Tonkunst und Geräusche
Coldplay
Englischer Alternative Rock oder Pop Rock aus London von einer der weltweit erfolgreichsten Bands der 2000er Jahre
Der Gegenwart. — 8. August 2022
Wir wissen, dass das schreckliche Musik ist, und wir werden immer versuchen, darüber nachzudenken, was wir als Nächstes machen können.
Sänger Chris Martin 2006 in einem Interview
Ist es wirklich wichtig, dass man mit dem Mainstream mithechelt und Musik hört, die grad im Radio rauf- und runtergenudelt wird? Man kann eine Band auch nach zwei Jahrzehnten (wieder) entdecken. Denn die Musik ist so gut wie eh und je. Und Coldplay hat wie keine andere Band aus größtem Weltschmerz innigste Glückseligkeit intoniert.
Nur einer schloss kein Studium abMartin, Berryman, Buckland und Champion lernten einander als Studenten am University College London kennen und gründeten im September 1996 eine Band. Martin studierte Alte Geschichte, Buckland Mathematik, Astrophysik und Astronomie und Champion Anthropologie. Berryman studierte zunächst Ingenieurwissenschaften und später Architektur. Im Gegensatz zu allen anderen Bandmitgliedern schloss er kein Studium ab.
Chris Martin und Jonny Buckland, die sich in der Orientierungswoche am College kennenlernten, waren die ersten Mitglieder der Band. Sie spielten zunächst in einer Band namens „Pectoralz“, bis Guy Berryman, ein Klassenkamerad der beiden, hinzustieß. Ursprünglich gründeten die vier Mitglieder die Band unter dem Namen „Starfish“ (dt.: „Seestern“). Unter diesem Namen spielte die Band zunächst einige Konzerte in kleineren Clubs in Camden. Phil Harvey, ein Studienkollege und Freund von Chris Martin, wurde hierfür als Manager engagiert, fungiert heute als künstlerischer Leiter und wird als fünftes Mitglied angesehen.
Von der ersten Platte nur 500 StückIm März 1998 erschien die Safety EP, von der nur 500 Stück hergestellt wurden. Diese diente größtenteils als Demo, nur 50 Platten gingen in den offiziellen Verkauf. Die EP ist somit eine Rarität und wird unter Sammlern enorm hoch gehandelt. Coldplay wurde daraufhin vom kleinen Independent-Label Fierce Panda Records unter Vertrag genommen. Die erste Veröffentlichung war die Brothers and Sisters EP, die im Februar 1999 in gerade einmal vier Tagen aufgenommen wurde.
Im Frühling 1999 unterschrieb Coldplay einen Fünf-Alben-Vertrag bei Parlophone, wo die Band bis heute unter Vertrag ist. Nach ihrem ersten Auftritt beim Glastonbury Festival ging die Band ins Studio, um ihre dritte EP The Blue Room aufzunehmen, von der im Oktober 5000 Stück in den Verkauf gingen. Bei der Produktion kam es zu Streitereien innerhalb der Band, in deren Folge Champion von Martin zunächst aus der Band geworfen, jedoch kurz darauf wieder zurückgeholt wurde. Um weiteren Ärger zu vermeiden, beschlossen die vier, Regeln innerhalb der Band einzuführen: 1. Gewinne werden geteilt, 2. Drogenkonsum führt zum Ausschluss aus der Band.
2000 das erste Album: Parachutes
Das erste Album Parachutes wurde auf Anhieb ein kommerzieller Erfolg und auch von den Kritikern hoch gelobt. Parachutes war für den Mercury Music Prize (2000) nominiert und gewann 2001 den Grammy Award als „Best Alternative Music Album“. Insgesamt wurde das Album weltweit bis heute über neun Millionen Mal verkauft. In Großbritannien hielt es sich 33 Wochen lang in den Top Ten. Die Band machte sich mit dieser LP einen Namen und wurde oftmals mit der englischen Band Radiohead verglichen.
2002 das zweite Album: A Rush of Blood to the Head
Das zweite Album A Rush of Blood to the Head aus dem Jahr 2002 war vielschichtiger – vermehrt nun auch mit Rock-Elementen – und intellektueller als das Debütalbum, was aber dem Erfolg keinen Abbruch tat und auch die Kritiker überzeugen konnte. Dabei bekam das Album gleich zwei Grammys, und zwar in den Kategorien „Bestes Alternative-Album“ und „Best Song“ für In My Place. Zudem war das Werk auf Platz eins der deutschen und britischen Albumcharts. In den USA erreichte es den fünften Rang. Mit diesem Album übertrafen die Bandmitglieder den Erfolg ihres Debüts mit über 13 Millionen verkauften Einheiten bei weitem.
