
Machtworte – Inspektion der Herrschaftssprache
Raubgut aus Blut-Metall
wird Privatbesitz in Nigeria
Zurückgegebene Benin-Bronzen sollten in einem Museum ausgestellt werden – gefördert mit Steuermillionen aus Deutschland. Nun verschwinden sie in der Schatulle des Herrschers – ein Fiasko der feministischen Außenpolitik.
Der Gegenwart. — 6. Mai 2023
Per Staatsakt war das Raubgut jüngst an Nigeria zurückgegeben worden, eigentlich sollte es in einem von Deutschland mit Millionenbeträgen geförderten Museum ausgestellt werden. Jetzt sind die Benin-Bronzen offenbar in Privatbesitz übergegangen. […] Der scheidende nigerianische Staatpräsident Mohammedu Buhari hat das Eigentumsrecht an den Artefakten aus dem historischen Königreich Benin an den Oba Ewuare II., das aktuelle Oberhaupt der Königsfamilie, übertragen, berichtet die Schweizer Ethnologin Brigitta Hauser-Schäublin in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Die ersten Tafeln und Skulpturen entstanden um das 16. Jahrhundert am Hof des Oba in der Stadt Benin. Zu ihnen gehören aufwändig verzierte Gusstafeln, Gedenkköpfe, Tier- und Menschenfiguren, Gegenstände der königlichen Regalien und persönliche Ornamente. Teilweise stellen sie Götterbilder und/oder Teufelsbildnisse dar. Viele wurden im Afrikanischen Gelbgussverfahren hergestellt. Teils werden auch Objekte als Benin-Bronzen bezeichnet, die aus Eisen, Holz, Leder oder Wolle am königlichen Hof entstanden sind. Sie stellen die Geschichte des Königreichs Benin auf sozialer, dynastischer und transnationaler Ebene dar.
Sie dienten vor allem der Ausschmückung des königlichen Palastes. Die Reliefplatten waren mit Hilfe von Nägeln an den Säulen und Wänden des Palastes aufgehängt, andere Objekte schmückten Ahnenschreine aus. Als höfische Kunst dienten sie in erster Linie der Verherrlichung des Obas und Manifestation seiner weltlichen und spirituellen Macht, sowie der Verehrung der Iyoba, der Königsmütter. Die Kunst im Königreich Benin nahm viele Formen an, von denen Bronze- und Messingreliefs und die Köpfe von Königen und Königinmüttern die bekanntesten sind. Auch Bronzegefäße, Glocken, Ornamente, Schmuck, Zeremonialwaffen und rituelle Gegenstände besaßen ästhetische Qualitäten und Originalität, sie bezeugten die kreative und technische Kunstfertigkeit ihrer Schöpfer, auch wenn sie oft von figürlichen Arbeiten aus Bronze und Elfenbeinschnitzereien in den Schatten gestellt wurden.
Im tropischen Afrika wurde die Technik des Wachsausschmelzverfahrens früh entwickelt, wie die Werke aus Benin zeigen. Wenn ein Oba verstarb, gab sein Nachfolger den Auftrag, einen Bronzekopf seines Vorgängers anzufertigen. Etwa 170 dieser Skulpturen sind erhalten, die ältesten stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Obas besaßen das Monopol auf die am schwierigsten zu beschaffenden Materialien wie Gold, Elefantenstoßzähne und Bronze. Sie ermöglichten die Herstellung der prächtigen Benin-Bronzen, womit die Königshöfe wesentlich zur Entwicklung der subsaharischen Kunst beitrugen. 1939 wurden in Ile-Ife, der heiligen Stadt der Yoruba, ebenfalls Bronzeköpfe der dort herrschenden, ebenfalls gottähnlichen Oònis entdeckt, die denen des Königreichs Benin ähnlich waren und aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammten. Diese Entdeckung bestätigte eine frühere Überlieferung, wonach es Künstler aus Ife waren, die die Technik der Bronzeverarbeitung nach Benin brachten. Die Bestätigung dieser bekräftige schließlich die endgültige Anerkennung des Alters der frühen beninischen Bronzegusstechnologien.
