Der Kreis Pillkallen (1818–1945; Karte von 1890) und die Gemeinde Dickschen (Karte von 1927) — Illustrationen: Richard Andree/ Wikimedia; Obivan Kenobi/Wikimedia

Hildegard Rauschenbach beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005
Hildegard Rauschenbach beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005

Foto: Preußische Allgemeine Zeitung/Wikimedia

 

Lebensdaten

Hildegard Rauschenbach geb. Mischke (* 15. März 1926 in Dickschen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen; † 7. Februar 2010 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin. (Wikipedia)

 

Bücher

Bücher von Hildegard Rauschenbach
Drei der Bücher von Hildegard Rauschenbach in einer Ausgabe vom Weltbild Verlag, Augsburg, 2002/ 2003/ 2004

Zuhause in Pillkallen. Dorfgeschichten erlebt in Ostpreußen. Rautenberg, Leer 2003.

Marjellchen wird Berlinerin. Heimkehr aus Sibirien und Neuanfang. Rautenberg, Leer 1990.

Von Pillkallen nach Schadrinsk. Meine Zeit im 'Lager 6437' und das Wiedersehen nach 43 Jahren. Rautenberg, Leer 2001.

Lager 6437. Ich war verschleppt nach Sibirien. Rautenberg, Leer 1994.

Koddrig und lustig. Ostpreußische Originale in einem Pungel. Rautenberg, Leer 2003.

Marjellchens verzwickte Verwandtschaft. Aus dem alten Ostpreussen . Westkreuz-Verlag, Bad Münstereifel 2001.

Vergeben ja, vergessen nie – damals verschleppt im Ural-Gebiet, heute auf dem Weg der Versöhnung. Westkreuz-Verlag, Bad Münstereifel 2001.

Marjellchen plachandert wieder. Erzählungen, Kochrezepte, Sprichwörter. Rautenberg, Leer 2005.

 

Ehrungen

Bundesverdienstkreuz am Bande (2002)

Goldenes Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen (2002)

Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen (2008)

 

Ostpreußen

Ostpreußen (niederpreußisch Ostpreißen) war seit dem 18. Jahrhundert eine Bezeichnung für den östlichsten Teil des Staates Preußen, wobei ursprünglich die Bezeichnung Preußen ausschließlich für die Landschaft im Osten (zwischen unterer Weichsel und unterer Memel) galt, in der die baltischen Prußen lebten (historische Landschaft Preußen). In allen historischen Landschaften an der östlichen Ostsee betrieb der Deutsche Orden ab dem 13. Jahrhundert die Christianisierung. 1525 entstand aus dem Kernland des Deutschordensstaats (historische Landschaft Preußen) das Herzogtum Preußen. 1618 kam es durch Vererbung an den Kurfürst von Brandenburg. Im Jahr 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. in Königsberg zum König in Preußen. Ostpreußen war seit 1772 keine Exklave mehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Nordteil Ostpreußens unter dem Namen Oblast Kaliningrad (Name der hier liegenden ostpreusischen Hauptstadt Königsberg geändert in Kaliningrad) Teil der Sowjetunion. Der Südteil fiel an Polen, wo er die Woiwodschaft Ermland-Masuren bildet. (Wikipedia)

 

Dickschen

Abramowo (russisch Абрамово, deutsch Klein Rudminnen, 1938 bis 1945 Kleinruden, auch: Dickschen, 1938 bis 1945 Lindbach, litauisch Žirnupiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Krasnosnamensk. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk. Sowohl vom ehemaligen Klein Rudminnen/ Kleinruden, als auch vom ehemaligen Dickschen/ Lindbach ist kaum noch etwas vorhanden (ein bzw. zwei Anwesen, Stand 2021). Einige Anwesen gibt es im Bereich des vor 1945 Abbau II genannten Bereichs, der damals zu Groß Rudminnen/Wietzheim – heute ein Teil von Bobrowo – gehörte. Dort befindet sich auch ein Betrieb (Balttorf), der Torf aus dem Boloto Welikoje (deutsch: Kacksche Balis, amtlich: Torfmoor Königshuld) abbaut. (Wikipedia)
Karte Kreis Pillkallen
Karte Gemeinde Dickschen

 

Jeden Tag kamen andere Soldaten. Hilde versteckte sich, stellte sich krank, zog Lumpen an, beschmierte das Gesicht mit Schmutz, spielte die Verrückte. Es half nichts. Nach einer Woche stellte ein russischer Leutnant sie vor die Wahl: Bei ihm bleiben oder nach Sibirien. Hilde wählte das kleinere Übel. Sibirien, dreieinhalb Jahre. Sie fällte Bäume, entlud Kohlewaggons und kämpfte gegen Hunger, Kälte, Wanzen und Läuse. „Sie war mit ihrem Leben immer zufrieden“, sagt ihr Mann Heinz, den sie nach der Rückkehr aus Sibirien kennengelernt hatte. Trotz der bösen Träume, die sie plagten. Heinz konnte sie alles erzählen, auch von den Vergewaltigungen und den vielen Toten.

Thomas Loy über Hildegard Rauschenbach im Tagesspiegel vom 21. Mai 2010: „Wir haben den Krieg verloren, wir mussten den Tribut zahlen.“