So steht es geschrieben
Meditationen der Seelenfindung
und der Vergebung
Achim Elfers regt in seinem neuen Buch den meditativ Lesenden an, sich an jedem Tag zu versenken „in einen Gedanken, der uns der LIEBE näher bringt.“
Der Gegenwart. — 29. März 2024
Der eigentliche Mensch ist jenseits des Cörperlichen, des Iches und der Person: er ist als Seele geistlich und ohne Abgrenzungen. Die Seele mögen wir als „Fünklein der LIEBE“ empfinden. In der LIEBE sind keine Abgrenzungen. Grenzen hindern die Liebe zu fließen; dennoch ziehen die sich nur als „Ich“ deutenden Leute unentwegt Grenzen (weil und wenn sie weder die LIEBE noch sich als „Seelen“ gefunden haben) und weisen jemandem Schuld zu, wenn er die Grenzen nicht einhält. Tust auch du Das? Deswegen ward sogar Jesus gecreucigt. Ohne alle Grenzen aber ist unschuldiger Friede im seligen Flusse der LIEBE. Dieser kleine, große Gedanke möge bewahrt und vertieft werden.
Jeden Morgen (oder jeden Abend oder auch morgens und abends; wie es dir bestens passt, aber nach Möglichheit regelmäßig) mögen wir meditieren. Wir setzen uns in eine ruhige, bequeme Stellung (ohne eine Hintergrundberieselung), um zu entspannen, jedoch nicht so, dass wir einschlafen. Bei geschlossenen Augen wenden wir uns nach innen der nicht zu sehenden LIEBE zu, DIE aber dennoch immer dar ist, in uns und allüberall. SIE ist unser QUELL; SIE liebt uns, nährt uns, leitet uns, die wir Dies meist nicht beachten. Von nun an aber wollen wir uns immer bewissentlich von IHR leiten lassen.
An jedem Tage versenken wir uns darum von nun an in einen Gedanken, der uns der LIEBE näher bringt. Wir denken den Gedanken der Meditation zwar in den Worten, die unten aufgeführt sind, doch denken wir ihn still, ohne Laute; wir sprechen keinen Text auf. Statt dessen denken wir in die Wortfolge hinein und beachten das Licht in unseren geschlossenen Augen. Trotz der Geschlossenheit der Lider ist immer ein Lichtschimmer dort – dieser ist des LICHTES der LIEBE. Beachte ES; schwelge in IHM! Wenn wir uns ertappen, dass unser Sinn in anderen Gedanken streunt und wir dem Tagesgedanken der Meditation abgekommen sind, kehren wir sofort, jedoch schlicht und bereitwillig zu ihm zurück, ohne die Abweichung uns übelzunehmen. Vertiefende Zusatzgedanken mögen und sollen uns dennoch kommen. Nehmen wir beispielsweise die Worte ‚SIE nährt uns‘ – wie geschieht das? Hier könnte als Zusatzgedanke während des stillen Sinnens ankommen: „Indem SIE uns die Kraft zu lächeln schenkt“. Willkommene Zusatzgedanken nicht lenken ab, sondern vertiefen den Tagesgedanken der Meditation und bereichern uns.
