Widerspruch+Widerstand
Heidelberger Ärzteerklärung
Rund tausend Ärzte fordern eine Rückkehr zu verantwortungsvoller Medizin: mit einem Manifest und einer Suchmaschine zu kritischen Ärzten in der Nähe.
Der Gegenwart. — 8. März 2023
Der Eindruck, dass es keine Covid-Aufarbeitung in Deutschland gibt, ist richtig und falsch zugleich. Richtig, weil sich Politik und Medien davor scheuen wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor Salz, das er bekanntlich meidet. Falsch, weil sich von unten etwas tut. „Rund tausend Ärzte mahnen dringend eine Rückkehr zu einer verantwortungsvollen Medizin an. Ihr Aufruf ist zugleich auch eine Suchmaschine für Ärzte mit kritischer Distanz zu den Corona-Maßnahmen“, wie Claudio Casula auf „Achgut“ schreibt. Mit jedem Tag wird klarer, dass die „Pandemie“-Maßnahmen jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrten, dass Pharmaindustrie, Politik und Medien tricksten und täuschten und wider besseres Wissen um die überschaubare Gefährlichkeit des Corona-Virus Panik machten, so der Kollege. [...] Über eine Suchmaschine kann dort jedermann auch in der eigenen Nähe Ärzte finden, die in der Corona-Zeit nicht mit der Masse mitgeschwommen und kritisch geblieben sind – für die ihre oberste Loyalität nicht dem Staat, sondern ihren Patienten gehört. Mitunterzeichner sind auch bekannte Kritiker der Corona-Politik wie Dr. Wolfgang Wodarg und Prof. Dr. med. Andreas Sönnichsen. „Alle Ärzte, Psychotherapeuten und Zahnärzte sind weltweit eingeladen, diese Erklärung namentlich mitzuzeichnen, um so ein öffentliches Zeichen zu setzen gegen den Bruch ärztlicher Ethik und den dadurch drohenden Vertrauensverlust in die moderne Medizin“, wie Casula schreibt.
Der Wortlaut der Heidelberger Ärzteerklärung:
»Die Grundsätze verantwortungsvoller Medizin und guten ärztlichen Handelns wurden unserer Meinung nach in der Corona Krise 2020 – 2022 gebrochen, obwohl sie im Nürnberger Kodex und im allgemeinen Völkerrecht verbindlich festgelegt sind.
Insbesondere wurden unserer Meinung nach:
▬ wissenschaftliche Standards ignoriert, um ohne objektive Prüfung der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit Maßnahmen mit staatlichem Zwang durchzusetzen, die in ihrer Schutzwirkung begrenzt sind, jedoch durch ihre negativen Wirkungen überdurchschnittlich viele Menschen physisch, psychisch und ökonomisch schädigten.
▬ bewährte Zulassungsstandards nicht beachtet, um neuartige wie potentiell gefährliche Arzneimittel, vor allem mRNA-Covid-Impfstoffe, ohne ausreichende Sicherheitsprüfung auf der Basis einer Notfallzulassung (USA) oder einer bedingten Zulassung (Europa) an Milliarden Menschen zu verabreichen, oft indem sie dazu unter Druck gesetzt wurden und ohne sie, wie vorgeschrieben, über die nichtreguläre Zulassung aufzuklären.
▬ die vorgeschriebenen Maßnahmen zur fachgerechten Erfassung der Nebenwirkungen und ihres tatsächlichen Ausmaßes unterlassen und sogar aktiv unterdrückt. Inzwischen gibt es weltweit viele Millionen Covid-Geimpfte, die durch dieses medizinische Systemversagen schwere Schäden erleiden; die meisten dieser Geschädigten waren aufgrund ihres Alters nicht relevant durch eine Corona-Infektion bedroht.
▬ Menschen ohne Covid-Impfnachweis in der ärztlichen Behandlung benachteiligt oder nicht selten sogar davon ausgeschlossen. Krankenhausleitungen ließen Menschen, insbesondere solche ohne Impfnachweis, nicht zu ihren sterbenden Angehörigen und manche erwogen sogar, Patienten auf Grundlage ihres Impfstatus eine Intensivbehandlung zu verweigern.
▬ Ärzte, Wissenschaftler, Journalisten und Patienten, die sich gegen diese schweren medizinischen Missstände auflehnen, ausgegrenzt und teilweise mit staatlicher Verfolgung bedroht. Viele verloren ihren Job. Dadurch wurde das Vertrauen in eine freie, nur dem Patienten verpflichtete Medizin in tiefgreifender Weise beschädigt.
Von diesem Bruch guten ärztlichen Handelns, bewährter wissenschaftlicher Standards und des zivilisierten gesellschaftlichen Miteinanders distanzieren wir, die unterzeichnenden Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Zahnärztinnen und -ärzte, uns in entschiedener Weise.
Wir erklären stattdessen:
▬ dass wir jeden Patienten mit dem gleichen Respekt behandeln, unabhängig von seiner Hautfarbe, seiner Religion, seinem Impfstatus oder anderer persönlicher Merkmale und Lebensentscheidungen.
