
Essenz. Beiträge zur ganzen Wahrheit
Das große Klimarätsel
Mit dem anthropogenen Anteil des Kohlendioxids in der Atmosphäre werden Katastrophenszenarien modelliert. Dr. Eike Roth untersucht das in seinem Buch und sagt: Dem Klimaalarmismus fehlt die physikalische Grundlage.
Der Gegenwart. — 17. Mai 2023
»Der Weltklimarat IPCC warnt: Um katastrophale Klimaentwicklungen zu vermeiden, muss der Mensch seine CO₂-Freisetzungen so schnell wie möglich vollkommen einstellen. Das kann aber nur stimmen, wenn erstens CO₂ der entscheidende Klimafaktor ist und wenn zweitens das viele CO₂ in der Atmosphäre tatsächlich vom Menschen verursacht ist.
Der erste Punkt, die hohe Klimawirksamkeit des CO₂, ist wissenschaftlich massiv umstritten. Dieser Streit dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein.
Aber auch der zweite Punkt, die anthropogene Herkunft des vielen CO₂, wird immer wieder angezweifelt. Das hört man viel seltener, es ist aber noch wichtiger, weil auf dieser Herkunft das gesamte Gebäude der menschengemachten Klimaänderung aufbaut.
Um die Klärung dieser Frage geht es in diesem Buch. Es soll dem Leser helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Wichtige Diskussionspunkte sind insbesondere Fragen wie: Welchen Anteil des anthropogen freigesetzten CO₂ entnehmen der Ozean und die Biomasse rasch wieder der Atmosphäre? Welche Freisetzungen sind notwendig, um den starken Anstieg der CO₂-Konzentration und deren laufendes weiteres Wachsen erklären zu können? Welche Bedeutung haben die jahreszeitlichen Schwankungen der CO₂-Konzentration? Was können wir aus dem Verlauf der 14CO₂-Konzentration nach dem Atombombenteststopp lernen? Welche unterschiedlichen Wirkungen können natürlich freigesetzte und vom Menschen freigesetzte CO₂-Moleküle haben? Welche Unterschiede gibt es im zeitlichen Verlauf der Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre gegenüber dem radioaktiven Zerfall eines Gemisches instabiler Substanzen? Und noch einige andere mehr.
In allen Punkten zeigt es sich, dass die Argumente gegen den überwiegenden Einfluss des Menschen auf die CO₂-Konzentration sehr gute Chancen haben, richtig zu sein. Nach den Regeln der Physik spricht alles dafür, dass auch hier die Natur stärker ist als der Mensch.
Wenn das stimmt, dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder bestimmt natürlich freigesetztes CO₂ das Klima, oder es bestimmt gar nicht CO₂ das Klima, sondern es wird von ganz anderen Faktoren bestimmt. Eine Reduktion der menschlichen CO₂-Freisetzungen zum Schutze des Klimas macht in beiden Fällen keinen Sinn.
Angesichts der gravierenden Konsequenzen müssen die Argumente sorgfältig ausdiskutiert werden. Dieses Buch möchte in gut verständlicher Form einen Beitrag dazu leisten.«
Quelle: Verlagstext
* * *
Woher kommt das Kohlendioxid
in der Atmosphäre?
