Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (1963) und Dr. Christian Ehler — Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F015320-0001 / Patzek, Renate / CC-BY-SA 3.0; europarl.europa.eu

Ludwig Erhard

Ludwig Erhard gilt als Vertreter des Ordoliberalismus, der im Wesentlichen von Walter Eucken in dessen Werk Grundlagen der Nationalökonomie aus dem Jahr 1939 geprägt wurde. Im Ordoliberalismus kommt dem Staat die Aufgabe zu, einen Ordnungsrahmen für freien Wettbewerb zu erzeugen, in der die Freiheit aller Wirtschaftssubjekte (auch voreinander) geschützt wird. Aus dieser Schule hatten besonders Wilhelm Röpke und Leonhard Miksch unmittelbaren Einfluss auf die Wirtschaftspolitik im ersten Jahrzehnt der Bundesrepublik, jedoch wird der Einfluss von Eucken und Miksch auf Erhard von mancher Seite als eher gering eingeschätzt. Als zweites wirtschaftspolitisches Konzept hatte die von Alfred Müller-Armack entworfene Soziale Marktwirtschaft grundsätzlichen Einfluss auf die Politik der jungen Bundesregierung, wobei sich allerdings Erhards Auffassung dieses Konzepts von der Müller-Armackschen Auffassung erheblich unterschied. Die großen Wahlsiege der CDU bei den Bundestagswahlen von 1953 und 1957 waren zum erheblichen Teil der erfolgreichen Strategie zu verdanken, den (tatsächlich internationalen) Wirtschaftsaufschwung im Bürgerbewusstsein mit dem Unionsleitbild der Sozialen Marktwirtschaft zu verknüpfen. In seinem populären Buch Wohlstand für Alle (1957) legte Erhard seine Vorstellungen allgemeinverständlich dar. (Wikipedia)

 

Christian Ehler

Dr. Christian Ehler absolvierte nach dem Abitur ab 1986 ein Studium der Journalistik, der Politologie und der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der American-University Washington, D.C. In der Zeit von 1990 bis 1991 war er Assistent der Geschäftsleitung der ddp/ADN. Nach einer Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München erfolgte 1993 seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der LMU München mit der Arbeit Die U.S.-Handelspolitik in den Reagan-Jahren – das reaktive Interaktionsmuster zwischen Präsident und Kongress. (Wikipedia)

 

Entdeckungsverfahren

Austrian Institute of Economics & Social Philosophy: Wettbewerb als Entdeckungsverfahren | Prof. Dr. Karl Farmer (8. Januar 2020; 1:05:53 Std.)

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„Wasserstoff wird a nix!“

Karsten Arndt/Alte Schule – die goldene Ära des Automobils: „Wasserstoff wird a nix!“ – Prof. Fritz Indra über H2 als direkte Energiequelle im Auto. (25.8.2020; 38:13 min.)

»Industrie, Politik und Konsumenten grübeln, mit welchem Antriebskonzept in die Zukunft gefahren wird. Bleiben es noch eine Weile herkömmliche Verbrennerautos, wie wir sie seit über 100 Jahren kennen? Werden sie abgelöst durch E-Autos, wenn alle bestehenden Hürden überwunden werden können? Oder sollte man jetzt verstärkt auf Wasserstoff setzen, eine Antriebsquelle, die schon einmal vor einigen Jahrzehnten stärker in den Fokus gerückt ist? Mein heutiger Gast, der ehemalige Leiter der Vorausentwicklung bei GM, Prof. Fritz Indra aus Wien, ordnet Wasserstoff als Antrieb der Zukunft ein und erklärt Vor- und Nachteile dieser Antriebsart.«

 

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Wenn ich von einer sozialen Marktwirtschaft spreche, dann meine ich, daß der Markt sozial ist, und nicht, daß man ihn noch sozial machen muß.

Ludwig Erhard

 

Warum sind wir heute da, wo wir sind? Was ging schief? Erhard hatte die Weichen gestellt. Seine Kollegen und Nachfolger hielten alles für selbstverständlich. Laufen die Dinge gut, ist Selbstgefälligkeit die größte Gefahr für Politiker. Die öffentlichen Ausgaben stiegen, man erhöhte die Steuern, und so verkalkten die wirtschaftlichen Arterien. Das war schon in den Siebzigern zu spüren. Wenn sich Europa heute bewegt, dann rückwärts. Die EU führt Handelskriege mit China und asiatischen Staaten um Kleider, Schuhe und Fahrräder. Andauernd werden "Anti-Dumping"-Untersuchungen eingeleitet. Innereuropäischer Handel wächst langsamer als der Welthandel, und als Antwort fällt einigen Ländern nichts anders ein als sogenannter Patriotismus, ein Euphemismus für Protektionismus. Das ist der sicherste Weg, Europa ins ökonomische Brackwasser zu bringen.

Gisela Stuart, Labour-Abgeordnete im britischen Unterhaus (2006)

 

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Wir wollen keinen kalten Kapitalismus. Wir wollen eine ökologische, eine soziale, wir wollen eine menschliche Marktwirtschaft.

Björn Höcke

 

Wachstum auf Teufel komm raus kann nicht mehr das alleinige Kriterium für gesellschaftlichen Wohlstand sein. Wir müssen den Kapitalismus zähmen, sprich, eine sozial-ökologische Marktwirtschaft durchsetzen.

Robert Habeck