Großtaten und Meisterstücke
Juan Sebastián Elcano
Der spanische Abenteurer bewies, dass die Erde rund ist. Dabei hatte nur eine Handvoll Männer die Strapazen überlebt. Mit der ersten Weltumseglung schrieben auch zwei Deutsche Geschichte.
Der Gegenwart. — 10. Mai 2024
Juan Sebastián Elcano wurde als Sohn von Domingo Sebastián Elcano und Catalina del Puertodiente geboren. Er hatte drei Brüder: Domingo, Martín Pérez und Antón Martín. 1509 nahm er unter dem Kommando des Kardinals Francisco Jiménez de Cisneros am Kriegszug gegen Algier und Oran teil. Unter dem Befehl von Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar kämpfte er in Italien. Später siedelte er nach Sevilla um und wurde Kapitän eines Handelsschiffes. Als er sein Schiff zur Rückzahlung von Schulden an genuesische Bankiers verkaufte, verstieß er jedoch gegen spanisches Recht. Um von seinem König begnadigt zu werden, verpflichtete er sich als Offizier bei Ferdinand de Magellans Expedition zu den Gewürzinseln, den sogenannten Indias Orientales (Molukken).
Als Schiffsmeister auf der Concepción, dem mit 90 Tonnen drittgrößten Schiff der Armada, hatte Elcano zunächst eine untergeordnete, jedoch nautisch wichtige Position. Kapitän war Gaspar de Quesada, der Navigator João Lopes Carvalho. Die Reise begann am 20. September 1519 in Sanlúcar de Barrameda und führte über die Kanaren im Atlantik an der südamerikanischen Küste entlang zum von Magellan vermuteten Paso, einer Meeresstraße nach Westen. Wegen zunehmender Wetterunbilden im Südwinter der hohen Breiten entschloss sich Magellan im März 1520 in der Mündung des Flusses Río San Julián zur Überwinterung. Die Unzufriedenheit mit der Lebensmittelrationierung ließ die spanischen Kapitäne aufbegehren, an ihrer Meuterei im Puerto San Julián nahm auch Elcano teil. Nach deren Scheitern wurde er degradiert und tauchte auch nicht mehr in den offiziellen Aufzeichnungen auf.
Elcano übernahm das Kommando über die Victoria
Nach Magellans Tod am 27. April 1521 auf der Insel Mactan (Philippinen) und der Ermordung seiner Nachfolger Juan Serrano und Duarte Barbosa vier Tage später wurde der bisherige Lotse João Lopes Carvalho zum Oberbefehlshaber gewählt, jedoch bald wegen Unfähigkeit von den Besatzungen wieder abgesetzt. Die kaum mehr fahrtaugliche Concepción wurde auf der Insel Bohol aufgegeben, von den verbliebenen zwei Schiffen übernahm nun Elcano das Kommando über die Victoria. Nach einer Irrfahrt durch die indonesische Inselwelt segelten die beiden Naos mit Hilfe einheimischer Lotsen zu den Molukken. Sie erreichten am Freitag, dem 8. November 1521 um drei Uhr nachmittags, die Insel Tidore und danach die Nachbarinsel Ternate. Nach einmonatiger Rastzeit, in der Gewürznelken und Muskatnüsse als Gewürzladung an Bord genommen wurde, traten die Schiffe die Heimreise an.
Die leckgeschlagene Trinidad musste jedoch zum Kalfatern zurückbleiben. Die nun auf sich allein gestellte Victoria begab sich unter Elcanos Führung am 11. Februar 1522 von Timor aus um das Kap der Guten Hoffnung (6. Mai) zurück nach Spanien. Portugiesische Stützpunkte wurden vermieden, da seit dem Vertrag von Tordesillas spanischen Schiffen das Befahren der östlichen Hemisphäre verboten war. Verdorbenes Fleisch und Nahrungsmangel führten zum Skorbut, die Besatzung büßte dabei 21 Mann ein. Eine durch Stürme erzwungene Landung an der Fischbucht Südafrikas konnte die Nahrungsvorräte nicht verbessern. Rumpf und Takelage nahmen in Stürmen schweren Schaden, Fockmast und Fockrahe zerbarsten, zuletzt musste unablässig gelenzt werden.