Einleitung (Zu diesem Buch) aus: Eike Roth »Das große Klimarätsel«
Seit gut vier Jahrzehnten beschäftige ich mich intensiv mit dem Einfluss des Menschen auf das Klima. Die meisten damals diskutierten Gegenargumente erwiesen sich sehr schnell als nicht haltbar. Herausgreifen möchte ich nur das angebliche Topargument: den vermeintlichen Widerspruch zum Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Vereinfacht ausgedrückt sagt der Zweite Hauptsatz aus, dass Wärme von selbst immer nur von einem wärmeren zu einem kälteren Körper übergehen kann, nie umgekehrt. Die Erde ist aber wärmer als die Atmosphäre. Es wäre daher unmöglich, dass die Atmosphäre die Erde erwärmt, infolge des Zweiten Hauptsatzes wäre der Treibhauseffekt ein physikalisches No-Go, wurde gesagt (und wird zum Teil auch heute noch gesagt). Das ist aber eindeutig ein Missverständnis: Der Zweite Hauptsatz regelt nur den Netto-Wärmeaustausch, es darf sehr wohl auch Wärme vom kälteren zum wärmeren Körper transportiert werden, solange nur gleichzeitig mehr Wärme in der umgekehrten Richtung transportiert wird. Beim Strahlungsaustausch zwischen zwei Körpern passiert das sogar immer so: Der kältere Körper strahlt aufgrund seiner Temperatur Wärme ab, in alle Richtungen, also unvermeidbar auch zum wärmeren Körper hin. Der zweite Hauptsatz regelt nur, dass der wärmere Körper immer noch mehr Wärme zum kälteren Körper hin strahlt. Und wenn der kältere Körper näher an die Temperatur des wärmeren herangeführt wird, dann strahlt er eben etwas mehr in Richtung des wärmeren Körpers, aber immer noch weniger als der wärmere Körper auf ihn strahlt. Entsprechend wird jeder (konstant) beheizte Körper wärmer, wenn seine Umgebung wärmer wird! Z. B. wird es in einem konstant beheizten Haus wärmer, wenn die Außentemperatur steigt.
Beim Haus sind das Alltagserfahrungen, aber die Erde kann sich nicht anders verhalten. Wenn die Atmosphäre mehr CO₂ enthält, dann strahlt sie mehr Wärme in Richtung auf die von der Sonne konstant geheizte Erde und macht diese dadurch wärmer, auch wenn die Atmosphäre selbst kälter ist als die Erde. Es gibt also den Treibhauseffekt, daran führt kein Weg vorbei! Man kann nur darüber diskutieren, wie groß er ist.
Auch andere Gegenargumente waren nicht viel besser. Konsequenterweise habe ich die Sorge vor der menschengemachten globalen Erwärmung damals für prinzipiell berechtigt gehalten. Ich habe das auch in vielen Diskussionen, Veröffentlichungen und auch in Vorlesungen so vertreten, nicht zuletzt auch in drei populärwissenschaftlichen Büchern. Die Menschheit verhielt sich zwar nicht so, wie sie sollte, aber wie sie sich verhalten sollte, das schien klar zu sein.
Kurz nach 2000 kam dann aber die Überraschung: Die allgemeine Erwärmung verlief deutlich langsamer als von den meisten Klimamodellen vorausgesagt. Irgendetwas konnte ganz einfach nicht stimmen! Das ist in der Wissenschaft eigentlich nichts Besonderes, neue Erkenntnisse gibt es bei ihr immer wieder und fast überall. Dann muss eben nachjustiert werden. Aber die Argumente, mit denen die »alten Klima-Ansichten« verteidigt wurden (und vielfach auch heute noch verteidigt werden!), die schienen mir oft wissenschaftlich nicht haltbar zu sein. Das machte stutzig. Genügt dann ein Nachjustieren, oder sind grundlegendere Änderungen notwendig? Und wenn erst einmal das Vertrauen verloren ist, dann schaut man überall genauer hin. Mit diesem Blickwinkel zeigten sich dann in den Aussagen der »etablierten Klimawissenschaft« zahlreiche Ungereimtheiten, auch äußerst gewichtige Ungereimtheiten! Der Verdacht wurde immer stärker, dass mehr als nur einfaches Nachjustieren unumgänglich ist. Ein paar Beispiele für die Ungereimtheiten:
Die Erwärmung der letzten 150 Jahre ist beispiellos, wird gesagt: Das ist jedoch höchstwahrscheinlich falsch! Im Übergang von der letzten Eiszeit zur heutigen Warmzeit (der genaue Name ist übrigens »Zwischeneiszeit«, denn in einer »richtigen Warmzeit« sind beide Pole eisfrei) hat sich das Klima zweifelsfrei viel stärker (und wahrscheinlich auch viel schneller) erwärmt als es das heute tut, und zwischenzeitlich war es schon drei Mal mindestens so warm, wie es heute ist (»Neolithisches Klimaoptimum«, »Römisches Klimaoptimum«, »Mittelalterliches Klimaoptimum«). »Beim Klima nichts Neues«, könnte man zum heutigen Zustand sagen.