Im 18. Jahrhundert hatten Europäer nur wenige Beispiele afrikanischer Kunst gesammelt. Erst mit der Kolonialisierung und Missionierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden afrikanische Werke in größerer Zahl nach Europa verbracht, wo sie häufig als einfache Kuriositäten „heidnischer“ Kulte herabgewürdigt wurden. Diese Haltung änderte sich jedoch nach der Benin-Expedition von 1897. Die Aufnahme der geraubten Kunstwerke in europäische und amerikanische Museen führte zu einer allgemeinen Anerkennung und einer gesteigerten Wertschätzung dieser afrikanischen Kunst- und Kulturgüter. Zunächst erschien es den Entdeckern unglaublich, dass angeblich „so Primitive und Wilde“ fähig waren, solch hoch entwickelte Kunstobjekte zu schaffen. Daraus schlossen viele, dass das metallurgische Wissen von portugiesischen Händlern stammen musste, die in der frühen Neuzeit mit Benin in Kontakt standen. Tatsächlich war das Königreich Benin schon lange vor dem Kontakt mit portugiesischen Händlern ein Zentrum westafrikanischer Kultur und Zivilisation, in dem schon Jahrhunderte vor dem Kontakt mit Europäern Bronzeplastiken hergestellt wurden. Allerdings nahm die Bronzeverarbeitung mit dem Sklavenhandel dramatisch zu, da als Bezahlung für die einheimischen Sklavenhändler große Mengen an Bronzemanillen ins Land kamen, die von den Handwerkern der Herrscher eingeschmolzen wurden, um daraus Plastiken zu fertigen. 2023 wurde eine Untersuchung der Isotopenverteilung veröffentlicht, nach der ein großer Teil des Messings aus dem Rheinland kam.
Geschichte nach dem Königreich Benin
1897 begann die Invasion von Benin durch Großbritannien nach einem Zwischenfall, bei dem sieben von neun Briten, die den königlichen Hof besuchen wollten, und 200 beninische Bürger getötet wurden. Die Briten waren vorher mehrfach aufgefordert worden, ihre Absicht aufzugeben. Um die Macht der Monarchie zu brechen, wurde der Oba ins Exil verbannt und der Palast in Brand gesteckt. Die königlichen Schätze wurden konfisziert und größtenteils in London versteigert, um die Kosten der Invasion zu decken. Es wird von 3000–5000 erbeuteten Objekten ausgegangen. Im Juli 1897 gelangten die ersten Bronzen an das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Mithilfe von Sammlungen versuchten Museumsleute aus Deutschland und Großbritannien ethnologisches Wissen über die lokale Bevölkerung Benins zu gewinnen. Auf diese Weise sollte die Kolonialverwaltung unterstützt werden. Felix von Luschan, Leiter der Abteilung Afrika und Ozeanien im Königlichen Museum für Völkerkunde Berlin, baute in Berlin die größte deutsche Sammlung auf, in vollem Bewusstsein, dass es sich um erbeutete Kunstschätze handelt. Deutscherseits waren 52 Söldner an der sogenannten „Strafexpedition“ unter dem Kommando Maschmann beteiligt. Die schweren Geschütze, mit denen die Häuser gezielt zerstört wurden, nachdem der militärische Sieg bereits errungen war, stammten zu einem Teil aus deutscher Produktion.
Auch das Zarenreich erhielt Benin-Bronzen, es war ein Geschenk des deutschen Afrikaforschers Hans Meyer. Sie wurden in der Ermitage und der Petersburger Kunstkammer ausgestellt.
In den 1930er Jahren forderte der Hof von Benin erstmals offiziell von der britischen Krone die Rückgabe der Kulturgüter. Dem wurde nur eingeschränkt nachgekommen, und nur wenige Stücke wurden zurückgegeben. Der erste Versuch Nigerias, einige der Benin-Bronzen aus Berlin zurückzuerhalten, erfolgte im Jahr 1972. Über den Direktor der nigerianischen Antikenbehörde, Ekpo Eyo, wurde versucht, aus Berlin und weiteren Städten Europas einige Dauerleihgaben zu erhalten.