Bei einem Versuch, auf den Kapverdischen Inseln Nahrung einzuhandeln, schöpften die dortigen Portugiesen Verdacht und nahmen 13 Besatzungsmitglieder gefangen. Elcano blieb nur die Flucht. Am 6. September 1522 langte er mit verbliebenen 17 Mann im Ausgangshafen Sanlúcar de Barrameda an, zwei Tage später ging die Victoria in Sevilla vor Anker. Elcano begab sich nach Valladolid und wurde dort von Kaiser Karl V. gebührend empfangen: Er wurde von diesem in den Ritterstand erhoben und bekam außerdem ein Wappen verliehen (zwei gekreuzte Zimtstäbe mit Muskatnüssen und Gewürznelken füllen den inneren Schild und ein Helm, der die Erdkugel trägt, überhöht es) mit der lateinischen Inschrift Primus circum dedisti me (Als Erster hast du mich umfahren).
In der Reisebeschreibung wurde Elcano nicht erwähnt
Hierzu verfasste der italienische Begleiter und Chronist der Reise, Antonio Pigafetta, eine Reisebeschreibung, in der er Elcano nicht einmal erwähnt. Es wird vermutet, dass Pigafetta wegen Elcanos Beteiligung an der Meuterei Groll gegen ihn hegte und er daher den ganzen Ruhm Magellan zuschrieb, da er diesem treu ergeben war und ihn bewunderte. Diesem Umstand, und weil er selbst kein Buch schrieb oder veröffentlichte, ist es zuzuschreiben, dass Elcano wenig bekannt ist. Er kümmerte sich danach noch um eine neue Expedition zu den Molukken.
Er lebte darauf zeitweilig in Valladolid, wo aus einem Verhältnis mit María de Vidaurreta eine Tochter hervorging. Am 24. Juli 1525 ging Elcano im Hafen von Portugalete erneut auf Fahrt, diesmal unter dem Kommando von García Jofre de Loaísa. Auf dieser Reise starb zunächst Loaísa am 30. April 1526 und schließlich Elcano im Pazifischen Ozean auf dem Wege zu den Molukken am 4. August desselben Jahres an Unterernährung.
Der Streit zwischen Portugal und Spanien um den Besitz der Molukken wurde 1529 im Vertrag von Saragossa geschlichtet. Die Route durch die Magellanstraße war viel zu gefährlich, um als Handelsroute erfolgreich zu sein, weswegen Karl V. die Inseln für 350.000 Dukaten an Portugal verkaufte. Es stellte sich später heraus, dass er damit gut gefahren war, denn nach dem immer noch geltenden Vertrag von Tordesillas lagen die Molukken in der portugiesischen Erdhälfte.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Sebasti%C3%A1n_Elcano
Juan Sebastián Elcano
Foto: Museo Naval de Madrid/Wikimedia
Karte des Pazifischen Ozeans aus dem Jahr 1589 von Abraham Ortelius (1527–1598) — Vergrößern ⋙ Link
Juan Sebastián Elcano
Juan Sebastián Elcano (auch Juan Sebastián Del Cano oder Juan Sebastián de Elcano) (* 1486/1487 in Getaria (Provinz Gipuzkoa); † 4. August 1526 auf See) war ein baskischer Entdecker. Mit seiner Mannschaft gelang ihm als erstem Menschen eine Weltumsegelung, indem er die von Ferdinand Magellan begonnene, aber nicht als Weltumseglung geplante Reise vollendete. Bis zum Ende ihrer Fahrt wurde täglich die exakte Position notiert. Nachdem sie wieder nach Sevilla zurückgekehrt waren, fiel ihnen auf, dass sie einen Tag „verloren“ hatten. Das war der schlussendliche Beweis, dass die Erde rund ist und im All rotiert. (Wikipedia)
Hans aus Aachen
Maestre Anes (* um 1500; † 1542/45, auch „Juan Alemán de Aquisgrán“, „Hans aus Aachen“) war ein Mitglied der ersten Weltumsegelung unter Magellan 1519–1522 und einer der 18 überlebenden Rückkehrer unter Elcano. Er umsegelte die Welt als Teilnehmer der Loaísa-Expedition (1525–1526) erneut und ist damit der erste deutsche Weltumsegler sowie der erste Mensch, der die Erde zweimal umrundet hat.
