Photochrom-Bild von Kassel zwischen 1890 und 1900. Hier lebte Christine Brückner viele Jahre ihres Lebens. — Abbildung: United States Library of Congress/Wikimedia

Christine Brückner
Christine Brückner
sah etwas anders aus,
ein rechtefreies Bild war aber nicht aufzutreiben.
Illustration: Gegenbild mit Adobe Firefly

Aber jemand, der von
einer falschen Sache
überzeugt ist, ist
mir lieber als einer,
der von gar nichts
überzeugt ist.

Christine Brückner

 

Lebensdaten

Christine Brückner (* 10. Dezember 1921 in Schmillinghausen, Kreis Waldeck-Frankenberg, als Christine Emde; † 21. Dezember 1996 in Kassel) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter den Pseudonymen Christine Dupont, Christian Dupont und Dr. Christian Xadow.

Hauptwerke

Christine Brückner gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen. Zahlreiche ihrer Bücher erzielten Millionenauflagen. Sinnstiftung, Moral, Schuld und auch Trost in der – auch unterhaltsamen – Behandlung elementarer menschlicher Themen insbesondere aus der Autorenperspektive sind Brückners zentrale Anliegen. Diese gründen im protestantischen Weltbild der Autorin. Gleich ihr erster Roman Ehe die Spuren verwehen, erschienen 1954 bei Bertelsmann in Gütersloh, wurde ein großer Erfolg, der Christine Brückner in den folgenden Jahren die Existenz einer freien Schriftstellerin ermöglichte. Das Manuskript gewann einen vom Bertelsmann Verlag ausgelobten Wettbewerb und erzielte bereits im ersten Jahr eine Auflage von 376.000. Der Bestseller wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Erzählt wird die Bewältigung der Lebenskrise eines Mannes, der ohne eigenes Verschulden in den Unfalltod einer jungen Frau verwickelt wird.

Danach veröffentlichte Brückner eine Reihe weiterer Romane, die aus der Perspektive der Frau vorwiegend Probleme von Liebe, Ehe und Partnerschaft thematisieren und Möglichkeiten der weiblichen Selbstverwirklichung durchspielen.

1975 erschien ihr ebenfalls sehr erfolgreicher Roman Jauche und Levkojen, der mit seinen Fortsetzungen Nirgendwo ist Poenichen und Die Quints die Poenichen-Trilogie bildet. Auf annähernd eintausend Seiten wird in einem deutlich an Theodor Fontane geschulten Stil die Lebensgeschichte der Romanfigur „Maximiliane von Quindt“ erzählt, die 1918 als Enkelin eines landadligen Gutsbesitzers in Hinterpommern zur Welt kam. Im Rückgriff auf bekannte Erzählschemata werden Geschichte und Leistung der Frauengeneration gestaltet, die den Krieg, Vertreibung und Wiederaufbau erlebten.

Die Monologe Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen (Hamburg 1983) erzielten auch hohe Auflagen und erfuhren Übersetzungen in zahlreiche Sprachen. Die Monologe begründeten auch Brückners Erfolg als Theaterautorin und gehörten zu den meistgespielten zeitgenössischen Theaterstücken. In ernstem bis heiterem Ton sprechen sich hier historische und fiktive Frauengestalten der abendländischen Geschichte – von Klytämnestra über Christiane von Goethe bis Gudrun Ensslin – einmal richtig aus.

Neben ihrem Erzählwerk veröffentlichte die Autorin auch autobiografische Aufzeichnungen wie Mein schwarzes Sofa, Hat der Mensch Wurzeln? und Die Stunde des Rebhuhns sowie Hörspiele und Kinderbücher. Ihre zahlreichen Reisen fließen autobiographisch in viele Werke der Schriftstellerin ein. Im Ullstein-Verlag ist eine 20-bändige Werkausgabe erschienen. 2005 las Eva Mattes Jauche und Levkojen und 2007 die gesamte Poenichen-Trilogie für Hörbuchveröffentlichungen. (Wikipedia)

 

Das Buch

Christine Brückner: Lachen um nicht zu weinen
Christine Brückner: Lachen um nicht zu weinen.
Ein Lesebuch. 191 Seiten. Ullstein (1984: 10. Aufl. 2001)

»„Glücksmomente. Augenblicke des Glücks. Wann entstehen sie? Wenn sich ein Augenblick der Vergangenheit mit einem Augenblick der Gegenwart deckt? Wenn man wahrnimmt, dass dies schon einmal gewesen ist – eine Verdopplung?“ — Eine kleine Kostbarkeit für alle Christine-Brückner-Freunde: ein Lesebuch mit fünfundzwanzig Beiträgen aus ihrem reichen literarischen Schaffen. Um persönliche Erlebnisse geht es, aber auch um fremde Schicksale. Mal heiter, mal nachdenklich und immer voller Verständnis für ihre Mitmenschen.« (Verlagstext)