Die Erwärmung der letzten 150 Jahre ist schlecht, wird gesagt: Auch das ist höchstwahrscheinlich falsch! Wenn man den Historikern glauben darf, ging es der Menschheit insgesamt in den genannten Klimaoptima immer besser (kulturelle Blütezeiten!) als in den kälteren Zeiten dazwischen (Völkerwanderung, Verfall, Armut und Hunger!). Warum soll sich dieses Schema plötzlich geändert haben? Wo das »wahre Klimaoptimum« liegt, kann niemand verlässlich sagen, vermutlich aber bei höherer Temperatur als heute!
Die Erwärmung verstärkt extreme Wetterereignisse, wird gesagt: Auch das ist höchstwahrscheinlich falsch! Detaillierte Statistiken zeigen jedenfalls keine Zunahme von Wirbelstürmen und dergleichen. Durch Extremwetter verursachte Todesfälle sind in den letzten 100 Jahren sogar zweifelsfrei stark zurückgegangen, trotz starken Bevölkerungswachstums. Bedrohlicher ist das »Klima« wohl eindeutig nicht geworden!
CO₂ ist ein Schadstoff, wird gesagt: Das ist so mit Sicherheit falsch! CO₂ ist lebensnotwendig, ohne CO₂ würde es kein Leben auf der Erde geben, auch uns Menschen nicht! Und das CO₂ hilft uns auch gegen den immer noch weit verbreiteten Hunger, weil Nahrungsmittelpflanzen bei mehr CO₂ nachgewiesenermaßen besser wachsen als bei weniger CO₂ (»CO₂-Düngeeffekt«). Warum wird dieser gesicherte(!) Effekt nicht dem umstrittenen(!) Klimaeinfluss gegengerechnet?
Die Klimawirksamkeit von CO₂ ist hoch, wird gesagt: Das ist zumindest massiv umstritten! Eine hohe Klimawirksamkeit wird nur in umstrittenen Klimamodellen errechnet, deren Ergebnisse mit den Beobachtungen nur schlecht übereinstimmen. Bei einem Widerspruch zwischen Modell und Beobachtung sollte grundsätzlich primär das Modell in Frage gestellt werden. Beim Klima ist aber auch das anders. Warum?
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Ich gewann immer mehr den Eindruck, dass ich mich gravierend getäuscht hatte. Das Klimaproblem ist in wichtigen Teilen anders, wohl ganz anders, als ich es zunächst eingeschätzt hatte. Ich musste meine früheren Aussagen widerrufen. Die Erkenntnis war vielfach schmerzhaft und hat mir im Kollegenkreis verständlicherweise nicht nur Zustimmung eingebracht. Aber das Umdenken war meines Erachtens unumgänglich.
Vor einigen Jahren habe ich dann nach vielen Einzel-Wortmeldungen versucht, die vielen Problempunkte rund um das Klimaproblem zusammenzuschreiben. Herausgekommen ist das Buch »Probleme beim Klimaproblem – Ein Mythos zerbricht« (Roth, 2019). Das Buch zeigt, dass sehr vieles in der vorherrschenden Darstellung zum »Klima« nicht stimmen kann oder zumindest äußerst fragwürdig ist, siehe auch die oben aufgezählten Beispiele. Aufgenommen worden ist das Buch größtenteils sehr positiv, nur haben die meisten »etablierten Klimawissenschaftler« es leider konsequent ignoriert und sich Diskussionen über seine Aussagen entzogen. Das finde ich sehr schade, denn »Wahrheit« kann man m. E. nur durch offene Diskussionen herausfinden.
Beim Schreiben des »Probleme«-Buches bin ich auch erneut auf einen alten Diskussionspunkt gestoßen: Woher kommt das viele CO₂ in der Atmosphäre? Die Ansicht »nicht vom Menschen«, gab es auch schon zu Beginn meiner Beschäftigung mit dem Klimaproblem. Aber damals schienen alle Argumente gegen den Treibhauseffekt und den menschengemachten Klimawandel nicht haltbar zu sein, warum sollte gerade dieses eine Ausnahme bilden? Wenn der Mensch sogar doppelt so viel CO₂ in die Atmosphäre pustet, wie sich in dieser ansammelt, woher sonst soll denn dann das viele CO₂ kommen? Außerdem hat die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre genau in dem Maße abgenommen, wie es zur Verbrennung der fossilen Energieträger passt. Das bestätigt, wurde gesagt, diese Verbrennung als Ursache des CO₂-Anstieges und das klang plausibel. Also hatte ich mich damit zufriedengegeben, dass das mit dem anthropogenen Ursprung des vielen CO₂ schon seine Richtigkeit haben würde und ich hatte nicht weiter nachgedacht. Bei den Recherchen zu dem Buch sind dann aber auch da Zweifel aufgetaucht. Aber das Buch sollte fertig werden. Herausgekommen ist dann ein Anhang, in dem erhebliche Zweifel am anthropogenen Ursprung des vielen CO₂ in der Atmosphäre angemeldet wurden.