Laut Mannschaftsliste stammte er aus Aachen und war der Sohn eines „Juan Pahulo“ und einer „Sofia“. Er heuerte als Kanonier (lombardero) auf der Victoria an und kam als einer von 18 Überlebenden unter Elcano am 22. September 1522 wieder in Spanien an.
1525 segelte er mit der Loaisa-Expedition erneut unter Elcano und mit anderen Veteranen der ersten Weltumsegelung ein zweites Mal zu den Molukken, strandete dort aber 1526. 1528 wurden er und die Restbesatzung der Loaisa-Expedition von der Saavedra-Expedition, welche von Cortés aus Mexiko entsandt wurde, aufgefunden. Man versuchte, über den Pazifik zurück nach Mexiko zu gelangen, scheiterte aber genau so wie die Trinidad wenige Jahre zuvor und kehrte zu den Molukken zurück, wo die Mannschaft den Portugiesen in die Hände fiel.
Nur vier Überlebende der Loaisa- und Saavedra-Expedition konnten 1534 nach Europa zurückkehren, unter ihnen Hans als einziger der Veteranen Elcanos, der so als erster Mensch die Welt zweimal umrundete.
1542 nahm er an der Villalobos-Expedition über Mexiko mit dem Ziel Philippinen teil, starb aber auf dieser Reise an einem unbekannten Ort.
Mit zwei vollendeten und einer begonnenen Weltumrundung war Hans von Aachen vermutlich bis zu den Reisen Loyolas der am weitesten gereiste Mensch. (Wikipedia)
Die ganze Geschichte, aufgeschrieben von Christian Jostmann ⋙ Link
Hans Barge
Hans Varga (* wahrscheinlich vor 1500; † 1527 in Lissabon) war der zweite deutsche Weltumsegler. Er gehörte als Mitglied der Molukken-Expedition Ferdinand Magellans neben Maestre Anes („Hans aus Aachen“) zu den 34 Überlebenden der ersten Erdumrundung.
Varga (Sohn von Barge und Elisabet) heuerte 1519 laut Mannschaftsliste als einer von drei Deutschen auf der Concepción an. Auf Tidore, einer der Molukkeninseln, wechselte Hans Varga auf die Trinidad, das zweite verbliebene Schiff der Flotte, das aus Reparaturgründen zurückbleiben musste, während die Victoria ihre Reise um die Welt in Richtung Westen vollendete.
Die Trinidad sollte über den Pazifischen Ozean und Amerika auf dem Herkunftsweg nach Spanien zurückkehren, scheiterte aber im Pazifischen Ozean bei 42° Nord und musste nach Tidore zurückkehren. Auf der Nachbarinsel Ternate war inzwischen eine portugiesische Flotte von sieben Karavellen mit 300 Mann gelandet und hatte eine Festung errichtet. Die nurmehr 18 Überlebenden der Trinidad ergaben sich im Oktober 1522 dort den Portugiesen. Diese beanspruchten die Gewürzinseln für sich und waren bestrebt, den Erfolg der spanischen Molukken-Expedition zu verhindern.
Für Varga und seine Mitgefangenen begann nun eine fast fünfjährige Odyssee als Gefangene auf portugiesischen Schiffen und durch verschiedene Kerker. Von Ternate aus wurden sie zuerst auf die Banda-Inseln, im Februar 1523 nach Malakka und Ende 1524 nach Cochin in Indien gebracht. Dort wurden sie Vasco da Gama vorgeführt, der zu dieser Zeit als Portugiesischer Vizekönig von Indien residierte. 1526 wurden Varga, Gonzalo Gomez de Espinosa, Gines de Mafra und Leon Pancaldo endlich nach Europa verschifft und erreichten Lissabon. Hier wurden sie weitere sieben Monate lang eingesperrt. Varge starb zwischen Januar und Juli 1527 im Kerker in Lissabon. (Wikipedia)
Ein weiterer Deutscher
An der Magellan-Expedition nahm noch ein weiterer Deutscher teil, der aber verstarb. (Wikipedia)