2008 wurde in Deutschland die Benin Dialogue Group gegründet, um den Austausch zwischen deutschen Museen und dem Herkunftsort zu fördern. Dies geschah aus deutscher Sicht zunächst nicht mit dem Ziel einer Restitution, sondern um Sammlungsinformationen auszutauschen und Ausnahmeregelungen für Bildrechte zu schaffen.
Humboldt Forum
2019 verkündete eine Sprecherin, dass mehr als 200 Objekte im neu eröffnenden Humboldt Forum ausgestellt werden sollen. Dies stieß auf Protest aufgrund ihrer durch Raub geprägten Vergangenheit. Außerdem wurde die schlecht ausgeprägte Provenienzforschung angemerkt.
Restitution
Ende 2017 verkündete der französische Präsident Emmanuel Macron die geplante Rückgabe von unrechtmäßig erworbenen Kulturgütern in französischen Museen und gab den Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter bei dem senegalesischen Schriftsteller Felwine Sarr und der Berliner Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy in Auftrag.
Im August 2019 forderte der Botschafter von Nigeria in Deutschland im Namen seiner Regierung explizit die Rückgabe der Benin-Bronzen. Zusätzliche Bewegung kam in die Debatte, als Kulturstaatsministerin Monika Grütters im März 2021 in einem Interview ankündigte, dass es Restitutionen geben werde. „Leerstellen“ in den Sälen seien vielleicht sogar zu begrüßen, da sie den „Besuchern diesen bisher vernachlässigten Teil unserer Geschichte vor Augen führen“ würden.
Kurz darauf dokumentierte Bénédicte Savoy, prominente Kritikerin des Humboldt-Forums, in ihrem Buch Afrikas Kampf um seine Kunst, dass einige afrikanische Länder schon in den 1960er- und 1970er-Jahren die Rückgabe ihres gestohlenen Kulturguts verlangt hatten. Am 22. März 2021 sagte der Generalintendant des Humboldt-Forums, Hartmut Dorgerloh, er „erwarte“ noch für 2021 die Rückgabe der Benin-Bronzen. Allerdings ist vor der Rückgabe das Einverständnis mehrerer Bundesministerien und des Stiftungsrats der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nötig. Im April 2021 beschlossen deutsche Museumsexperten eine Übergabe der Benin-Bronzen an Nigeria.
Im Oktober 2021 unterzeichneten eine deutsche Delegation sowie Vertreter Nigerias in Abuja eine gemeinsame Absichtserklärung, nach welcher „der zu Rückgaben führende Prozess im zweiten Quartal des nächsten Jahres mit Eigentumsübergang an den Objekten beginnen“ solle. Geplant ist eine Übereignung sämtlicher Bronzen. Es bestehe zudem Interesse daran, dass auch nach der Rückgabe weiterhin Objekte in Deutschland gezeigt würden. In der gemeinsamen Erklärung haben die Vertreter beider Länder zudem den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Archäologie, der kulturellen Infrastruktur und der Ausbildung von Fachpersonal für Museen zum Ausdruck gebracht. Der Historiker Jürgen Zimmerer vermisst in diesem Zusammenhang eine historische Geste, mit der eine bedingungslose Rückgabe aller geraubten Objekte zum Ausdruck gebracht würde.
Mit einer am 1. Juli 2022 in Berlin unterzeichneten gemeinsamen Erklärung wurde ein Rahmen geschaffen, wie die Eigentumsrechte an den Bronzen von deutschen Museen an Nigeria übertragen werden können. Zur Unterzeichnung waren Nigerias Kulturminister Lai Mohammed und der nigerianische Außenminister Zubairu Dada nach Berlin gereist. Das vier Seiten und zwölf Unterpunkte umfassende Abkommen sieht eine „bedingungslose Rückgabe“ vor. Ende August 2022 wurde im Vertrag zur Übertragung des Eigentums an Nigeria vereinbart, dass die deutschen öffentlichen Museen und Institutionen ein Drittel der Werke aus Benin zunächst für zehn Jahre als Leihgaben Nigerias ausstellen dürfen. Zwei Bronzen aus Berliner Beständen wurden direkt im Anschluss an die Erklärung übergeben: eine Reliefplatte mit einem König (Oba) und vier Begleitern sowie der Gedenkkopf eines Königs.
