
Artefakte und Produkte
Ai-Da
Der unschöne Humanoid mit Zeichenarmen ist laut Entwickler „die erste ultrarealistische Roboterkünstlerin der Welt“. Er/sie/es kann zeichnen, malen, Fragen beantworten und sogar dichten.
Der Gegenwart. — 16. Oktober 2024
Erstmals versteigert ein bekanntes Auktionshaus ein Bild, das ein Roboter gemalt hat. Das Porträt des britischen Wissenschaftlers Alan Turing wurde von Ai-Da erstellt. […] Den Wert des Gemäldes schätzt das Auktionshaus Sotheby's auf 100.000 bis 150.000 Pfund.
n-tv: »„Bilder sollen verunsichern“ / Sotheby's macht Bild von KI-Roboter historisch«, 16.10.2024
Dieser Kunst-Automat ist das perfekte Marketing-Produkt, denn er fabriziert Bilder und kann sie dank seines Computerhirns auch gleich noch kongenial interpretieren. Menschliche Künstler werden dadurch natürlich nicht verdrängt. Der Kunstmarkt erweitert sich bloß um eine weitere Möglichkeit der ultramodernen Wertanlage. Lediglich die Gilde der studierten Ausleger, gelehrten Deuter, belesenen Erklärer, wissenden Interpreten und kundigen Kommentatoren sollte die Sensoren aufstellen. Kunst ist unendlich, das weiß man. Ai-Da zeigt, dass auch Künstlichkeit (wie unser Weltall) expandiert. Da werden die intellektuellen Redundanz-Fabrikanten mitschwimmen müssen, meint Der Gegenwart. —
Ai-Da wurde von dem britischen Galeristen Aidan Meller in Zusammenarbeit mit Engineered Arts geschaffen, einem Robotikunternehmen mit Sitz in Cornwall. Die Grafikalgorithmen, die ihr das Zeichnen ermöglichen, wurden von KI-Forschern an der Universität Oxford entwickelt, und ihr Zeichenarm von Salaheldin Al Abd und Ziad Abass, Studenten der School of Electronic and Electrical Engineering der University of Leeds. Im April 2022 wurde Ai-Da mit einem neuen Arm ausgestattet, der es ihr ermöglichte, mit einer Palette zu malen.
Seit ihrem Debüt 2019 nahm Ai-Da an zahlreichen Events und Ausstellungen teil, wie zum Beispiel 2019 an der Ars Electronica in Linz. 2020 präsentierte sie einen TEDx Talk in Oxford und war in einem Video der Rockband The 1975 zu sehen. 2021 war Ai-Da nach Ägypten eingeladen, an der ersten Kunstausstellung vor den Pyramiden von Gizeh teilzunehmen; bei der Einreise wurde sie zehn Tage lang von den Grenzbehörden festgehalten, da man mögliche Spionage vermutete. 2022 war sie im House of Lords zu Gast. Zum Platin-Thronjubiläum von Elisabeth II. präsentierte Ai-Da ein von ihr angefertigtes Porträt der Queen. Dies sind nur einige Beispiele einer beeindruckenden Liste.
Neben Zeichnungen und Gemälden ist Ai-Da auch in der Lage, Gedichte zu verfassen. So trug sie zum 700. Todestag Dantes an der Universität Oxford ein eigenes Gedicht im Stil des Meisters vor.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Ai-Da
Fakten & Daten
Ai-Da ist ein humanoider Roboter, laut Entwickler „die erste ultrarealistische Roboterkünstlerin der Welt“. Die Androidin wurde im Februar 2019 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Mithilfe von Kameras in ihren Augen, einem Roboterarm und künstlicher Intelligenz kann sie zeichnen, malen, sprechen und Fragen beantworten. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren der Mathematikerin Ada Lovelace; gleichzeitig ist der Name eine Anspielung auf Verdis Oper sowie auf AI, die englische Abkürzung für Artificial Intelligence. (Wikipedia)
Webseite Ai-Da – The world’s first ultra-realistic humanoid robot artist ⋙ Link
The 1975 – Yeah I Know
The 1975 – Yeah I Know (Visualiser; 8.7.2020: 4:14 min.)
»‘Yeah I Know’ from The 1975’s new album, ‘Notes On A Conditional Form’. Out now – http://the1975.lnk.to/noacf — The 1975 and Ben Ditto have curated an online exhibition of 15 artists responding to tracks from ‘NOACF’. 07 Ai-Da responds to ‘Yeah I Know’ — Ai-Da, the world’s first humanoid AI robot artist, is capable of drawing people from life using her robotic eyes and hands. For this piece however, she’s been set a more challenging task: to sketch out an impression of consciousness. Stood in her studio in Oxford in a painting smock, with ‘Yeah I Know’ playing on the stereo, she composes her abstract portrait in coloured paint pens. The result is a picture of knowing, of thinking, of having a mind, whether biological or artificial. Of consciousness itself. Using her AI language model, she’s also written a poem that responds to singer Matty Healy’s lyrics. When he sings a line, her response flashes up on the screen in bright turquoise. “Stop the tube/ Kick the head,” sings Matty.«