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Tech for Future
Florian Blümm unterstützt auf seinem Klimaschutz & Energie Blog eine rationale Diskussion mit Fakten und mit coolen Grafiken.
Der Gegenwart. — 10. November 2024
DER GEGENWART | Die Erzählung in fast allen Mainstream-Medien rund um die Uhr geht so: Seit Beginn der Industrialisierung haben die Industrieländer Kohle, Erdöl und Erdgas verbrannt und damit den Anteil des CO₂ in der Atmosphäre erhöht. Dieser Parameter – und nur dieser! – bewirke eine Erhöhung der Erdmitteltemperatur, die unweigerlich – wahlweise in Kürze oder bis 2100 – zu einer „Klimakatastrophe“, zum „Klimakollaps“, zur „Selbstverbrennung“ (Buchtitel von Prof. Hans Joachim Schellnhuber) und Auslöschung der Menschheit führen wird. „Die Wissenschaft“ sei sich einig. „Die Wissenschaft“ sei nämlich festgelegt, denn angeblich 97 Prozent der Wissenschaftler hätten beschlossen, keine Fragen mehr zu stellen. Wir kennen einige Wissenschaftler, die das fragwürdig finden.
Mittlerweile ist jedes Wetter bedrohlicher „Klimawandel“
Nebenbei, und nicht zu vergessen: Unter diesen in jeder Form bedrohlichen „Klimawandel“ wird mittlerweile jedes Wetter subsummiert – Hitze und Kälte, Dürre und Überschwemmungen, Erdrutsche, Erosion der Meeresküste (⋙ Link), Gewitter, Stürme, Tornados, der frühe Frühling und der lange Winter, der nasse April, eine sonnige Novemberwoche und ein grauer Januar – alles ist jetzt „Klimawandel“. Auch Waldbrände (die sich dann als Brandstiftungen herausstellen) und manchmal sogar Erdbeben: „Klimawandel“! Das Wetter hat „normal“ zu sein! Weltende!!! Wenn nicht ...
Wenn nicht ... die Rettung käme durch den immerwährenden Kampf gegen das Todesgas CO₂, das nach den Klimamodellen die Erde über die Kipppunkte stürzen würde. Denn zusammen mit der düsteren Spekulation aufgrund computermodellierter Daten wird der einzige Ausweg in ein Paket geschnürt, das die Erlösung bringen soll: die politisch durchzusetzende „Decarbonisierung“ – koste es, was es wolle. Wer also „Klimawandel“ – seit 1850 nur „menschengemacht“ – sagt, verlangt auch die „Energiewende“.
„Decarbonisierung“ führt in die Öko-Planwirtschaft
Diese kombinierte, konstruierte Mainstream-Geschichte glauben inzwischen nur Leute, die ihr Gehirn an der Garderobe abgegeben haben. Längst knirscht es im Gebälk. „Leugner“ melden sich zu Wort, Bürger gehen gegen die astronomischen Kosten auf die Straße (Bauernproteste Anfang 2024) und so manchem Steuerzahler dämmert der Verdacht auf ein schlimmes Ende. Denn für den „Klimaschutz“ gibt es „Grünes Schrumpfen“ (siehe: „Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann), eine Öko-Planwirtschaft mit genauen Angaben, wieviel Gramm Kartoffeln, wieviel Gramm böses Fleisch und wieviel Atemluft pro Tag jeder Bürger noch verbrauchen dürfe. Luxus, Lebensfreude, Freiheit? Schluß damit für die Weltrettung!
Der „Klimaschutz“ ist seit langem in deutsche und europäische Gesetze (z. B. Zertifikatehandel; „Green Deal“) gegossen, die heute und zukünftig alle Güter verteuern, Flugreisen und Verbrenner-Pkw für Private unerschwinglich machen sollen und die Industrie zum Abwandern in Länder mit billiger Energie zwingt (Deindustrialisierung). Das Sahnehäubchen auf dem ökonomischen Unsinn ist die Verschrottung der – CO₂-freien – deutschen Kernkraftwerke. Auf das Argument kostenloser Nutzung von Sonne und Wind (Buchtitel von Franz Alt: „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“, 1994) berief sich Hermann Scheer und berufen sich bis heute Frau Prof. Claudia Kemfert und EnBW-Chef Andreas Schell, aber die Anlagen kosten viele Milliarden Euro und stellen keine gesicherte Versorgung her.
Selbstverständlich ist sich die Wissenschaft keineswegs einig
Selbstverständlich und tatsächlich ist sich die Wissenschaft keineswegs einig. Nicht alle ihre Vertreter neigen zum Alarmismus. In recht unterschiedlichem Maß wird der tatsächlich meßbare Anstieg des CO₂ in der Atmosphäre bewertet. Selbst die IPCC-Berichte geben seit 1979 fast unverändert durch jahrzehntelange, milliardenschwere Forschung eine riesige Spanne von 1,5 bis 4,5 Grad Erwärmung je Verdopplung des CO₂ an. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass die natürlicherweise zu erwartende Rückerwärmung seit der letzten kleinen Eiszeit moderat und keineswegs beschleunigt abläuft und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels technologisch zu beherrschen sein wird, wie das die Holländer seit Jahrhunderten tun. Der Atmosphärenphysiker Dr. Peter Heller und viele Wissenschaftler von EIKE haben sich so positioniert. Auch die „Energiewende“ wird nicht einhellig befürwortet, sondern vehement kritisiert, z. B. von dem Physiker Prof. Gerd Ganteför und dem Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn (seit 2013: „Energiewende ins Nichts“).
