Punkte auf der Landkarte
Einsiedeln
Der Schweizer Etappenort des Jakobsweges ist berühmt für den bedeutenden Barockbau mit der geachteten Schwarzen Madonna.
Der Gegenwart. — 18. November 2024
Ein Asylbewerber hat im schweizerischen Einsiedeln für Aufruhr gesorgt. Er soll am Samstag in den Gottesdienst in der Kapelle der Gemeinde geplatzt und auf die Marienfigur losgegangen sein, wie der Tagesanzeiger berichtete. Dabei habe der Afghane auf die Schwarze Madonna eingeschlagen und sie entkleidet. Seinen Auftritt vollendete er laut Berichten damit, sich die Krone der Marienfigur aufs Haupt zu setzen. Priester und Polizei sollen den jungen Migranten schließlich gestoppt haben. Die Beamten aus dem Kanton Schwyz nahmen den Afghanen in Gewahrsam, der sich mittlerweile in einer Psychiatrie befindet. […] Als Reaktion auf den Angriff rief das Kloster zu einem Rosenkranzgebet am Folgetag auf. Dies stehe im Zeichen des „Friedens und der Versöhnung“.
Schon vor rund 12'000 Jahren wurde das Hochtal von nomadisierenden Jägern besucht. Zahlreiche Funde aus der Steinzeit und aus der Bronzezeit wurden in den vergangenen Jahren aufgefunden. Doch bestanden damals vermutlich keine festen Siedlungen in dieser Gegend.
Der Wallfahrtsort Maria Einsiedeln (im Finstern Wald) ist eng mit dem Leben des heiligen Meinrad verbunden. Im Jahre 835 soll dieser an der Stelle, wo heute die Gnadenkapelle in der Klosterkirche steht, eine Klause und eine Kapelle errichtet haben, um in der Einsiedelei Gott zu dienen (daher der Ortsname Einsiedeln). Der Sage nach wurde Meinrad 861 von zwei Landstreichern erschlagen. Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben. Aus diesem Grund sind auf dem Einsiedler Wappen zwei Raben abgebildet.
Gründung der Benediktinerabtei geht auf das Jahr 934 zurück
250 Jahre lang dauerte der Marchstreit mit den Schwyzern, der zur Schlacht am Morgarten (1315) führte. Das Kloster verlor rund die Hälfte seiner Gebiete an die Schwyzer. Verschiedene Brände verwüsteten mehrmals Kloster und Dorf. 1798 plünderten die Franzosen das Kloster und zerstörten wertvolle Einrichtungen.
Die Gründung der Benediktinerabtei geht auf das Jahr 934 zurück. Aus der Anfangszeit der Abtei gibt es eine Vielzahl erhaltener und gut dokumentierter Neumenhandschriften, die eine große Bedeutung für die Restitution des gregorianischen Chorals haben (Codex Einsidlensis 121). 1065 begründeten zwölf Mönche aus Einsiedeln ein Filial-Kloster in Hirsau.
Das barocke Kloster entstand von 1674 bis 1735 in drei Etappen nach den Plänen von Caspar Moosbrugger. Die Fresken und die Stuckarbeit im Inneren sind das Werk der Brüder Asam. Das Deckenfresko ist das größte der Schweiz.
Wichtiger Sammelort für Pilger nach Santiago de Compostela
Der Pilgerort liegt auf dem Jakobsweg und war in der Vergangenheit ein wichtiger Sammelort für die Pilger nach Santiago de Compostela. Der Jakobsweg erreicht Einsiedeln vom Zürcher Oberland her über den Etzelpass, wo sich auch die Kapelle St. Meinrad befindet. Die 1030 erbaute St. Gangulfskapelle kurz vor Einsiedeln liegt ebenfalls am Pilgerweg und ist das älteste erhaltene Gebäude im Hochtal.
Die Pilger finden heute nicht mehr so zahlreich wie in den vergangenen Jahrhunderten ins Klosterdorf. Damit verbunden ist eine Strukturbereinigung in der Hotellerie. Gleichzeitig erlebt Einsiedeln dank seiner meist nebelfreien Lage und der Voralpen-Landschaft einen Aufschwung mit dem Tagestourismus. Aufgrund der hohen Lebensqualität wächst die Einwohnerzahl derzeit weit schneller als im Landesdurchschnitt.
Einsiedeln ist Heimatort verschiedener jenischer Familien. Die Behörden von Einsiedeln verweigerten jedoch die Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Kinder der Landstraße, welches von 1926 bis 1973 jenischen Familien die Kinder raubte. Seit 1999 findet alljährlich auch eine Wallfahrt der Jenischen statt.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Einsiedeln
Die Schwarze Madonna von Einsiedeln im Osterornat, April 2022 — Foto: Beat Ruest/Wikimedia
Fakten & Zahlen
Einsiedeln (im höchstalemannischen Ortsdialekt Äinsidlä, in der näheren und weiteren Umgebung dialektal auch Äisele, Näisele, Äisidle, Näisidle, Äisigle, rätoromanisch Nossadunaun) ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Schwyz. Sie ist Hauptort des gleichnamigen Bezirks und liegt südlich des Zürichsees auf einer Hochebene ca. 880 m ü. M. Die Gemeinde Einsiedeln setzt sich aus dem Dorf Einsiedeln und den sechs Ortschaften (Vierteln) Bennau, Egg, Willerzell, Euthal, Gross und Trachslau zusammen. Die Ortschaft Biberbrugg teilt sich Einsiedeln mit der Gemeinde Feusisberg. Bekannt ist Einsiedeln durch das Kloster Einsiedeln, den bedeutendsten Barockbau der Schweiz mit der Gnadenkapelle und einer Figur der Schwarzen Madonna, die unter Katholiken großes Ansehen genießt. Der Ort Einsiedeln ist der meistbesuchte Wallfahrtsort der Schweiz. Das Kloster ist Etappenort des Jakobsweges. (Wikipedia)