Eine Herz-Lungen-Maschine während einer Operation an der Zentralklinik Bad Berka — Foto: ADN-ZB Heinz Hirndorf (7.5.1986)/Bundesarchiv, Bild 183-1986-0507-302/CC-BY-SA 3.0

Atem

Als Atem bezeichnet man die Luftmenge, die bei der Tätigkeit des Atmens (Luftholens oder Atemzug) bewegt wird. (Einatmen = Lunge mit Luft füllen, Ausatmen = Luft ausstoßen). Der Vorgang des Atmens heißt Atmung. Ein Mensch atmet täglich etwa 20.000-mal und bewegt dabei rund zwölf Kubikmeter Luft.

Die Ausdrücke „Atem“ und „Atmung“ werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet. In der Medizin wird unter Atmung der physische Teil des Atmens verstanden, wobei man zwischen einem anatomisch/physiologischen Aspekt (äußere Atmung) und einem biochemischen (innere Atmung) unterscheidet.

Alle Hochkulturen, so zum Beispiel die alten Griechen, kannten die Bedeutung des Atems. So stehen die Begriffe Pneuma und Odem sowohl für den Atem als auch für den Geist und die Seele als Wortbedeutung, vgl. Atemseele. In der indischen Philosophie sehen viele Formen des Yoga und spirituelle Pfade bis heute den Atem – vgl. das sprachlich nahe „Atman“ – als Mittler in der einen oder anderen Weise. Entsprechende Techniken, die vor allem mit Atmen zu tun haben, nennen sich im Yoga Pranayama.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden verschiedene Methoden, den Atem therapeutisch und pädagogisch durch eine Atemtherapie zu nutzen. In der Neuen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wird der Atem bei Stücken für Querflöte solo bisweilen gezielt eingesetzt, um durch bewusst im Instrument hörbar gemachte Atemgeräusche bestimmte Assoziationen zu erzeugen. Darstellbar sind hier z. B. Atemnot oder Hyperventilation, die von Wissenschaftlern z. T. als musikalische Kritik an einer schnelllebigen Gesellschaft gewertet werden.

Auch in der ägyptischen Kultur zur Zeit der Pharaonen wurde dem Atem besondere Bedeutung beigemessen. So bedeutet zum Beispiel der Name der Göttin Selket „die atmen lässt“. Gemeint war hier ihre besondere Bedeutung bei der Heilung – speziell von giftigen Skorpionstichen. Außerdem hatte die so genannte Mundöffnung – eine Zeremonie an der Mumie Verstorbener – die Bedeutung, dem Toten ein Weiterleben in der Totenwelt zu ermöglichen. (Wikipedia)

 

Atemluft

Die Atemluft steht in der Homosphäre recht gleichmäßig zur Verfügung. Sie enthält als Hauptbestandteile 78 % Stickstoff (N₂), 21 % Sauerstoff (O₂), Wasserdampf und verschiedene Edelgase sowie 0,04 % Kohlenstoffdioxid (CO₂). Diese Luft wird beim Einatmen durch die Nase zusätzlich mit Wasserdampf (der aus den Schleimhäuten der Nase verdunstet) angefeuchtet.

Säugetiere, darunter der Mensch, setzen bei der aeroben Atmung einen Teil des in der Atemluft enthaltenen Sauerstoffs in Kohlenstoffdioxid um. Die Ausatemluft enthält weiterhin 78 % Stickstoff (N₂), aber nur noch ca. 17 % Sauerstoff (O₂) und ca. 4 % Kohlenstoffdioxid (CO₂) sowie rund 1 % andere Bestandteile wie beispielsweise Aceton oder Wasserstoff. Darmgase können auch in die Blutbahn diffundieren und werden dann über die Atmung ausgeschieden, siehe dazu auch Wasserstoffatemtest.

Die Ausatemluft enthält auch Wasserdampf, dessen Kondensation zu Nebel man gut im Freien bei Minusgraden (infolge Unterschreitung des Taupunkts in der Ausatemluft) erkennen kann. Um das in der Nacht abgeatmete Wasser aus der Luft und der Bettwäsche zu entfernen, werden Schlafräume am Morgen gelüftet.

Im Zuge der Coronakrise und wegen anderer Infektionskrankheiten wurde untersucht, wie sich Wassertröpfchen durch die Atemluft verbreiten können. Theoretisch können solche Tröpfchen auch Viren oder Bakterien transportieren. Dabei wurden Aerosole mit einer Größe ab 0,6 Mikrometern gefunden, wobei aber auch Tröpfchen bis zu einer Größe von 300 Mikrometern entstehen können. Die Studie lässt aber keine Schlüsse zu, wie infektiös solche Partikel sind. (Wikipedia)