Aber beschäftigt hat mich das Thema natürlich weiter. Das CO₂ in der Atmosphäre ist Teil des Kohlenstoffkreislaufes der Erde und der ist zumindest in Teilbereichen kompliziert. Und viele Begriffe und Aussagen sind unpräzise und daher die Ursache von Missverständnissen. Je tiefer ich eingestiegen bin, desto mehr haben sich die Zweifel am anthropogenen Ursprung verfestigt. Daraus ist dann ein zweites, klimakritisches Buch geworden: »Abgesagt! – Dem Klimanotstand bricht die Basis weg« (Roth, 2020). Darin werden die Zweifel an der anthropogenen Herkunft untermauert.
Auch dieses Buch hat ein zweigeteiltes Schicksal erlitten: weitgehende Zustimmung von Menschen, die die These vom katastrophalen menschengemachten Klimawandel eher skeptisch sehen, und praktisch vollständiges Ignorieren von Seiten der »etablierten Klimawissenschaft«. Die Zustimmung hat mich natürlich wieder gefreut, aber sie war diesmal nicht mehr so einheitlich wie beim Probleme-Buch. Ich habe gelernt, dass gar nicht so wenige »Klimaskeptiker« im Laufe der Zeit ihre je eigene Meinung zum Kohlenstoffkreislauf entwickelt haben. Das kann als Zeichen einer »nicht gesättigten Wissenschaft« aufgefasst werden, also als eine Art Warnzeichen. Das finde ich prinzipiell gut, so funktioniert in meinen Augen Wissenschaft. Dass diese »Klimaskeptiker« dann aber zu einer offenen Diskussion über die tatsächlich »richtige« Lösung vielfach genauso wenig bereit waren (und oft leider auch noch sind) wie viele »etablierte Klimawissenschaftler«, das bedauere ich sehr. »Wissenschaft« wird nur weiterentwickelt, indem man kontroverse Meinungen zulässt und sie dann offen ausdiskutiert. Das scheint in der heutigen Zeit schwierig zu sein.
Aber wenn man sie sucht, dann findet man auch Diskussionen. Damit erhält man auch Ansatzpunkte, wo man nochmals vertieft nachdenken muss. Und daraus resultierten dann z. T. auch neue Erkenntnisse. Dabei sind die prinzipiellen Aussagen aus dem Buch »Abgesagt!« voll bestätigt worden, aber es hat sich gezeigt, dass einige Zusammenhänge detaillierter beschrieben werden müssen und dass sich dann manche Zahlen doch auch merklich ändern. Auf der anderen Seite scheint mir die Beweisführung jetzt noch zwingender zu sein. Die Regeln der Physik und der Logik lassen eigentlich gar keine andere Schlussfolgerung zu: Bei der »etablierten Klimalehre« stimmt der Ansatz nicht! Daher jetzt der nochmalige Versuch einer geschlossenen Darstellung der Problematik. Hierzu dieses Buch »Das große Klima-Rätsel: Woher kommt das viele CO₂?«.
Das Buch konzentriert sich streng auf den Kern des ganzen Klimaproblems: Woher kommt das viele CO₂ in der Atmosphäre? Es wird gezeigt, dass die Argumente für eine natürliche Herkunft gar nicht so schlecht sind. Offensichtlich ist auch hier die Natur stärker als der Mensch. Wenn sich das bewahrheitet, dann fällt mit einem Schlag gleich die ganze Basis für den menschengemachten Klimawandel weg! Denn dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Klima von natürlich freigesetztem CO₂ bestimmt, oder es wird gar nicht von CO₂ bestimmt, sondern von ganz anderen Einflussfaktoren!
