Artefakte und Produkte
Chrysler 300C
Kann man auch ohne Fahrerlaubnis auf Autos abfahren? Ja, klar, dann aber gleich auf das Dickschiff.
Der Gegenwart. — 1. Oktober 2022
Meinem einzigen Leser muß ich ja hier nicht extra erklären, dass ich bisher als Fußgänger, Radler, BahnCard50er und aktiver Beifahrer – mit der Karte auf den Knien – ganz komfortabel durchs Leben gekommen bin. Immer, wenn ich auf der Gegenfahrbahn einen Chrysler 300C sehe, freut mich das elegant-massive Geschoß. Wirklich ohne Neid, denn die Spritpreise …
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Der Chrysler 300 war ursprünglich ein Fahrzeug der sogenannten „Letter Series“ (Buchstaben-Serie) von Chrysler, die im Jahre 1955 erstmals vorgestellt wurde. Letter steht hierbei für den Buchstaben hinter der Baureihe, der früher mit jedem Modelljahr im Alphabet weitergezählt wurde. Der Name startet immer mit der Modellbezeichnung 300, gefolgt von einem Buchstaben. Dabei handelte es sich stets um das leistungsstärkste Modell des jeweiligen Jahres, die - im Gegensatz zu anderen Ausstattungsvarianten bzw. Modellen - nur als zweitüriges Coupé oder Cabriolet erhältlich waren. 1957 gab es bereits einen ersten 300C. Während normale 300er weiter angeboten wurden, wurde die exklusive Letter Series mit dem 300L (1965) vorläufig beendet. Erst mit dem Erscheinen des Chrysler 300M im Jahre 1999 kam der letzte Vertreter der Letter Cars auf den Markt.
Der Chrysler 300C für Märkte außerhalb Nordamerikas wurde ab Juni 2005 bei Magna Steyr in Graz gefertigt. Hingegen der für die nordamerikanischen Märkte in Brampton, Ontario, Kanada. Von 2004 bis 2007 fuhr Barack Obama, später Präsident der USA, einen 300C. In der zweiten Staffel der Fernsehserie Desperate Housewives, fährt ‚Bree Van De Kamp‘ einen Chrysler 300.
Modellgeschichte
Vorgestellt wurde die neue Limousine des Chrysler 300 erstmals 2003 auf der New York International Auto Show (NYIAS) als seriennahes Konzeptfahrzeug, das des Kombis auf der IAA desselben Jahres und im Frühjahr 2004 als Serienversion, dessen formale Premiere auf der North American International Auto Show 2004 stattfand, für das Modelljahr 2005.
Der Chrysler 300 hat im Gegensatz zum Vorgänger Hinterradantrieb und bot ein mit dem Vorgänger Chrysler 300M vergleichbares Maß an Komfort zu einem günstigeren Preis. Der 300 wurde in Europa ausschließlich ab der gehobenen Ausstattungslinie 300C angeboten, das Basismodell 300 war offiziell nicht verfügbar und nur dem amerikanischen Markt vorbehalten.
Es wurde auch ein Kombi des 300 angeboten, der in Europa den Namen 300C Touring erhielt. In den USA wurde ein ähnliches Kombi-Modell unter dem Namen Dodge Magnum angeboten.
Im Sommer 2007 fand eine Modellpflege statt: Die dritte Bremsleuchte wurde nun nicht mehr in der Heckscheibe, sondern im Kofferraumdeckel integriert, der eine Abrisskante in Form eines angedeuteten Spoilers erhielt. Die Scheinwerfer wurden größer und die Rückleuchten umgestaltet, so dass die Rückfahrleuchten sich nun ganz unten in der Leuchteneinheit befanden. Der Innenraum wurde deutlich hochwertiger gestaltet. Die Teilledersitze gab es nun auch in anthrazit. Der Zündschlüssel wurde von Mercedes-Benz übernommen.
Antrieb und Ausstattungen
Das Basismodell 300C 2.7 hat serienmäßig 18-Zoll-Leichtmetallräder, ein Reifendruckkontrollsystem, Tempomat, Einparkhilfe, Xenonscheinwerfer, vier Scheibenbremsen, Traktionskontrolle, elektronisches Stabilitäts-Programm (ESP), Front-, Seiten- und Kopf-Airbags und ein Vier-Stufen-Automatikgetriebe. Angetrieben wird es von einem 2,7-Liter-V6-Ottomotor mit einer maximalen Leistung von 142 kW (193 PS). Weiterhin gibt es auch einen 3,5-Liter-V6-Motor mit einer maximalen Leistung von 183 kW (249 PS) im 300C 3.5.