▬ dass die letzte Entscheidung über eine Behandlung immer beim Patienten liegt. Wir begegnen Patienten auch dann mit Respekt, wenn wir persönlich der Meinung sind, dass sie sich für eine schlechtere Behandlung oder Nicht-Behandlung entschieden haben.
▬ dass wir jede staatliche, religiöse, parteipolitische oder andere fachfremde Einmischung zur Durchsetzung finanzieller oder weltanschaulicher Fremdinteressen bei der Behandlung von Patienten ablehnen.
▬ dass jeder Mensch das Recht hat, frei über seinen Körper zu entscheiden und nicht bedroht werden darf, wenn er dieses Recht in Anspruch nimmt.
▬ dass kein Arzt bedroht werden darf, wenn er bei der Behandlung und Beratung von Patienten sowie in seinem berufspolitischen Engagement seinem Gewissen folgt.
▬ dass wir uns für einen offenen, fachlichen Streit um die besten Lösungen in der Medizin einsetzen, und dass wir Meinungsunterdrückung, eine einseitige, dogmatische Wissenschaft, das übergriffige Durchsetzen von finanziellen oder weltanschaulichen Fremdinteressen und jede Form von Diskriminierung ablehnen.
Die Würde jedes einzelnen Menschen ist und bleibt, ganz besonders auch in Krisenzeiten, für uns das oberste Gebot unserer ärztlichen Berufsausübung.
Heidelberg, den 01.10.2022«
Zitiert nach: https://heidelberger-aerzteerklaerung.org/de/
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LESEPROBE
Gunter Frank: Der Staatsvirus
Hausärzte sind auch Spezialisten für den Blick aufs Ganze, der im Rahmen der Corona-Krise zu kurz kam. Wir sehen oft, dass Behandlungen, die zum Schutz eines Organs verordnet werden, manchmal den ganzen Körper krankmachen. Und dass präventive Therapien sich durch ihre Nebenwirkungen auf lange Sicht nicht selten schädlicher auswirken als die Krankheit, vor der sie schützen sollen. Und so lautet aus gutem Grund der wichtigste medizinische Grundsatz, der auf den antiken Arzt Hippokrates zurückgeht: Eine Therapie darf nicht mehr schaden als die Krankheit selbst. Zu oft hält sich die Medizin nicht an diesen Grundsatz. Leider auch nicht während der Corona-Krise. Unisono wurde auf allen Kanälen der Eindruck verbreitet, das einzig wichtige medizinische Problem einer Gesellschaft bestünde darin, Covid-19-Lungenentzündungen zu vermeiden. Die Angst vor einer Überbelegung der Intensivstationen wurde zum Dreh- und Angelpunkt jeglichen Handelns, dessen Nebenwirkungspotential plötzlich keine Rolle spielte. Doch die Nebenwirkungen sind unabsehbar. Noch nie in der jüngeren Geschichte wurde unser Leben derartig eingeschränkt wie während der Corona-Pandemie. Dabei vertraute der größte Teil der Bevölkerung dem Krisenmanagement der Bundesregierung und stimmte den Schutzmaßnahmen in beeindruckend solidarischer Weise zu. Doch war dieser Weg wirklich alternativlos? Hätte man der Krise nicht anders begegnen können, ja müssen? Ist man wirklich immer erst hinterher schlauer?
Zitiert nach: https://www.amazon.de/Staatsvirus-erkl%C3%A4rt-Vernunft-Lockdown-starb/dp/3981975596/
Screenshot der Webseite (Ausschnitt)
Kontakt
Heidelberger Ärzteerklärung
Dr. med. Gunter Frank
Allgemeinmedizin
Praxis Dr. med. Gunter Frank
Uferstraße 60
69120 Heidelberg
Deutschland
kontakt@heidelberger-aerzteerklaerung.org
www.heidelberger-aerzteerklaerung.org
Der Buchtipp
Gunter Frank: Der Staatsvirus. Ein Arzt erklärt, wie die Vernunft im Lockdown starb. 200 Seiten. Achgut Edition 2021
»Für den Einzelnen kann Covid-19 gefährlich sein. Aber besteht wirklich eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“? Ist die dauerhafte Einschränkung, ja die Aussetzung von Grundrechten für viele Millionen Bürger gerechtfertigt? Die Lage ist ernst. Die Widerstandskraft unserer Gesellschaft schwindet, Angst und Irrationalität breiten sich weiter pandemisch aus und begraben jede Vernunft unter sich. Von der Politik instrumentalisiert, ist Corona von einem biologischen zu einem systemischen Problem geworden: dem Staatsvirus. Höchste Zeit für eine schonungslose Analyse und die Entwicklung einer wirkungs¬vollen Therapie.« (Verlagstext)
Der Autor: Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen. Er ist Autor mehrerer erfolgreicher Bücher wie: Unternehmensressource Gesundheit, Lizenz zum Essen, Die Mañana-Kompetenz, Schlechte Medizin oder zuletzt Karotten lieben Butter. Er engagiert sich in Fachgesellschaften und publizistisch für eine Medizin, die abseits von Ideologien und Wissenschaftsmissbrauch das Wesentliche nicht aus den Augen verliert, den relevanten Nutzen für den Patienten.