So steht es geschrieben
Beschimpft mich:
Ich verstehe Trump
Der Amerikaner Eric T. Hansen lebt im verrückten Deutschland und erklärt das verrückte Amerika – witzig und mit viel Verständnis für beide Welten.
Der Gegenwart. — 15. November 2024
Wenn man als Amerikaner in Deutschland lebt, wacht man alle vier Jahre auf und stellt fest, dass irgendwo auf der anderen Seite des Atlantiks, in einem fernen Land voller verrückter Menschen, die in Deutschland niemand versteht, ein Republikaner zum Präsidenten gewählt werden könnte. Ab diesem Moment wird jeder Tag so sein, als würdest du ein Minenfeld durchqueren. Du weißt das, weil du all das bereits durchgemacht hast, als der letzte republikanische Präsident gewählt wurde, und es wird so lange nicht aufhören, bis ein Demokrat an die Macht zurückkehrt.
Eric T. Hansen in: „Beschimpft mich: Ich verstehe Trump“
»Dieses Buch ist für meine Freunde. Sie machen sich Sorgen um mich. Sie bemerken, dass ich einen kleinen Blog über die Wahl und über Trump und über die Demokraten schreibe – Germerica auf Substack – und sie machen sich Sorgen.
Es beschäftigt sie, dass meine persönliche [?] für Kamala Harris nicht so stark sei, wie sie sein sollte. Sie fürchten, dass ich anfällig für finstere Einflüsterungen geworden bin, die mich in der Nacht erreichen. Sie ahnen, dass ich auf die dunkle Seite wechseln könnte.
„Eric hat nicht genug Informationen“, denken sie, und sie rufen mich an und berichten mir von den verheerenden Enthüllungen über Trump, die sie am Morgen in der Zeitung gelesen haben. Oder sie schreiben mir eine lange E-Mail über die schockierenden Dinge, die sie am Abend zuvor im Fernsehen erfahren haben, in der Hoffnung, dass ich von diesem Weg abweiche, auf dem ich mich anscheinend befinde.
Ich schulde ihnen eine Erklärung. Und ich schulde mir eine Erklärung.
Monatelang saß ich Nacht für Nacht mit einem Whiskyglas in der Hand an meinem Schreibtisch und starrte auf dem Stimmzettel auf meinem Bildschirm. County Office of Honolulu. Ich lebe in Berlin – ich müsste den Stimmzettel ausdrucken und per Post schicken. Donald J. Trump? Kamala Harris? Chase Oliver? Jill Stein? Claudia De la Cruz? Peter Sonski?
Ich versuchte, meine Unentschlossenheit zu überwinden und probiere einfach eine aus. Vielleicht würde sich die eine oder andere Wahl richtig anfühlen. Ich tippte das X bei Trump ein, drückte „Weiter“ – konnte aber nicht weitermachen. Ich klickte auf „Zurück“ und starrte wieder auf Trump, Harris, die anderen. Oder ich drückte auf Harris – und wieder auf „Zurück“. Einmal gab ich Sonski ein X, dann dachte ich: Wer zum Teufel ist Sonski? Was glaubt er, wer er ist? Scheiß auf ihn. „Zurück.“ Schließlich ging mir die Zeit aus. Ich musste eine Entscheidung treffen, sonst würde mein Stimmzettel nicht rechtzeitig per Post nach Hawaii gelangen.
Ich werde euch hier nicht erzählen, was ich getan habe. Meine endgültige Entscheidung steht im Buch.
Ihr seid diejenigen, die sich so viele Sorgen darüber machen, ob ich für Trump oder Harris stimme, die sich so viele Sorgen um meine Seele machen, aber mal ehrlich – interessiert euch die Zeit und Energie, die ich investiert habe, um herauszufinden, welcher dieser beiden desaströsen, katastrophalen, peinlichen und erniedrigenden Kandidaten am wenigsten schlimm war?
Interessiert es euch, was ich herausgefunden habe – über ihre Pläne und Widersprüche, ihre Vor- und Nachteile, ihre Täuschungen, die Missverständnisse, was am 6. Januar wirklich passiert ist, ob Trump Hitler ist und, ehrlich gesagt, am wichtigsten, die Frage – was zum Teufel machen die Demokraten? Ernsthaft – von den Republikanern erwarte ich alle möglichen Scherereien – aber von den Demokraten erwarte ich mehr. Mein ganzes Leben lang dachte ich, sie wären die Guten. Zumindest haben sie mir das hoch und heilig versichert haben. Aber jetzt? Was zum Teufel ist jetzt aus ihnen geworden?
