Essenz. Beiträge zur ganzen Wahrheit
Der Nachweis eines menschengemachten Klimawandels ist nicht erbracht.
Eine erkenntnistheoretische Kritik (Auszug)
Von Dr. Andreas Tiedtke. — 22. November 2017
[...] Obwohl selbst die Naturwissenschaften kein sicheres Wissen liefern können, genießen sie doch großes Vertrauen. Zu Recht: Sie haben viele für die Praxis taugliche Erkenntnisse hervorgebracht. Dank der Laborexperimente: Durch sie lassen sich konstante Relationen aufzeigen, sie sind beliebig wiederholbar.
Spezifisches Verstehen
Sofern konstante Relationen – wie bei den Naturwissenschaften – nicht festgestellt werden können, wie etwa bei der Interpretation von Geschichtsdaten oder bei der Voraussage künftiger Ereignisse (also der Geschichte der Zukunft), wenden Menschen die Methoden des spezifischen Verstehens an.
[Verstehen] ist die Methode, die alle Historiker und auch alle anderen Menschen stets anwenden, wenn es um die Interpretation vergangener Ereignisse der Menschheitsgeschichte und um die Voraussage künftiger Ereignisse geht. Die Entdeckung und Abgrenzung des Verstehens war eine der wichtigsten Beiträge der modernen Erkenntnistheorie. … Der Anwendungsbereich von Verstehen ist das geistige Begreifen von Phänomenen, die nicht vollkommen mit den Mitteln der Logik, der Mathematik, der Praxeologie und der Naturwissenschaften aufgeklärt werden können, insoweit sie von diesen Wissenschaften eben nicht erklärt werden können. Es [das Verstehen, A. d. V.] darf den Lehren dieser anderen Bereiche der Wissenschaften [Logik, Naturwissenschaft, Mathematik und Ökonomie] nie widersprechen.
Ludwig von Mises, Human Action (1949)
Da Verstehen das Interpretieren historischer Ereignisse ist, kann es niemals Ergebnisse hervorbringen, die von allen Menschen akzeptiert werden (müssten). Selbst wenn zwei Personen völlig darüber übereinstimmen, dass die Daten korrekt sind und ihr Denken nicht den Lehren der anderen Wissenschaften widerspricht, so können sie doch in ihrem Verstehen der Daten zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Sie mögen darin übereinstimmen, dass die Faktoren a, b und c allesamt einen Einfluss auf das historische Ereignis E hatten; aber nichtsdestotrotz können sie völlig uneins darüber sein, welche Relevanz diese Faktoren im Hinblick auf das Ereignis hatten. Soweit Verstehen darauf abzielt, jedem der Faktoren eine Relevanz beizumessen, steht es unter dem Einfluss subjektiver Bewertung. Dabei handelt es sich nicht um Werturteile, sie drücken keine Präferenzen aus, es handelt sich um Relevanzurteile. Neben den Historikern verwenden auch die Psychologen oder die Ethnologen die Methode des spezifischen Verstehens, sofern sie sich mit der Interpretation historischer Daten menschlichen Verhaltens befassen.
Verstehen ist also die Methode, die sich mit dem Begreifen komplexer Phänomene befasst und mit der Voraussage der Zukunft in komplexen Systemen. Die Daten, die von komplexen Phänomenen gewonnen werden, können jedoch niemals eine Theorie beweisen oder widerlegen. In den Naturwissenschaften und in der Naturgeschichte hat Verstehen an sich nichts zu suchen. Die Methode der Naturwissenschaften ist die Überprüfung von konstanten Relationen durch Experimente.
Ist Klima-Prognose eine Naturwissenschaft?
Die erste Frage, die sich stellt, lautet also: Womit haben wir es bei der Klimaforschung zu tun? Mit der Naturwissenschaft? Oder mit Prognosen, die unter Zuhilfenahme der Methode des Verstehens erstellt werden? Schauen wir uns dazu an, was in der Klimaforschung passiert.
Die direkte Wirkung von CO₂ in einem geschlossenen System in Bezug auf die Temperatur ist wohl etablierte Physik, die auf Labor-Ergebnissen basiert und angeblich seit über einem Jahrhundert bekannt ist. Soweit es um diese Laborerkenntnis geht, dürfen wir also von „harter“ Naturwissenschaft sprechen. Die Erde ist aber kein geschlossenes System. Es leben auf ihr „Verbrenner“, also Menschen und Tiere, die CO₂ emittieren, und es gibt Pflanzen, die – um im Bild zu bleiben – sozusagen den Gegenprozess der Verbrennung betreiben: Vermittels Photosynthese bauen sie ihre körperliche Struktur aus dem in der Luft vorhandenen CO₂ auf und nutzen hierzu die Energie des Sonnenlichts und emittieren Sauerstoff.
So geht denn auch die US-Behörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) davon aus, dass eine Zunahme an CO₂ in der Atmosphäre zu einem vermehrten Pflanzenwachstum führte. Andere, die Temperatur und das Wetter beeinflussende Faktoren sind zum Beispiel: Sonnenaktivität, Luftfeuchte, Wolkenbedeckung oder Niederschlag. Während es also innerhalb eines Laborexperiments naturwissenschaftlich korrekt wäre, zu sagen, ein erhöhter CO₂-Ausstoß führt zu einer Zunahme der Temperatur, handelt es sich bei einer Aussage über ein komplexes System mit Rückkopplungen (Feedback), das nicht durch konstante Relationen beschrieben werden kann, nicht mehr um eine naturwissenschaftliche Aussage, sondern um eine Prognose, bei der die Methode des Verstehens angewendet wird. [...]
