Punkte auf der Landkarte
Altlandsberg
Hier verbrachte der preußische König Friedrich I. seine Jugend. Heute ziehen Sattelfest und Vogelscheuchenmarkt Besucher in die Perle auf dem Barnim.
Der Gegenwart. — 12. August 2022
Höhepunkte im Jahreskalender der Stadt sind: Das familienfreundliche Altlandsberger Sattelfest am letzten Sonntag im April, der Vogelscheuchenmarkt mit den offenen Bürgerhöfen, am 1. Samstag im September, sowie der traditionelle Weihnachtsmarkt rund um die Stadtkirche am 2. Advent. Dies alles sind gute Gründe, unsere charmante und gastfreundliche Stadt zu besuchen und sie auch als seine neue Heimat für sich zu entdecken.
Ursprung Altlandsbergs war ein erst slawischer, dann deutscher Burgflecken namens Jabel, der von Wasser und Sumpf umgeben und dadurch natürlich geschützt war. Er lag an einem Handelsweg von der Spree zur unteren Oder. Daran erinnern noch heute die „Jabelwiesen“ westlich des Altlandsberger Fließes.
Altlandsberg wurde im Jahr 1300 mit dem Personennamen Johannes de Landesberg erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der Stadt könnte vom wettinischen Landsberg bei Halle übertragen worden sein. Anfang des 13. Jahrhunderts entstand eine deutsche (vielleicht wettinische) Burg mit Suburbium um die heutige Stadtkirche. Sehr wahrscheinlich gehörte Altlandsberg zu der wettinischen Herrschaft, die der Markgraf von Meißen Heinrich der Erlauchte um Hönow im Zuge des deutschen Landesausbaus nach Osten gegen die Interessen der askanischen Markgrafen Brandenburgs aufbauen wollte.
Seit 1245 dauerhaft zur Mark Brandenburg
Im Teltow-Krieg zwischen 1239 und 1245 entschieden die gemeinsam regierenden Askanier Johann I. und Otto III. die Auseinandersetzungen für sich. Seit 1245 gehören der gesamte Barnim (wie auch der Teltow) und damit auch Altlandsberg dauerhaft zu der Mark Brandenburg beziehungsweise Brandenburg. Südlich der Burg errichteten die Askanier noch vor 1257 eine regelmäßige Stadtanlage.
Im 14. Jahrhundert wurde die Stadtanlage mit einer Stadtmauer befestigt. 1335 stiftete der Wittelsbacher Markgraf Ludwig ein Kloster für den Bettelorden der Serviten, die einzige Klosterstiftung für diesen Orden in der Mark. Altlandsberg sank um 1400 zur Minderstadt herab. 1409 gelangte die Stadt in den Besitz der Ritter von Krummensee. 1421 gewährte Kurfürst Friedrich von Brandenburg den Bürgern das Recht, Jahrmärkte abhalten zu dürfen.
Der Münzschatz von Altlandsberg
Am 24. oder 25. April 1432 überfielen Hussiten die Stadt und brannten sie nieder. Vermutlich aus dieser Zeit stammt der nahezu 7.500 Münzen umfassende Münzschatz von Altlandsberg, der 2016 im Schlossviertel entdeckt wurde. 1537 vernichtete ein großer Stadtbrand auch das Rathaus mit allen Urkunden. Das Kloster wurde mit der Reformation 1540 aufgelöst. 1550, 1566 und 1598 wüteten Pestepidemien in der Stadt.
Im Dreißigjährigen Kriege brannte Altlandsberg 1632 nieder und blieb verwüstet. 1654 erwarb der kurfürstliche Minister Graf Otto von Schwerin das Schloss und die abgebrannte Stadt. Er ließ sie neu aufbauen und um 1670 das Barockschloss und die zugehörige Saalkirche errichten. Hier verbrachte der preußische König Friedrich I. seine Jugend. Als reformierter Gutsherr siedelte Otto von Schwerin 1670 hier die ersten Refugiés (Hugenotten) Brandenburgs an, die jedoch schon 1672 nach Berlin in die dortige, 1661 privilegierte Französische Kolonie umzogen. 1684 vernichtete ein neuerlicher Stadtbrand 90 Prozent der Stadt.