Am 15. Dezember 2022 unterzeichneten die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Generaldirektor der National Commission for Museums and Monuments in Nigeria, Abba Isa Tijani, eine Vereinbarung zur Eigentumsübertragung. 92 Benin-Bronzen aus dem Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum gehörten damit Nigeria. Einige Werke blieben als Leihgabe in Köln. Einen Tag später wurde auch im Hamburger Rathaus ein Vertrag zur vollständigen Eigentumsübertragung und zur Rückgabe der 179 Bronzen aus dem Königreich Benin mit einem Schätzwert von 60 Millionen Euro unterzeichnet. Ein Drittel der Objekte soll als Leihgaben im Museum am Rothenbaum verbleiben.
Am 23. März 2023 wurden die Eigentumsrechte an den Benin-Bronzen per Erlass des nigerianischen Staatspräsidenten Muhammadu Buhari an den Oba von Benin übertragen. Der Erlass betrifft sowohl alle bereits zurückgegebenen Bronzen als auch alle zukünftigen.
Kritik an der Restitution
Die im Jahr 2000 gegründete US-amerikanische Restitution Study Group kritisierte im August 2022 die Absicht der Universitäten von Oxford und Cambridge, Bronzen nach Nigeria zurückzugeben und schrieb eine Petition an die Charity Commission, der Rückgabe nicht zuzustimmen. Stattdessen lehnte die Gruppe jegliche Rückgabe ab, da das Königreich Benin aus dem Sklavenhandel Profit geschlagen hatte. Die Bronzen sind vielfach aus den Manillen hergestellt, die das Königreich Benin als Zahlung für den Verkauf der Sklaven und Sklavinnen erhielt. Deadria Farmer-Paellmann von der Restitution Group spricht daher von „Blut-Metall“. Die Gruppe forderte Frankreich, Großbritannien, die USA und Museen anderer Länder auf, die Bronzen weiterhin auszustellen, da sie in westlichen Museen den tatsächlichen Nachfahren von Sklaven zugänglich seien, die dafür „mit ihrem Leben bezahlt“ hätten, und nicht den Nachfahren von Sklavenhändlern. Die Gruppe schreibt:
Das Königreich Benin würde, durch Nigeria, durch die Rückführung dieser Relikte ungerechtfertigt bereichert. Schwarze Menschen unterstützen Sklavenhändler-Erben nicht, nur weil sie schwarz sind. Nigeria und das Königreich Benin haben sich nie für die Versklavung unserer Vorfahren entschuldigt.
Speziell von Deutschland forderte die Restitution Study Group, keine neuen Transferverträge mit Nigeria zu unterzeichnen und alle bestehenden Verträge aufzuheben. Stattdessen wünsche man sich Miteigentumsverträge mit den Nachkommen der versklavten Menschen und die treuhänderische Aufbewahrung der Metallgüsse in den deutschen Museen.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Benin-Bronzen
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Baerbock/Roth hatten symbolische Übergabe vollzogen
Im vergangenen Dezember hatten Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth die symbolische Übergabe der Kunstwerke bei einem Staatsakt in der nigerianischen Hauptstadt Abuja vollzogen. Dabei lud die deutsche Außenministerin ihre nigerianischen Partner ein, die Bronzen in dem geplanten Edo Museum of West African Art (EMOWAA) in Benin City auszustellen, dessen Bau vom deutschen Staat mit mehreren Millionen Euro unterstützt wird. Auf der Homepage des Museums hieß es noch vor Kurzem, es werde „Heim der umfangreichsten Sammlung von Benin-Bronzen der Welt“ sein. Inzwischen stehe der Satz nicht mehr dort.