Presseecho
Der Chrysler 300C ist laut ADAC ein Auto, das vergleichsweise selten auf der Straße „liegen bleibt“. In der Statistik des Automobilclubs wurden „relativ wenige Pannen“ registriert. Am häufigsten defekt waren dabei die Kurbelwellensensoren bei Dieselmodellen des Baujahrs 2006. Außerdem kommt es laut ADAC ab dem dritten Betriebsjahr zu vermehrten Batteriedefekten. Offensichtlich im Zusammenhang mit den schwachen Stromspeichern berichten einige Halter in Internet-Foren auch von kleineren Elektronikproblemen.
Weil im Chrysler 300C viel Mercedes-Technik steckt, sieht es im Bezug auf den Antriebsstrang laut Spiegel Online deutlich besser aus; dass die 300C-Plattform viele Komponenten der E-Klasse enthält, wird als klarer Vorteil in Bezug auf die Zuverlässigkeit gewertet.
Laut der Auto-Zeitschrift auto motor und sport sei der 300C im Fahrbetrieb zwar nicht laut, klinge jedoch rau. Das Fahrwerk reiche kleine Fahrbahn-Unebenheiten an die Insassen weiter, neige beim Überfahren herber Fugen zum Poltern und man wünsche sich auf engen Landstraßen den Horizont einer geraden Autobahn zurück. Der Chrysler hinterlasse am ehesten das Gefühl einer schweren Limousine klassischer Bauart; die Beweglichkeit seiner Klassen-Kameraden könne er aber nicht nachvollziehen.
Des Weiteren werden die wenig hochwertig anmutende Qualität und die Materialien im Innenraum kritisiert. Das Plastik des Armaturenbretts und der Lenkstockhebel würden „billig“ wirken und sich auch so anfühlen. Man habe oft das Gefühl, dass etwas schnell zu Bruch gehen könne. Der niedrigere Preis des 300C im Vergleich zu anderen Oberklasse-Limousinen sei in vielen Details sichtbar. So müsse die zwar problemfreie Bedienung über ein Interieur hinwegtrösten, in dessen Plastikholz-Leisten die Rasterpunkte sichtbar seien und die funkelnden Plastik-Applikationen würden etwas zu deutlich an Lametta erinnern. Vor allem fehle es dem 300C auch im alltäglichen Fahrbetrieb an Feinschliff.
Daher blieb die Verarbeitungsqualität unterhalb der Standards deutscher Autohersteller wie beispielsweise BMW oder Mercedes-Benz, dafür waren die Neupreise im Vergleich deutlich niedriger.
Diese Kritik nahm sich Chrysler beim Facelift Ende 2007 zu Herzen und gestaltete den Innenraum deutlich hochwertiger und verbesserte die Dämmung, einige Hohlräume wurde deshalb ausgeschäumt.
Das äußere Design des Chrysler 300C ist wegen seiner bulligen Erscheinung mit der hohen Fensterlinie ebenfalls umstritten. Oft werden die schmalen Seitenscheiben als „Schießscharten“ verspottet.
Kritisiert wurde der unter anderem durch das hohe Leergewicht bedingte relativ hohe Treibstoffverbrauch. Der 2005 nachgelegte Dieselmotor ist im Vergleich zu den Ottomotoren sparsam und bringt das rund zwei Tonnen wiegende Gefährt zügig vorwärts.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrysler_300_(2004)
Fakten
Der Chrysler 300C von 2004 ist ein bis 2010 von Chrysler gebauter Personenkraftwagen der oberen Mittelklasse. Das ‚C‘ im Modellnamen bedeutet eine höherwertige Ausstattung, die für den europäischen Markt serienmäßig war. Der Buchstabe C für die Ausstattungsvariante wurde gewählt, weil der Chrysler 300C „letter series“ von 1957 als Vorbild für diesen Nachfolger diente. Auch optisch war er an den alten 300C letter series angelehnt und somit leicht im sogenannten Retro-Look gestaltet. Anfang 2011 wurde die zweite Generation des Chrysler 300 vorgestellt, der in den meisten europäischen Ländern nur unter der Bezeichnung Lancia Thema (bis Oktober 2014) angeboten wurde. In USA dagegen wird das Modell weiterhin als Chrysler 300 verkauft. (Wikipedia)
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Rolls-Royce Ghost
Foto: al merto auf Pixabay
Luxuslimousine
Der Rolls-Royce Ghost stellt das Basismodell der britischen Automobilmarke Rolls-Royce dar. Die erste Generation (Ghost I) der Baureihe wurde im April 2009, die zweite Generation (Ghost II) im September 2020 präsentiert. Der Name der Luxuslimousine erinnert an das ab 1906 hergestellte Modell Silver Ghost. Die Baureihe war mit einer Länge von 5,40 m die kleinste und einem Einstiegspreis von etwa 250.000 € auch günstigste im Programm des Herstellers. (Wikipedia)