Bei weltweit knapp 2100 Kernwaffentests wurde auch in Friedenszeiten das atomare Abschreckungspotential auf erschreckende Weise vorgeführt. — Foto: WikiImages auf Pixabay

Prof. Dr. Erich Weede
Prof. Dr. Erich Weede

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Der Autor

Prof. Dr. Erich Weede (Jahrgang 1942) ist Soziologe, Psychologe und Politikwissenschaftler. Forschungsschwerpunkte während seiner wissenschaftlichen Laufbahn sind die Gewaltanfälligkeit von Gesellschaften sowie Kriegsursachen und Kriegsverhütung. Er hat über 200 wissenschaftliche Arbeiten verfaßt, darunter Zivilisationsvergleiche unter besonderer Berücksichtigung Asiens, über Konfliktforschung und Gewaltanwendung. Prof. Weede ist Mitglied mehrerer internationaler politischer Gesellschaften und er wurde 2012 mit der Hayek-Medaille der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft ausgezeichnet. (hayek-verein-dresden.de)

 

Kernwaffentest

Weltweit wurden knapp 2100 Kernwaffentests durchgeführt, ein Teil davon oberirdisch in der Atmosphäre. Neben Messungen zu Funktionalität und Auswirkungen dienen Kernwaffentests auch der Propaganda. Besonders im Kalten Krieg versuchten die verfeindeten Nationen, dem Gegner ihr atomares Potential auf erschreckende Weise vorzuführen. Besonders den USA ging es auch darum, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit dieser Waffen zu überzeugen. Letzte atmosphärische Tests: GB (bis 1958), USA (bis 1963), UdSSR (bis 1962); weitere oberirdische Test: Frankreich (bis 1974) und China (bis 1980). (Wikipedia)

 

WarGames

WarGames – Trailer (2:18 min.)

WarGames – Kriegsspiele ist ein US-amerikanischer Film von John Badham aus dem Jahr 1983. Die Hauptrollen spielten Matthew Broderick und Ally Sheedy. Der Film spielt im Jahr 1983 während des Kalten Kriegs und thematisiert die Gefahr eines durch Software-Fehler ausgelösten Atomkriegs zwischen den USA und der Sowjetunion. Der Film startete am 7. Oktober 1983 in den deutschen Kinos. (Wikipedia)

 

Tatsächliche Ereignisse

Eine reale Parallele war ein im selben Jahr 1983 durch Computerfehler in der Kommandozentrale der sowjetischen Luftraumüberwachung fälschlich angezeigter Atomraketenangriff der USA auf die Sowjetunion. Der diensthabende Offizier Stanislaw Petrow stufte die Angriffsmeldung als Fehlalarm ein, leitete deshalb keinen Gegenschlag ein und verhinderte so möglicherweise den Dritten Weltkrieg. Dieser Vorfall wurde erst Jahre später bekannt. (Wikipedia)

 

Stanislaw Petrow

Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow (* 7. September 1939 in Tschernigowka bei Wladiwostok; † 19. Mai 2017 in Frjasino bei Moskau) war ein Oberstleutnant der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte. Am 26. September 1983 stufte er als leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung einen vom System gemeldeten Angriff der USA mit nuklearen Interkontinentalraketen auf die UdSSR korrekt als Fehlalarm ein. Der Fehlalarm wurde durch einen Satelliten des sowjetischen Frühwarnsystems ausgelöst, der aufgrund fehlerhafter Software einen Sonnenaufgang und Spiegelungen in den Wolken als Raketenstart in den USA interpretierte. Durch Eingreifen und Stoppen vorschneller Reaktionen verhinderte Petrow womöglich das Auslösen eines Atomkriegs, des befürchteten Dritten Weltkriegs. Aus Gründen der militärischen Geheimhaltung und wegen politischer Spannungen wurde Petrows Vorgehen erst in den 1990er Jahren publik. (Wikipedia)