
Hinweise auf Menschen
Helmut Alt
Der Energie- und Umwelt-Experte und Sachverständige im EIKE-Fachbeirat verstarb kürzlich. Seine Kollegen Klaus Ridder und Michael Limburg erinnern in einem Nachruf an ihn.
Der Gegenwart. — 24. Januar 2024
Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt, einer der führenden deutschen Experten in Sachen Energie und Umwelt, ist am am 9. Januar 2024 im Alter von 82 Jahren in Aachen verstorben.
Alt kämpfte bis ins hohe Alter gegen die politisch gewollte Energiewende mit Fakten und nicht mit irgendwelchen Thesen, die zum Mainstream passten.
Was er sagte und auch schrieb, das konnte er auch belegen. Dabei kam ihm seine Ausbildung, angefangen mit einer Elektromechaniker-Lehre (1955–1960) und das Studium für Allgemeine Elektrotechnik an der Fachhochschule (1960–1963) Aachen zugute. Das Studieren setzte er fort mit einem Studium für Elektro und Reaktortechnik an der Technischen Hochschule (RWTH) Aachen (1965–1969).
Alt war von 1975 bis 2006 bei RWE/BV Düren zunächst als Ingenieur und später als Hauptabteilungsleiter für Verträge und Tarife, Netzplanung und Sonderaufgaben beschäftigt, daneben auch als ehrenamtlicher Richter in Aachen. 1993 wurde er durch die Ministerin für Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zum Honorarprofessor an der Fachhochschule Aachen berufen. Bis zuletzt hielt er Vorlesungen in elektrischer Energietechnik und Energiewirtschaft.
Alt war begeisterter Anhänger der Kernenergie und hat deren Nutzung in vielen Veröffentlichungen, wie z. B. auf den Websites verschiedener Organisationen, die sich für eine bezahlbare Energiepolitik einsetzen, veröffentlicht (Energie-Fakten.de; Bürger für Technik (BfT), Arbeitsgemeinschaft Energie und Umwelt – die Realisten (AG E+U). Er war außerdem Mitglied im Fachbeirat des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE).
Alt wurde auch in der „Forschungsbörse“ genannt, über die Wissenschaftler von Schulen zum Dialog mit Schülern eingeladen werden können. Er hat mit Schülern über das Thema Energiewende gesprochen.
2010 wurde Helmut Alt die Ehrenmitgliedschaft der Kerntechnischen Gesellschaft (KTG), einer der wichtigsten deutschen Organisationen pro Kernenergie, verliehen. Zu diesem Anlass hielt er im November 2010 eine bemerkenswerte Rede, in der er die Geschichte der Kernkraft in Deutschland streifte und davor warnte, diese Technik aufzugeben. Er argumentierte gegen die erneuerbaren Energien und deren Subventionierung.
Er gab damals der Nutzung der Kernenergie einen religiösen Anstrich. Es sei der Wille Gottes gewesen, dass der Mensch diese Naturkraft nutze:
Der Mensch ist hier dem Schöpfer auf die Spur gekommen – oder dieser ließ ihn darauf kommen – auf sein physikalisches Grundrezept, ebenso wie mit der Gentechnologie auf sein biologisches. (…) Ich kann mir nicht vorstellen, dass einem allwissenden und allmächtigen Gott eine so peinliche Panne unterlaufen sein könnte, Menschen geschaffen zu haben, die ihm aus dem Ruder laufen, die ihm seine schöne Welt zerstören und sich mit Aussicht auf Erfolg an seine Stelle setzen. Ich habe vielmehr die Zuversicht, dass ihm im Menschen ein Meisterstück gelungen ist.
Diese Worte lösten bei vielen Menschen nicht nur Zustimmung aus.
Bei Veranstaltungen war sein Wissen gefragt, entweder als Referent oder auch als Diskussionsteilnehmer. So habe ich ihn immer mal wieder erlebt und war begeistert. Ein Mann, der für seine Ideen und für eine verlässliche Energiepolitik kämpfte – unabhängig von Politik und Wirtschaft. Er war dafür bekannt, dass er ‚kein Blatt vor den Mund nahm’. Er stritt sich auch gerne mal mit anderen Wissenschaftlern sowie Politikern rum. Dabei benutzte er verständliche ‚Info-Blätter‘, auf denen er kurz und bündig das jeweilige Thema darstellte. Diese ‚Blätter‘ waren sein Markenzeichen und wurden gerne verteilt.
Privat lebte Alt mit seiner Frau im Aachener Ortsteil Brand, südlich der Aachener City. Er hatte vier Töchter. Er beteiligte sich immer wieder mit regionalen Themen am Stadtgeschehen, unabhängig von seiner technischen Ausbildung. Alt engagierte sich auch im sozialen und kirchlichen Bereich.
Die Menschen, die sich für eine bezahlbare und zuverlässige Energie einsetzen, darunter auch EIKE, haben einen wichtigen Mitstreiter verloren. Wir werden sein Andenken bewahren.
Dipl.-Ing. Klaus Ridder (AG E+U) und Dipl.-Ing. Michael Limburg (Vizepräsident EIKE)
Wunsch und Wirklichkeit
FWP – Forum Wissenschaft, Wirtschaft & Politik: Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt (19.3.2020; 1:16:08 Std.)
Dekarbonisierung
EIKE: Helmut Alt: Technisch ist fast alles möglich … Von der Machbarkeit der Dekarbonisierung (10.12.2022; 1:09:49 Std.)
»15. Internationale EIKE Klima- und Energiekonferenz, IKEK-15, am 25. und 26. November 2022, Pfännerhall Braunsbedra bei Merseburg. Helmut Alt ist altgedienter Ingenieur für Energiesysteme aus Aachen und klärt über die Un-Möglichkeit der Energiewende auf Basis der Windkraftanlagen und Photovoltaik auf – die „Erneuerbaren“ sind nicht grundlastfähig, weil sie nur zeitweise zur Verfügung stehen.«
Prof. Alt im Interview
EIKE: Interview mit Prof. Dr. Helmut Alt, FH Aachen (28.4.2011; 11:25 min.)
Smart Meter
Gesellschaft für Fortschritt in Freiheit e.V.: Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt, FH Aachen: Der Smart Meter und die unseriösen Absichten der deutschen Energiewende (30.5.2017; 1:26:00 Std.)
Aus den Nachrufen
Als Kollege im Fachbeirat von EIKE erfuhr ich auch die menschliche Wärme, die Helmut Alt ausstrahlte. Er war als Ingenieur eben viel mehr als ein Zahlenmensch.
Edgar Ludwig Gärtner
Er wird allen verantwortungsbewussten Menschen fehlen, aber gleichzeitig Ansporn liefern, mit seinen Gedanken und in seinem Gedenken in seinem Sinne weiter tätig zu sein.
Prof. Dr.-Ing. Peter Puschner
Das Beste, was wir für ihn noch tun können, ist das Land wieder auf die Füße zu stellen. Er ruhe in Frieden.
Dr. Konrad Voge
Mein herzliches Beileid! Im gleichen Atemzug ein herzliches Dankeschön für die Arbeit von EIKE und die unermüdliche Arbeit.
Werner Schulz
Wir trauern um Herrn Prof. Dr. Helmut Alt. Ein aufrechter Wissenschaftler.
Jochen Michels (gaufrei.de)