In beiden Fällen ist eine Reduzierung unserer CO₂-Freisetzungen nicht erforderlich (jedenfalls nicht zum Schutz vor Erwärmung) und wir können weiterhin kostengünstige fossile Energie zum Bekämpfen von Hunger und Elend in der Welt und zum Anheben des Lebensstandards der Armen einsetzen. Das »Klimaproblem« sieht dann völlig anders aus: An die Stelle des Versuches, Klimaänderungen zu vermeiden, muss das Bemühen treten, Klimafolgen möglichst gut abzufedern.
Das Buch möchte mit verbesserten Argumenten den Anstoß geben, die tatsächliche Herkunft des vielen CO₂ in der Atmosphäre in offener und detaillierter Diskussion zu klären. Weil die »etablierte Klimawissenschaft« die Diskussion ohnehin weitgehend verweigert, habe ich mir die größte Mühe gegeben, es auch für Nicht-Fachleute so verständlich wie möglich zu schreiben. Und ich möchte alle einladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. »Wage es, zu wissen« war das Motto der Aufklärung. Ich möchte das ein klein wenig an die heutige Zeit anpassen: »Wage es, dir deine eigene Meinung zu bilden«. Ich hoffe, dass das mit diesem Buch etwas leichter fällt.
Quelle: Leseprobe
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Mathematik rechnet, Physik erklärt!
Kommentar von Dr. Eike Roth vom 29. März 2023
Die Mathematik ist ein sehr geduldiges Werkzeug. Sie rechnet getreulich und zuverlässig aus, was aus vorgegebenen Randbedingungen folgt. Hierzu einige Beispiele, die alle vom vorindustriellen Gleichgewicht ausgehen (Freisetzung in die Atmosphäre und Entnahme aus ihr je 80 ppm/a, Konzentration 280 ppm):
1. Die natürlichen Freisetzungen und Entnahmen sind konstant geblieben, es sind nur die anthropogenen Freisetzungen dazugekommen.
Dann rechnet die Mathematik aus, dass das CO₂-Inventar in der Atmosphäre und mit ihm die Konzentration im vollen Ausmaß der anthropogenen Freisetzungen zunimmt.
2. Die natürlichen Freisetzungen sind konstant geblieben, es sind nur die anthropogenen Freisetzungen dazugekommen und die haben die beobachtete Konzentrationszunahme bewirkt:
Dann rechnet die Mathematik aus, dass der Atmosphäre zusätzliches CO₂ entnommen wird (über die früheren 80 ppm/a hinaus), und zwar proportional zum Konzentrationsüberschuss über 280 ppm hinaus, und dass die anthropogenen Freisetzungen ca. 50 Jahre lang in der Atmosphäre verweilen, rund 10-mal länger als die natürlichen (wobei es nicht notwendigerweise dieselben Moleküle sein müssen, die können auch ausgetauscht werden, es verbleibt nur eine entsprechende Anzahl von Molekülen länger)!
3. Alle CO₂-Moleküle sind gleich (und verhalten sich daher auch gleich) und die Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre erfolgt proportional zu ihrer Konzentration.
Dann rechnet die Mathematik aus, dass die anthropogenen Freisetzungen die Konzentration nicht überproportional erhöhen können, im konkreten Fall also maximal um 5 %. Wenn umgekehrt die Konzentration um 50 % gestiegen ist, dann rechnet die Mathematik aus, dass auch die gesamten Freisetzungen um 50 % gestiegen sein müssen. Es müssen also die natürlichen Freisetzungen etwa 10-mal so stark angestiegen sein, als an anthropogenen Freisetzungen hinzugekommen ist. Anders hätte die die hohe Konzentration weder erreicht werden können, noch könnte sie gehalten werden.
4. Die Atmosphäre und ihre Senken für CO₂ verhalten sich wie ein Modell aus 2 Boxen mit starkem Austausch untereinander (siehe das Modell von Stallinga).
Dann rechnet die Mathematik aus, dass ein erhöhter Eintrag von CO₂ in die Atmosphäre mit einer Zeitkonstanten abgebaut wird, die kürzer sein muss als die (für alle Moleküle gleiche!) Verweilzeit des CO₂ in der Atmosphäre (siehe Stallinga). Die anthropogenen Freisetzungen können dann die Konzentration nicht stark erhöht haben.