Wenn uns der Gedanke einer Meditation an einem Tage nicht recht ist, dann überspringen wir ihn und nehmen den nächsten. Vielleicht kehren wir eines anderen Tages zu dem übersprungenen Gedanken zurück. Auch wenn wir uns ertappen, dass wir der LIEBE dann und wann abweichen, klagen wir uns nicht an, sondern kehren nur zu IHR zurück; wir werden bei IHR nicht schuldig und müssen uns vor IHR für unsere Unvollkommenheit nicht schämen. Auch können wir jeder Zeit zu der ersten Meditation zurückkehren und neu beginnen. Und wir können jede Meditation auf so viele Tage ausdehnen, wie es uns hilft. Der Gedanke einer jeden Meditation möge zum Leitgedanken des Tages werden; möge er dir immer im Sinne bleiben! ■
© Achim Elfers: Sprache, Tiefe, Glaube im Evangelium nach Bar Kochba. Eine Evangeliumsschrift. Seiten 73/74
— Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
* * *
Kommentar
In die Tiefe der deutschen Sprache geführt
Ein astreines „Elfers-Buch“, entschied ich bereits nachdem ich die ersten Seiten des neuesten Buches des in meinem Empfinden großen Sprachgenius gelesen hatte. Ich lese viele Bücher, kein anderer Autor hat mich so in die Tiefe der deutschen Sprache geführt wie Elfers. Er versenkt gleichsam den Leser in dem dritten Kapitel mit und in dieser Meditation in die Mitte der von ihm ernst und im Wortsinne gemeinten Liebe als vertrauensvolles Versinken in Gott, der sich in der Seele und im Gedächt des einzelnen Menschen erfahrbar machen möchte. Achim Elfers gelingt die Verschmelzung eines wissenschaftlich fundierten Sprachverständnisses und einer meditativen Spiritualität, ohne dabei oberflächlich zu werden. Wer dem Schöpfer und der Sprache in der größtmöglichen Weite wie Tiefe begegnen will, dem sei die Lektüre dieses Buches herzlich empfohlen.
Gerhard Georg Engel, Singen/Hohentwiel, 30. März 2024
Achim Elfers
Foto: Privat
Der Autor
Achim Elfers (* 20. März 1965 in Paderborn) studierte Philosophie, deutsche Sprache und Schrifttum und Musikwissenschafft in Paderborn, Münster, Hamburg. Zahlreiche Veröffentlichungen: Erzählungen, Essays, Gedichte, Romane, Wörterbücher, darunter: „Wie Worte werden“ (Sprachphilosophie, 3. Aufl. 2017), „Sprache und bewohnte Welt“ (Sprach- und Religionsphilosophie, 2020), „Jedes Wort sei ein Gebet“ (Gedichte, 2020), „Delian“ (Roman, 2. Aufl. 2020), „Deutsch in der Prüfung“ (Sprachphilosophie, 2. Aufl., 2023); „Geheimnisse des Glaubens“ (Sprach- und Religionsphilosophie, 2023); alle im Verlag Ch. Möllmann.
Heimseite sternensohn.de ⋙ Link
Youtube-Kanal Achim Elfers liest aus seinen Werken ⋙ Link
Die Bücher von Achim Elfers im Verlag Ch. Möllmann ⋙ Link
Das Buch
Achim Elfers: Sprache, Tiefe, Glaube im Evangelium nach Bar Kochba. Eine Evangeliumsschrift. 108 Seiten. Verlag Ch. Möllmann (2024)
»Jeschua sprach: „Die „Bedeutung“, die ihr in den Bildern der Gestalten, Hüllen und der Wörter denkt, die ihr geistblinder Augen seht und geistestauber Ohren hört, habt ihr gemacht, ohne zu wissen, wann, wozu, wie oder wo, und ohne dies zu wollen.“ (Logion 7; S. 13). Allein die LIEBE IST und bleibt BEDEUTUNG. In diesem spannenden Neoapokryphon, das formal der „Evangeliumsschrift nach Thomas“ ähnelt, wird mittels des Wortes gelehrt, das des LEBENS ist (siehe Joh 11,25; 12,25; 14,6). Nur der meditativ Lesende mag es erhören oder erlesen.« (Verlagstext)
Der Verlag
Der Verlag Ch. Möllmann ist ein deutscher Verlag mit Sitz in Borchen. Schwerpunkt der Verlagstätigkeit sind Anthroposophie, Literatur und Lyrik. Der Verlag wird als GbR geführt. Gesellschafter sind Christoph Möllmann und Angelika Gausmann. (Wikipedia)
Webseite Verlag Ch. Möllmann ⋙ Link