Ein bislang unbekannter Friedhof
Im Herbst 2007 wurde bei Baumaßnahmen südlich der Altstadt neben archäologischen Strukturen auch ein bislang unbekannter Friedhof freigelegt. Im Bereich des Bauvorhabens wurden insgesamt 79 Gräber festgestellt. Aufgrund von Scherbenfunden, Tracht und Ausstattung sowie der verwendeten Holzsärge sind die Bestattungen sicher ins 17./18. Jahrhundert zu datieren. Dieser Friedhof wurde vor 1625 angelegt und ist mit der Anlage des neuen Friedhofes im Jahr 1817 wieder aufgegeben worden. Die überlieferte Bezeichnung „Armenfriedhof“ lässt erkennen, dass bei gleichzeitig beibehaltener Belegung des an der Pfarrkirche liegenden Friedhofs im 17. Jahrhundert innerhalb der Stadtbevölkerung ein gewisses soziales Gefälle bestanden haben muss.
Seuchen und Krieg als Auslöser für Armut waren in Altlandsberg in dieser Zeit ein wichtiges Thema. Insbesondere im Zuge und als Folge des Dreißigjährigen Krieges waren weite Teile der Bevölkerung verarmt. 61 Skelette wurden von der Anthropologin Bettina Jungklaus und der Mittelalterarchäologin Blandine Wittkopp untersucht. Bei den Bestatteten gab es einen geringen Kinderanteil von 18 Prozent und einen hohen Anteil an Personen, die über 50 Jahre alt wurden. Das war ein für eine vorindustrielle Bevölkerung niedrige Kindersterblichkeit.
Greisenkiefer und starke körperliche BelastungAls Anzeichen eines fortgeschrittenen Lebensalters fanden sich bei einigen Individuen zahnlose Gebisse, die so genannten Greisenkiefer. Von Armut waren besonders Witwen, Kranke und Verkrüppelte bedroht. Entsprechend wurden fast doppelt so viele Frauen wie Männer gefunden. Spuren von Mangelerkrankungen kamen insgesamt nicht sehr häufig vor. Die Belastung mit Zahnkaries war mit 83 Prozent an betroffenen Gebissen sehr hoch. Das wies auf überwiegend pflanzliche Kost hin. Entzündliche und degenerative Erkrankungen bei etwa dreiviertel der Wirbel und Hüftgelenke sprechen für eine starke körperliche Belastung.
1708 kaufte König Friedrich I. die Herrschaft Altlandsberg, wandelte sie in ein königliches Amt um und baute das Schloss als dreiflügeligen Barockbau zur Nebenresidenz aus. Nach dem Tode von Friedrich I. gab sein Sohn Friedrich Wilhelm I. 1713 das Schloss als Residenz auf und ließ die Ausstattung entfernen. 1757 brannte es ab und wurde bis auf die 1765 bis 1768 wiederaufgebaute Saalkirche abgerissen. 1854 wütete der letzte Großbrand in der Stadt.
Anschluss an die Kleinbahn im Jahr 1898
Jahrhundertelang war das Wirtschaftsleben der Stadt durch Land- und Forstwirtschaft sowie das Handwerk geprägt. In den vor etwa 400 Jahren gegründeten Zünften waren die Tuchmacher, Schuhmacher/Lohgerber, Bäcker, Schlächter/Knochenhauer und die Stellmacher/Böttcher die bedeutendsten Gewerke. Erst mit dem Ausbau der Chaussee Berlin – Strausberg – Prötzel im Jahr 1850 und dem Anschluss an die Altlandsberger Kleinbahn im Jahr 1898 erlebte die Stadt einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung.
Am 21. April 1945 erreichten von Strausberg kommende Spitzenverbände der Roten Armee unter Nikolai Bersarin über Altlandsberg, das hinter dem äußeren Sperrring um die Reichshauptstadt Berlin lag, die Berliner Stadtgrenze. Die Gruppe Ulbricht hatte vom 1. bis 8. Mai 1945 ihren Standort im heutigen Ortsteil Bruchmühle. Von Kriegszerstörungen blieb Altlandsberg weitgehend verschont.
Altlandsberg gehörte seit 1817 zum Landkreis Niederbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland.