Für die Mathematik sind alle Ergebnisse gleichwertig. Sie rechnet nur richtig, weiß aber nicht, was gilt, sie beweist also gar nichts. Das richtige Ergebnis auswählen, kann man nur auf der Basis physikalischer Überlegungen:
▬ Die verwerfen den Fall 1, weil sein Ergebnis nicht den Beobachtungen entspricht. Die vorgegebenen Randbedingungen können daher nicht der Realität entsprechen.
▬ Den Fall 2 verwerfen sie, weil bei ihm natürlich und anthropogen freigesetzte CO₂-Moleküle sich unterschiedlich verhalten (was nicht sein kann), und weil die Entnahme von CO₂, da durch Diffusion erfolgend, prinzipiell proportional zur Konzentration verlaufen muss, nicht proportional zum Konzentrationsüberschuss über 280 ppm hinaus (wofür es keine physikalische Erklärung gibt). Zur Klarstellung: Es geht hier um die Entnahme, nicht um die Netto-Entnahme, bei der die Freisetzung gegengerechnet wird.
▬ Den Fall 3 bestätigen sie. Hinweis: Die Konzentration verändert sich immer nur entsprechend der Differenz zwischen (momentaner) Freisetzung und (momentaner) Entnahme.
▬ Den Fall 4 bestätigen sie prinzipiell ebenfalls, auch wenn real mehrere Senken mit im Detail unterschiedlichem Verhalten existieren. Stallinga diskutiert das näher.
Fazit: Entsprechend sind auch die Schlussfolgerungen von Stallinga schlüssig: Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre ist überwiegend durch natürliche Prozesse bestimmt, die anthropogenen Freisetzungen spielen nur eine untergeordnete Rolle, ihre Beendigung aus Klimaschutzgründen zu fordern, macht keinen Sinn!
Im Übrigen erlaube ich mir, nochmals auf mein Buch zu verweisen: „Das große Klimarätsel: Woher kommt das viele CO₂?“, BoD-Verlag Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7562-2033-5, auch als E-Book erhältlich. Da sind auch viele weitere Für- und Gegenargumente diskutiert, mit demselben Ergebnis: Dem Klimaalarmismus fehlt die physikalische Grundlage. Es ist Zeit zum Umdenken! ■
Wir danken herzlich dem Autor Herrn Dr. Eike Roth für die freundliche Unterstützung bei dieser Veröffentlichung.
Dr. Eike Roth
Foto: Privat
Der Autor
Dr. Eike Roth wurde 1941 in Kronstadt, Siebenbürgen, geboren. Er studierte in Wien Physik und promovierte 1967 dort zum Doktor der Philosophie, Fachrichtung Physik. Beruflich war er im Gebiet der Kernenergie tätig, zum Schluss als Technischer Leiter in einem großen deutschen Kernkraftwerk. Seit seiner Pensionierung lebt er wieder in Österreich. Durch den Beruf bedingt und aus persönlichem Interesse hat er sich schon früh intensiv mit Fragen des Energiebedarfs der Menschen, seiner Deckung und den Auswirkungen auf Lebensbedingungen und Umwelt beschäftigt. Das macht er auch heute noch. Zentrales Thema war und ist dabei das Klimaproblem. Er hat sich an zahlreichen Diskussionen hierzu beteiligt, einschlägige Vorlesungen gehalten und Fachpublikationen geschrieben. Populärwissenschaftliche Bücher haben ihn in einem größeren Umfeld bekannt gemacht. Mit dem vorliegenden Buch will er ein weiteres Mal der Bringschuld der Wissenschaft gegenüber der Öffentlichkeit nachkommen. Das auch deswegen, weil neuere Erkenntnisse eine Revision früherer Ansichten erforderlich machen. Außerhalb von Beruf und Klimadiskussionen ist Eike Roth ein begeisterter Bergsteiger und hat auch ein Buch über Lawinen geschrieben. Auch dort hat ihm sein physikalisches Grundverständnis geholfen, komplizierte Sachzusammenhänge zu durchleuchten und verständlich darzustellen. (Verlagstext)
Das Buch
Eike Roth: Das große Klimarätsel. Woher kommt das viele CO₂?, BoD-Verlag Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7562-2033-5, auch als E-Book erhältlich.