Hinweise auf Menschen

Gopal Norbert Klein

Der Traumatherapeut praktiziert Ehrliches Mitteilen und FLOATING. Der freie Autor und Wissenschaftsjournalist Ingo Bading macht auf den Lebensberater aufmerksam: „Seit fast 30 Jahren habe ich nicht mehr etwas so für mich Umwälzendes kennengelernt.“

Der Gegenwart. — 30. April 2024

Seit zwei Wochen schreibe ich kaum noch etwas anderes [auf Facebook] als über Gopal Norbert Klein. Dieser selbst einstmals traumatisierte, inzwischen geheilte Trauma-Therapeut ist für mich bis auf weiteres DIE Entdeckung des Jahres, vielleicht sogar meines derzeitigen Lebensjahrzehnts, vermutlich sogar der letzten fast 30 Jahre meines Lebens.

Allerdings frage ich mich manchmal, ob ich ihn nur deshalb so hilfreich finde, weil er auf genau DIE Lebenssituation paßt, in der ich mich selbst gerade befinde. Oder ob auch andere Menschen von ihm profitieren können müßten.

Vor ein paar Tagen erzählte ich meiner Arbeitskollegin von dieser neuen Entdeckung. Und sie erinnerte das, was ich sagte, an das Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“. Letzteres Buch kenne ich – noch – nicht. Aber das zeigt mir schon, daß es doch alle Menschen betreffen müßte.

Ich bin der Meinung, daß der Gopal ALLEN Menschen etwas zu sagen haben könnte. Ihm geht es darum, Menschen, die – wie er selbst – mit einem Entwicklungstrauma aufgewachsen sind, einen Weg zur Heilung aufzuzeigen. Und indem er das tut, zeigt er auch Menschen, die nicht zwangsläufig mit einem solchen Entwicklungstrauma aufgewachsen sind, wie sie den ersteren Menschen überhaupt erst einmal nur ein heilsames Umfeld bieten können. Und indem sie das tun, wollen und werden sie selbst ganz andere Menschen. Denn sie müssen – wie diejenigen, die wirklich Heilung suchen – viel mehr auf das hinhören, was der andere sagt und fühlt und spürt und ebenso auch auf das, was sie selbst sagen und fühlen und spüren. Sonst funktioniert das nicht.

Ich bin der Meinung, daß schon unsere Elterngeneration dazu unfähig war. Und zwar als Gesamtheit. Zum Beispiel glaube ich, daß der Gopal sogar meinem Vater hilfreich wäre, wenn er noch leben würde.

Der Gopal trifft bei allem, was immer
er nur sagt, den Nagel auf den Kopf.

Der Gopal trifft bei allem, was immer er nur sagt, den Nagel meines Erachtens zu 100 Prozent auf den Kopf. Er sagt 0 Prozent Überflüssiges. Und er sagt nie etwas Falsches. Als der sachlich-nüchterne Mensch, der einstmals in der IT-Branche sein Geld verdient hat, scheint er hervorragend dazu prädestiniert zu sein, nur das Nötigste zu sagen und den Menschen ansonsten die Freiheit zu lassen, die Gestaltungsfreiheit. Ich bin total begeistert von diesem Norbert Klein, genannt „Gopal“. Er stammt übrigens – was sein Name etwas verschleiern könnte – aus Wiesbaden in Hessen. Das hört man ihm auch an.

Die wesentlichste Botschaft ist, daß alle Heilung nur „im Kontakt“ stattfindet – nicht auf dem einsamen Berg in der Einsamkeit. Die zweite wesentliche Botschaft ist, daß er beschreibt, welche Ebenen der Kommunikation, des Mitteilens und des Zuhörens es gibt: die mentale Ebene, die gefühlsmäßige Ebene und die vegetative Ebene. Diese Unterscheidung ist so unglaublich wichtig, weil insbesondere bei traumatisierten Menschen die Trennung zwischen diesen Ebenen ungenügend geschieht.

Aber im Grunde geschieht diese Trennung bei allen Menschen ungenügend. Wir hören alle nicht genügend hin: Wo befindet sich gerade mein vegetatives Nervensystem? Bin ich ungeduldig, müde, glaube ich, ständig unterbrechen zu müssen während der andere redet (was auch eine Folge von Anspannung im vegetativen Nervensystem ist)? Was denkt mein Kopf auf der mentalen Ebene? Spreche ich wirklich über Gefühle? Oder setze ich sie nur wie selbstverständlich voraus, wenn ich sage, was mein Kopf denkt? Und spreche ich darum eben gerade NICHT über meine Gefühle.

Was nämlich etwas ganz anderes ist als über das zu sprechen, was mein Kopf denkt.

