Hans Saner (1934–2017) meint: „Jeder kann philosophieren.“ — Foto als rechtefreier Platzhalter: Gegenbild mit Adobe Firefly

Der Aphorismus ist der kürzeste Weg zu einer unerwarteten Einsicht.

Hans Saner

 

Lebensdaten

Hans Saner (* 3. Dezember 1934 in Grosshöchstetten; † 26. Dezember 2017 in Basel) war ein Schweizer Philosoph. Von 1962 bis 1969 war er persönlicher Assistent von Karl Jaspers. Saner verfasste rund 15 Bücher, die in elf Sprachen übersetzt wurden. Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Auszeichnungen: Hermann-Hesse-Preis (1968); Preis für Philosophie und Literatur des Kantons Solothurn (1995); Preis der Dr.-Margrit-Egnér-Stiftung (2000); Kunstpreis des Kantons Solothurn (2004); Ehrendoktorat Dr. rer. publ. h. c. der Universität St. Gallen (2006). (Wikipedia)

 

Das Buch

Hans Saner: Die Anarchie der Stille.
Hans Saner: Die Anarchie der Stille.
200 Seiten. Lenos Verlag, Basel (1990)

 

Hans Saner hält offensichtlich nicht viel von der Universitäts-Philosophie. Darüber findet man in diesem Bändchen nur einen kurzen Satz: „Die Kunst des Strickens mit Gedanken.“ Obwohl er selber auch zeitweise an einer Hochschule unterrichtet hat. Dieses Buch ist eine Art philosophische Wundertüte. Saner […] überrascht mit einer Vielzahl von Themen, die er entweder ganz kurz (s.o.) oder maximal auf circa zwei Seiten präsentiert. […] Vom Leben und von Tod ist viel die Rede, von der Freiheit, der Gelassenheit, vom Wunder usw. Auch auf einzelne Kollegen geht er ein, von Lichtenberg bis Cioran, von dem er übrigens nicht viel hält. Liebe und Selbstliebe kommen zu Wort, Langeweile und Wahrheit ... Im besten Sinn ein wunderbares Buch für den Nachttisch, so dass man immer mal wieder eine Seite aufschlagen kann.

Franz Joachim Schultz in der Amazon-Rezension zu „Die Anarchie der Stille“

 

Schriften

Widerstreit und Einheit. Wege zu Kants politischem Denken (= Kants Weg vom Krieg zum Frieden. Bd. 1). Basel 1967 (zugleich: Dissertation, Universität Basel, 1967).
Karl Jaspers. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1970 (12. A. 2005).
Zwischen Politik und Getto. Über das Verhältnis des Lehrers zur Gesellschaft. Basel 1977.
Geburt und Phantasie. Von der natürlichen Dissidenz des Kindes. Basel 1979.
Hoffnung und Gewalt. Zur Ferne des Friedens. Basel 1982.
Die Herde der Heiligen Kühe und ihre Hirten. Basel 1983.
Identität und Widerstand. Fragen in einer verfallenden Demokratie. Basel 1988.
Die Anarchie der Stille. Aphorismen. Basel 1990.
Dramaturgien der Angst. Basel 1991.
Macht und Ohnmacht der Symbole. Essays. Basel 1993.
▬ (Hrsg., zusammen mit Lotte Köhler): Hannah Arendt und Karl Jaspers: Briefwechsel 1926 – 1969, Piper Verlag, 1993 (New York 1992).
Einsamkeit und Kommunikation. Essays zur Geschichte des Denkens. Basel 1994.
Mythen, die wir uns erzählen, Mythen, die wir leben, Mythen, die wir machen. Basel 1998.
Der Schatten des Orpheus. Basel 2000.
Nicht-optimale Strategien. Basel 2002.
Erinnern und Vergessen. Essays zur Geschichte des Denkens. Basel 2004.

 

Zum Weiterlesen

Maja Wicki-Vogt: Der Philosoph Hans Saner – «Ich möchte meine Sätze so provokativ formulieren, dass ihnen niemand mehr zustimmen kann». In: Züri-Tip. 16. November 1990 ⋙ Link

Rico Bandle, Roger Köppel: «Treue über den Tod hinaus» (Interview mit Hans Saner zum 80. Geburtstag). In: Die Weltwoche 49/2014, 3. Dezember 2014.⋙ Link

Website zu Hans Saner ⋙ Link