Der Text ist ein Auszug aus: https://www.misesde.org/2017/11/der-nachweis-eines-menschengemachten-klimawandels-ist-nicht-erbracht-eine-erkenntnistheoretische-kritik/
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Eisbären-Population steigt von 12.000 auf 32.000
Das Jahr 2023 markiert 50 Jahre internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Eisbären in der Arktis. Diese Bemühungen sind eine Erfolgsgeschichte: Von einer Population, die in den späten 1960er Jahren auf etwa 12.000 Bären geschätzt worden war, hat sich die Zahl fast verdreifacht und wird im Jahr 2023 bei knapp über 32.000 liegen. Trotz dieses dramatischen Anstiegs der Eisbärenpopulationen beherrschen Behauptungen, dass ihre Zahl aufgrund des Klimawandels zurückgeht, nach wie vor die meisten Medienberichte. Seit 2004 wird behauptet, dass die Eisbärbestände in der westlichen Hudson Bay stetig abnehmen. Eine neue, 2023 veröffentlichte Studie zeigt jedoch, dass dies nicht stimmt. Im State of the Polar Bear Report 2023, der von der Global Warming Policy Foundation (GWPF) am Internationalen Eisbärentag veröffentlicht worden ist, liefert die Zoologin Dr. Susan Crockford die Details zu dieser brisanten Nachricht: […] „Das bedeutet, dass es seit mindestens 2004 keinen statistisch signifikanten Trend bei den Eisbärbeständen in der westlichen Hudson Bay mehr gibt. Dieses Ergebnis widerlegt die Vorhersagen der Computermodelle über die zukünftige Eisbärenkatastrophe, die davon ausgehen, dass die Zahl der Eisbären in der westlichen Hudson Bay stetig abgenommen hat.“
EIKE: »Froher Eisbären-Tag!«, 7.3.2024 ⋙ Link
Dr. Andreas Tiedtke ist Rechtsanwalt, Unternehmer und Autor. Er publizierte bereits zahlreiche Artikel zur Österreichischen Schule und deren Methode. Im Mai 2021 erschien sein Buch „Der Kompass zum lebendigen Leben“. (misesde.org)
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Das Buch
Aus welchem Grund handeln Sie? Was motiviert Sie, die Ziele zu erreichen, die Sie sich gesteckt haben? Und wie wirkt sich Ihr Handeln auf andere aus, auf Ihre Familie, Freunde oder die Gesellschaft – und was ist »die Gesellschaft« überhaupt?
Auf diese und weitere Fragen kann Ihnen die Logik des Handelns (Praxeologie) Antworten geben – und zwar ausgehend von einer Grundannahme: dass der Mensch handelt. Er setzt Mittel ein, um Ziele zu erreichen. Mit Hilfe der Praxeologie können wir von vornherein einordnen, welches Handeln in Bezug auf unsere Mitmenschen feindlich, freundlich oder zumindest friedlich ist. Und wir können Grundsätze formulieren, bei deren Beachtung sich ein friedliches und freundliches Zusammenleben mit unseren Mitmenschen ergibt.
Die Praxeologie ist für den Einzelnen ein Kompass zum lebendigen Leben, weil sie darlegt, wie wir mit unseren Mitmenschen friedlich und freundlich zusammenleben können. Sie zeigt zudem auf, welche Prinzipien das Handeln bestimmen, dass die Zukunft ungewiss ist, Fehler nie beabsichtigt und Werturteile subjektiv sind. Auch verschiedenen gesellschaftlichen Ideologien, wie Sozialismus, Kapitalismus, Nationalismus oder Sozialdemokratie, geht der Autor aus handlungslogischer Sicht auf den Grund.
Andreas Tiedtke: Der Kompass zum lebendigen Leben. 480 Seiten. FinanzBuch Verlag 2021
Leseprobe: Leseprobe/PDF
Im Gespräch
Der Kompass zum lebendigen Leben - Andreas Tiedtke im Gespräch | PHILOSOPHIE 26. Mai 2021
Gunnar Kaiser: »Andreas Tiedtke hat eine besondere Beziehung zur Logik. Seine intensive Beschäftigung mit der geistigen Disziplin der Praxeologie, der Wissenschaft des menschlichen Handelns, liefert uns nicht nur Erkenntnisse über die Ziele menschlichen Lebens generell, sondern eröffnet auch eine neue Perspektive auf die Corona-Politik der Regierung.
Die Praxeologie gehört zu den harten Wissenschaften; jene die A Priori erkennen und so wesentlich unabhängiger von Ideologie, politisch instrumentalisierbarer Empirie und utilitaristisch geprägten Weltbildern sein können. Ausgehend von der selbstevidenten Erkenntnis, dass der Mensch handelt, zieht Tiedtke axiomatische Schlussfolgerungen in Bezug auf Pandemien, Grundrechtseinschränkungen, Mietpreisbremse und Inflation. Ein wichtiger argumentativer Bezugspunkt Tiedtkes ist hierbei der libertäre Theoretiker Ludwig von Mises, auf dessen Annahmen und Erkenntnisse, er sich immer wieder stützt. So skizziert er ausgehend von einer liberal-libertären Weltanschauung die Gesetzte und Ziele menschlichen Handelns, ohne die komplexen Wechselwirkungen außer Acht zu lassen, denen diese unterworfen sind.
Im Gespräch mit mir spricht er über die Verwechselung von Pflicht und Zwang, Wählen und Abstimmen, Schaden und Nutzen ökonomischen Handelns und die Beschaffenheit politischen Unternehmertums.
Andreas Tiedtke ist Rechtsanwalt und Unternehmer. Neben seiner langjährigen Autorentätigkeit beim Ludwig von Mises Institut, erschien 2021 sein erstes Buch „Der Kompass zum lebendigen Leben“.«