Söhne und Töchter der Stadt Altlandsberg
Nikolaus Leutinger (1554–1612), Stadtpfarrer und Historiker
Ludwig von Pfuel (1718–1789), preußischer General, in Gielsdorf geboren
Ludwig Wilhelm von Regler (1726–1792), preußischer General und Ingenieur
Franz Wilhelm von Pfuel (1733–1808), preußischer General, in Gielsdorf geboren
Friedrich Wilhelm Langerhans (1780–1851), Architekt und Berliner Stadtbaurat
Fritz Kunert (1850–1931), Reichstagsabgeordneter (SPD)
Martha von Bethmann Hollweg (1865–1914), Ehefrau des Reichskanzlers Theobald v. Bethmann Hollweg
Rose Veldtkirch (1891–1971), Schauspielerin
Jochen von Lang (1925–2003), Journalist und Autor
Erasmus Schöfer (1931–2022), Schriftsteller
Wolfgang Gedat (1940–2019), Biologe und Autor, in Gielsdorf geboren
Herbert Graedtke (* 1941), Theaterschauspieler und Regisseur
Carola L. Gottzmann (* 1943), Germanistin
Peter Kupsch (* 1943), Wirtschaftswissenschaftler
Carry Sass (* 1966), Sängerin und Entertainerin
Mit Altlandsberg verbundene Persönlichkeiten
Otto von Schwerin (1616–1679), brandenburgischer Minister, Besitzer der Stadt und des Schlosses
Friedrich I. (1657–1713), erster König in Preußen, wurde in Altlandsberg bei und von Otto von Schwerin erzogen
Harald Metzkes (* 1929), lebt im Ortsteil Wegendorf
Johannes K. G. Niedlich (1949–2014), Graphiker, lebte und arbeitete in Altlandsberg
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Altlandsberg
Fakten
Altlandsberg ist eine Kleinstadt im Land Brandenburg, Landkreis Märkisch-Oderland. Mit den Ortsteilen Altlandsberg, Bruchmühle, Buchholz, Gielsdorf, Wegendorf und Wesendahl verfügt die Stadt zur Zeit über 9.659 Einwohner. (Wikipedia)
Bedeutendster Münzfund
Der Münzschatz von Altlandsberg ist ein Hort von nahezu 7.500 Münzen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Sie lagen in einem Keramikgefäß, das am 7. November 2016 bei Bauarbeiten im Erdboden des ehemaligen Schlossviertels von Altlandsberg entdeckt wurde. Der Hort gilt als der bedeutendste Münzschatz in Brandenburg.
Der Münzschatz besteht aus 7.450 Gold- und Silbermünzen unterschiedlicher Münzprägungen und Größen bei einem Gewicht von 2,35 kg. Ersten Untersuchungen zufolge wurden sie in der Zeit um 1300 bis etwa 1430 geprägt. Im Einzelnen handelt es sich um Groschen und Gulden sowie um tausende silberne Hohlpfennige. Die Hohlpfennige stammen aus der Region und haben ein Gewicht von jeweils etwa 0,3 Gramm. Die übrigen Münzen des Fundes kommen zum Teil aus weiter entfernten Gebieten, darunter elf rheinische Reichsgoldgulden sowie 13 Prager und Meißner Silber-Groschen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Der frühere Besitzer der Münzen ist unbekannt. Archäologen vermuten dass die Münzen vergraben worden sind, um sie vor den Hussiten zu retten. Diese nahmen während der Hussitenkriege Altlandsberg 1432 bei einer Belagerung ein und brannten den Ort nieder.
Das Keramikgefäß mit den Münzen wurde nach dem Fund fachgerecht geborgen. Der Münzschatz wurde am 21. Dezember 2016 erstmals der Öffentlichkeit in der Schlosskirche Altlandsberg vorgestellt. Da er als der bedeutendste Münzfund des Landes Brandenburg gilt, wird er voraussichtlich im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel ausgestellt. (Wikipedia)
Restaurant Badshah
Butter Chicken – saftige Tandoori-Hühnerstücke gegrillt mit leckeren Gewürzen in Butter-Tomaten-Sahnesauce — Foto: Knipsattacke
Indisches Restaurant in Altlandsberg
»About Us: Restaurant Badshah ist eines der besten Restaurants und Take-Aways in Altlandsberg. Unsere Begeisterung gilt der Zubereitung feinster Speisen, und wo immer möglich, beziehen wir unsere Zutaten aus der Region. Wenn Sie auf der Suche nach authentischem Essen, Geschmack und Aroma sind, sind Sie bei uns genau richtig. Wählen Sie Ihr Gericht aus unserer Speisekarte und bestellen Sie online oder besuchen Sie uns in Poststraße 14, 15345 Altlandsberg«
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