2005 das dritte Album: X&YMit X&Y, ihrem dritten Studioalbum, knüpfte Coldplay an den Erfolg ihrer ersten beiden Alben an. Mit 8,3 Millionen verkauften Platten wurde es zum weltweit meistverkauften Album des Jahres 2005. Bis heute wurden über elf Millionen Exemplare abgesetzt. Aber auch mit ihrer ersten Singleauskopplung Speed of Sound landeten die Musiker einen weltweit großen Hit. Die Band konnte sich damit erstmals in den Top-Ten der US-amerikanischen Billboard Charts und den Top 20 der deutschen Musik-Charts platzieren und gewann den MTV Europe Music Award 2005 in der Kategorie „Best Song“ für den Titel Speed of Sound. Auf dem Album X&Y befindet sich mit dem Stück Talk auch eine Adaption des Liedes Computer Love (Computerliebe) der Düsseldorfer Elektronikpioniere Kraftwerk.
2008 das vierte Album: Viva la Vida or Death and All His Friends
Für das vierte Album Viva la Vida or Death and All His Friends wurde eigens der Koproduzent Brian Eno eingesetzt, der die Band, die schon Auflösungsgedanken hatte, massiv unterstützte. Das Album erschien in Deutschland am 13. Juni 2008. Bereits seit dem 6. Juni stand es zum Pre-Listening auf der MySpace-Seite von Coldplay zur Verfügung.
Sämtliche Songs der Platte unterscheiden sich von den früheren Liedern der Band, so dass der Stil mit den vorherigen Alben kaum zu vergleichen ist. Auf dem Album sind mit Chinese Sleep Chant und The Escapist zwei Hidden Tracks vorhanden. Am 29. April erschien Violet Hill als Lead-Single vorab zum kostenlosen Herunterladen, ehe es am 9. Mai 2008 in Deutschland offiziell in den Verkauf ging.
Das Album wurde wieder ein großer Erfolg für die Band. Nicht nur, dass es selbst in zahlreichen Ländern Platz 1 der Charts eroberte, mit der Single Viva la Vida schaffte sie es erstmals auch in den Singles-Charts in Großbritannien und den USA bis an die Spitze. Mit dem Erfolg gehörte sie auch zu den Favoriten bei den Grammy Awards 2009. Sie gewann am Ende drei Grammys bei sieben Nominierungen. Ihre Single Viva la Vida wurde als „bester Song“ und „beste Pop-Darbietung einer Gruppe“ ausgezeichnet, während ihr Album Viva la Vida or Death and All His Friends als „bestes Rockalbum“ prämiert wurde. Im August 2008 veröffentlichte Coldplay zu dem Song ein zweites Musikvideo zu Ehren von Anton Corbijn und Depeche Mode. Das Musikvideo ist eine Hommage an das Musikvideo zu dem Song Enjoy the Silence.
Die weiteren Studioalben
2011: Mylo Xyloto
2014: Ghost Stories
2015: A Head Full of Dreams
2019: Everyday Life
2021: Music of the Spheres
Einflüsse und InspirationsquellenDie Band wurde sehr stark durch die schottische Band Travis beeinflusst. Chris Martin sagte in einem Interview, dass es ohne Travis seine Band wahrscheinlich nie gegeben hätte. Das Songwriting, insbesondere beim älteren Material, war sehr durch Jeff Buckley beeinflusst, den ohnehin viele Musiker als Inspirationsquelle in Sachen Songwriting bezeichnen. Die jüngeren Stücke gehen dennoch eher in Richtung Travis und U2. Aber auch Echo and the Bunnymen, mit deren Sänger Ian McCulloch Chris Martin eng befreundet ist, sowie Ex-Beatle George Harrison und die norwegische Pop-Band a-ha hatten Einfluss auf den musikalischen Werdegang der Band.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Coldplay
Fakten
Coldplay ist eine britische Pop-Rock-Band, bestehend aus Chris Martin, Jonny Buckland, Will Champion und Guy Berryman. Sie ist eine der weltweit erfolgreichsten Bands der 2000er Jahre. Die Band hat knapp 80 Millionen Tonträger weltweit verkauft, davon 50 Millionen Alben. (Wikipedia)
Live In São Paulo
Coldplay – Fix You
7 and 8 November 2017
https://youtu.be/AEp08vVYreg