Wenn wir hier also einen jungen Mann vorstellen, der technische und ökonomische Fakten in anschaulichen Grafiken präsentiert, so machen wir das, weil der „Klimaschutz“-Ideologie in allen ihren Spielarten und auf allen Ebenen mit Fakten begegnet werden sollte. Florian Blümm mit seinem Klimaschutz & Energie Blog „Tech for Future“ transportiert nicht unsere, sondern seine Sicht, der wir weitgehend beipflichten und die wir sehr gern und undogmatisch zur Kenntnis nehmen.
Politische „Klimaschutz“-Agenda erfordert nähere Betrachtung
Einiges sehen wir anders als Florian Blümm, der meint, „der menschengemachte Klimawandel“ sei „schließlich eines der größten Probleme unserer Zeit“. Er vertritt einen „Ökopragmatismus oder Ökomodernismus“ und sagt: „Mit Zahlen und physikalischen Gesetzen kann ich sehr viel anfangen. Mit Gesellschaft und politischer Gesetzgebung tue ich mir umso schwerer.“ Wir möchten hier nicht beckmessern, sondern seine Leistungen mit „Tech for Future“ anerkennen, geben aber zu bedenken, dass die politische Agenda der „Klimaschutz“-Ideologie nähere Betrachtung erfordert. Kürzlich hat der Bürgerjournalist Ray Sanders herausgefunden, dass das britische Met Office massiv Temperaturdaten fälscht und sogar erfindet. 103 von 302 Durchschnittswerte liefernde Wetterstationen existieren gar nicht (⋙ Link). Wir werden den Fall weiter verfolgen, denn ein solcher Skandal des ehrenwerten nationalen meteorologischen Dienstes des Vereinigten Königreichs würde die stets behauptete „Klimakatastrophe“ wieder einmal in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Vor ein paar Jahren hatte der Gebrauch des Begriffes „Deindustrialisierung“ unverzüglich zur Brandmarkung als „Verschwörungstheoretiker“ geführt. Heute steht er in vielen Zeitungen. Florian Blümm untersucht ganz ungeniert unter der Überschrift „Energieeffizienzgesetz: Deindustrialisierung mit Ansage?“ (⋙ Link) die Argumente und bringt sie in einer coolen Grafik zur Wirkung. Sage niemand, dass es keinen Fortschritt gäbe … Und wenn das erstmal nur in der Rubrik „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ verbucht wird. ■
Diplom-Informatiker Florian Blümm
Foto: Privat
Mein Anliegen ist es Zahlen und Fakten in eine emotional geführte Debatte zu bringen. Eine rationale Diskussion über Energiewende und Klimaschutz ist im Interesse aller Bürger.
Kontakt
Tech for Future: Klimaschutz durch Technologie
Florian Blümm
10367 Berlin
E-Mail: florian.bluemm@gmail.com
Mehr lesen über Florian Blümm im Interview von Carlo Förster/energieheld.de, 9.11.2022 ⋙ Link
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Literatur zum Thema
Vince Ebert: Lichtblick statt Blackout: Warum wir beim Weltverbessern neu denken müssen. 224 Seiten. dtv Verlagsgesellschaft, 14. Edition (2022)
»Während die Temperaturen im Sommer immer weiter in die Höhe schießen, müssen wir uns diesen Winter verdammt warm anziehen. Eine Situation, in die wir uns durch viele falsche Entscheidungen in der Vergangenheit selbst gebracht haben. Wussten Sie, dass in Finnland die Grünen auf Kernenergie setzen? Und dass, würden wir ganz auf Wind und Sonne setzen, in einer windstillen Nacht schon nach 40 Minuten unsere Energiespeicher leer sind? Aber was erwartet man von einer Nation, die schon mit dem Bau eines Flughafens überfordert ist? Wie geht Deutschland mit seiner Zukunft um? Mit kritisch humoristischer Feder hinterfragt der Physiker Vince Ebert den Zeitgeist und unseren Ehrgeiz, die Welt zu retten. Tun wir möglicherweise aus den richtigen Gründen das Falsche? Wäre eine Anpassung an die Klimaveränderungen nicht zielführender, als der Versuch, sie zu verhindern? Ist die Energiewende überhaupt umsetzbar? Brauchen wir gar einen völlig neuen Denkansatz? Eberts Plädoyer für eine leidenschaftliche Debatte ohne Scheuklappen ist überfällig.« (Verlagstext)
Eigentlich sind wir Deutschen traditionell ein Volk von Ingenieuren. Wenn ein Problem auftritt, setzen wir uns hin und überlegen nüchtern und ruhig, wie man das Problem technisch lösen könnte. Beim Thema „Klimaschutz“ kommt es mir jedoch so vor, als ob wir diese Tugenden weitgehend über den Haufen geworfen haben und uns stattdessen voll und ganz von Ängsten, Gefühlen und Wunschdenken leiten lassen.
Vince Ebert, aus „Broadway statt Jakobsweg“ (2020)