Die große grüne Umverteilung vom Inland ins Ausland
Claudia Roth und Annalena Baerbock haben die Meisterleistung vollbracht, dass Kunstwerke, die sich rechtmäßig im deutschen Besitz befanden, zum Besitz eines Privatmannes geworden sind. Sie haben auf Kosten des deutschen Volkes dem Oba von Benin Millionen Euro geschenkt. Für die Öffentlichkeit, auch für die Nachfahren der Sklaven, die von der Königsfamilie gegen das Metall für die Bronzen eingetauscht worden sind, bleiben die Kunstwerke nun unzugänglich, sind sie in den Besitz der brutalen Sklavenjäger- und -händler zurückgekehrt. Bravo, Claudia Roth. Bravo, Annalena Baerbock. Die Grünen sind in der Tat die Partei der großen Umverteilung, allerdings nicht von oben nach unten, wie sie gern verkünden, sondern von unten nach oben und vom In- ins Ausland. Kein anderes Land hat die Bronzen, die in seinen Museen besichtigt werden können, aus den Museen genommen und nach Nigeria gebracht – kein Land außer Deutschland. Würde der deutsche Rechtsstaat noch funktionieren, würde ein Gericht eigentlich den Tatbestand der Veruntreuung untersuchen müssen.
Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Eigentumsübertragung der Benin-Bronzen (Benin-Hofkunstwerke) aus dem Rautenstrauch-Joest-Museum der Stadt Köln an Nigeria am 15. Dezember 2022 übergab Henritte Reker (Oberbürgermeisterin von Köln) im Beisein von Yusuf Tuggar (Botschafter Nigerias) ein Kunstwerk an Abba Isa Tijani (Nigerianischer Professor für Museologie und Anthropologie). — Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Benin-Bronzen
Die Benin-Bronzen sind eine Gruppe von mehreren tausend Metalltafeln und Skulpturen, die seit dem 16. Jahrhundert den Königspalast des Königreichs Benin schmückten. Sie wurden im Zeitalter der Kolonisation Afrikas durch das Vereinigte Königreich 1897 als Beutekunst nach Europa und in die USA verkauft. Alleine in Deutschland gibt es mehr als 1000 Objekte in Museen, die meisten davon in Berlin. Forderungen zur Rückgabe dieses Kulturguts kolonialer Herkunft wurden von Seiten der nigerianischen Regierung seit den 1970er Jahren vorgebracht. Seit Ende 2021 gab es erste Restitutionen aus britischen Sammlungen. Am 1. Juli 2022 unterzeichneten Deutschland und Nigeria ein Abkommen über die Rückgabe der Benin-Bronzen in deutschen Museen, diese befinden sich jetzt in nigerianischem Eigentum, verbleiben aber vorerst überwiegend als nigerianische Leihgaben an ihren jeweiligen Standorten, zwei Objekte wurden im Rahmen der Unterzeichnung direkt zurückgegeben. (Wikipedia)
Digital Benin
Seit November 2022 ermöglicht es die Online-Plattform Digital Benin Interessierten, sich über die Eigenschaften, den Standort und die Herkunft von mehr als 5.000 Kunstgegenständen aus dem historischen Königreich Benin zu informieren. Betreiber ist das Museum am Rothenbaum, Foundation under public law, Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg ⋙ Link
Oba von Benin
Die Herrscher des Königreichs von Benin wurden „Oba“ genannt und regierten ab 1200 nach Christus das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert war dieses Reich eines der mächtigsten Westafrikas. Die ursprünglichen Herrscher der heutigen Stadt Benin regierten zwischen etwa 800 und 1200 wenig mehr als die Stadt und ein paar abhängige Dörfer. Sie werden üblicherweise als „Ogiso-Dynastie“ zusammengefasst und können kaum als Herrscher eines Königreichs angesehen werden. Nach dem Ende dieser Dynastie folgte ein Herrscher namens Oranyim. Mit dem anschließenden „Eweka I.“ beginnt die folgende Liste, da sich mit ihm die Funktion eines „Oba“ und auch ein „Reich“ herauszubilden begann. Ab etwa 1700 sind die nun folgenden Angaben relativ gesicherte historische Daten, vorher handelt es sich um Annäherungswerte. (Wikipedia)