Also, meine Freunde, hier ist es – die lange und komplizierte Erklärung, die ich euch schulde. Es ist ein Schnellschuss – alles in letzter Minute, ohne Profi-Lektorat, und die deutsche Version ist nicht mal eine Profi-Übersetzung. Aber ihr kommt schon zurecht. Mehr kann ich nicht tun. Was die Wahl betrifft – sie ist jetzt vorbei. Gott helfe uns allen.
Anmerkung: Diese Ausgabe wurde mit der heißen Nadel gestrickt und wurde auch noch vom Computer übersetzt – es wird sich sehr holprig lesen. Das war unvermeidlich, denn ich entschied mich erst in letzter Minute zum Buch und natürlich musste es am Wahltag erscheinen. Ich werde versuchen, den Text nach und nach zu verbessern. Ich bitte um Verständnis!« (Verlagstext)
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Eric T. Hansen — Foto: Hula Ink Verlag
Lebensdaten
Eric T. Hansen (geb. 1960): »Amerikanischer Autor aus Hawaii in Berlin. Eric T. Hansen wurde als Mormone auf Hawaii erzogen, wo er davon träumte, Schriftsteller in Europa zu werden. Als Missionar für die Mormonenkirche kam er nach Krefeld – und dort bekehrte er das Mädchen, das er später heiratete.
Als seine Zweifel über die Kirche – sowie sein Bedürfnis, sein Leben selbst zu bestimmen – immer größer wurden, trat er aus der Kirche aus, doch er verlor mehr als seinen Glauben – auch seine Ehe endete in Scheidung.
Jahre später, inzwischen ein etablierter Autor in Deutschland, blickte er auf seine lange Reise von Glauben über Zweifel zur Befreiung zurück – und auf ein Leben mit dem schwarzen Loch in der Seele, das entsteht, wenn man seinen Glauben verliert.
Eric T. Hansens Bücher auf Deutsch:
▬ "Die Nibelungenreise", über seine Reise durch Deutschland auf der Suche nach dem Mittelalter;
▬ "Planet Germany" und "Planet America", über transatlantische Kultur und Politik;
▬ und eine Reihe dunkler Berlin-Thriller mit seiner Partnerin Astrid Ule unter dem Namen Ule Hansen: "Neuntöter", "Blutbuche" und "Wassertöchter".
▬ "Losing My Religion" ist sein persönliches Buch.
Eric hat auch ein YouTube-Kanal mit Videos über Philosophie, Weisheit und Dichtung – auch deutsche Lyrik auf Englisch: Besucht Poetry and Purpose auf YouTube.« (Verlagstext)
Das Buch
Eric T. Hansen: Beschimpft mich: Ich verstehe Trump. Eine Erklärung für meine Freunde. 225 Seiten. Herausgeber: Hula Ink Publishing, ein Eric T. Hansen Verlag, Berlin (4. November 2024; leider nur als Kindle Ausgabe)
Webseite Hula Ink Verlag ⋙ Link
Talkshow vor der Wahl
internationaler frühschoppen: Harris oder Trump? USA vor der Schicksalswahl (phoenix; Live übertragen am 3.11.2024; 1:00:05 Std.)
Anke Plättner diskutiert mit:
▬ Melinda Crane, US-amerikanische Journalistin
▬ Anja Wehler-Schöck, Tagesspiegel
▬ Matthew Karnitschnig, Europakorrespondent politico
▬ Eric T. Hansen, US-amerikanischer Autor und Satiriker
»Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen: mit Kamala Harris könnten die USA ihre erste Präsidentin bekommen oder ein zweites Mal Donald Trump. Für Harris ist es die „wichtigste Wahl unseres Lebens“, für Trump die „wichtigste Wahl in der Geschichte der Vereinigten Staaten“. Das Land ist nach wie vor gespalten, wieder mal liegt es an den sog. „Swing-Staaten“ wie Nevada oder Arizona, wie die Wahl entschieden wird. Die Welt schaut auf die USA, hängen doch am Wahlergebnis wichtige Fragen: wie steht es um die Unterstützung der Ukraine? Was wird aus der Nahostpolitik? Was gestalten sich die transatlantischen Beziehungen? Und wird es den USA gelingen, ihre Spaltung zu überwinden?«