Und der Gopal hat ein solches
Füllhorn an Lebensweisheiten.

Ich will nur andeuten. Das sozusagen fast isolierte Sprechen allein über Gefühle ist das, was den einzelnen Menschen für den anderen Menschen „interessant“ macht. Nicht die mentalen Konstrukte, die wir uns alle ausgedacht haben und über die wir alle miteinander kommunizieren.

Aber dann ist die nächste Frage: Wenn ich über meine Gefühle spreche – triggere ich dann den anderen Menschen? Kommt sein Nervensystem in Spannung? Oder befinde ich mich in einem sicheren Raum der Kommunikation, in der der andere ganz ruhig meine Gefühle anhören kann, auch wenn sie sowohl mir selbst als auch dem anderen „unangenehm“, „verletzend“ erscheinen könnten. Denn weil letzteres allzu oft der Fall ist oder auch nur voraus gesetzt wird, werden oft die wertvollsten Gefühle gar nicht ausgesprochen. Und um gleich dem nächsten falschen Eindruck vorzubeugen: die wertvollsten Gefühle sind Abneigung, Wut, Haß. Denn allein dort ist das, was uns hindert, mit dem anderen in Kontakt zu kommen auf der ganzen Breite der Palette der Gefühle, die DA sind, verfügbar sind.

Und der Gopal hat ein solches Füllhorn an Lebensweisheiten. Wenn Du ihn fragst, ob Du Dich von Deinem Partner trennen sollst, sagt er (für die meisten Fälle): Warum willst Du Dich trennen? DEIN Partner und die Tendenz zur Trennung IST der Weg. Sprich mit ihm. ER, dein Partner ist der Weg. Nur durch ihn kannst Du zu einer Veränderung kommen. Günstigstenfalls sogar MIT ihm. Wenn Du dir einen anderen suchst, fängst Du in der Regel einfach nur von neuem an, bist vorerst einmal gar nicht mehr am Thema dran und kommst innerlich keinen Schritt weiter.

Das sagt er alles so nüchtern und schlicht. Und es gibt noch so vieles andere, was ich alles, alles, alles 100 Prozent unterschreibe. Er sagt z. B. jungen Männern, denen es schwer fällt, eine Frau anzusprechen und zu finden, ganz genau das, was ihnen zu sagen ist. Noch während die Frage gestellt wird, denkt man: Wow, eine fast unlösbare Frage. Und dann hört man seine Antwort und sagt sich: Ja, das IST sie. So GEHT es. Und anders gar nicht. Selbst alle „Dating-Berater“ kannst Du in die Tonne kloppen, wenn du den Gopal kennen gelernt hast. Denn auch beim Gopal geht es immer nur um dieses eine: Wie komme ich in Kontakt?

Zuhören und Reden ist ja grundsätzlich
mit JEDEM Menschen möglich.

Eine Situation übrigens, die auch mich selbst oftmals im Leben geradezu ohnmächtig machte, die dreht er so herum, daß Du plötzlich mit vollem Selbstvertrauen ins Leben gehst. Zuhören und Reden ist ja grundsätzlich mit JEDEM Menschen möglich. Und jeder Mensch hat dasselbe Bedürfnis.

Man kann den Gopal über seine vielen Videos auf verschiedene Themen hin abklopfen. Das war für mich der direkteste Weg. Man kann im Internet für 20 Euro „Gespräche mit Gopal“ buchen (Live-Gespräche) – und wird es (meines Erachtens) nie bereuen, weil da so viel passiert. Es ist das geradezu eine „Kulturveranstaltung“ in allerbestem Sinne – meiner Meinung nach. Man kann seine Bücher lesen oder seine Bedienungsanleitungen (etwa für die Lokalen Gruppen). Man kann zu einer Lokalen Gruppe gehen, in der das von Gopal angeregte „Ehrliche Mitteilen“ geübt wird, also ein Mitteilen, in dem es darauf ankommt, den drei genannten Ebenen hinterher zu hören im Selbstreden und im Zuhören.

Aber der Gopal bringt auch die Weltsicht für mich mit: Was beschäftigst Du dich mit der Vergangenheit? Die Gegenwart ist viel, viel wichtiger. Das ehrliche Mitteilen mit nahestehenden Mitmenschen ist viel, viel, viel, viel wichtiger. Heute Morgen hab ich mir aufgeschrieben: „Rede mit deiner Frau. Hab Geduld. Laß ihr Zeit. Du wirst Dinge über Dich erfahren, die Du nicht erwartet hattest. Potentialentfaltung mit Gopal Norbert Klein. Transformation.“ ■

© Ingo Bading, 28. April 2024 — Mit freundlicher Genehmigung des Autors.