Breitkrempiger Hut, Sonnenbrille, hochgeschlagener Mantelkragen: ein Schlapphut im Dienst — Illustration: Aberrant Realities auf Pixabay/Screenshot vom 8.9.2024/Montage

Zweifelhafte Ehre

Den NachDenkSeiten wurde die zweifelhafte Ehre zuteil, in einem Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes namentlich genannt zu werden. Laut den Verfassungsschützern wurden einzelne Inhalte der NachDenkSeiten über ein angeblich russisches Kampagnennetzwerk auf Facebook und X verteilt. Das ist zunächst einmal unspektakulär, ist die Liste der derart unfreiwillig verbreiteten Medien doch lang und reicht vom NDR über Bloomberg und Reuters bis hin zu Springers WELT. Die Autoren des Berichts unterteilen die benutzten Quellen jedoch in drei Gruppen: Fake-Seiten, echte Seiten und echte Seiten, „die Nachrichten passend zum russischen Narrativ verbreiten“ – in die letzte Kategorie wurden neben den NachDenkSeiten auch der Freitag und die Berliner Zeitung einsortiert. Das ist, um es freundlich zu sagen, befremdlich. Wird nun jede unliebsame Kritik an der Bundesregierung als „russisches Narrativ“ gewertet?

Jens Berger: „NachDenkSeiten tauchen in einem Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes auf“ vom 9. September 2024 ⋙ Link

 

Verdeckte Operationen

Als Schlapphüte werden salopp die Mitarbeiter eines Geheimdienstes bezeichnet, vor allem bei Ausübung ihrer Tätigkeit – den verdeckten Operationen im In- und Ausland. Der Hintergrund ist der im 19./20. Jh. reale Einsatz von breitkrempigen Hüten bei Geheimdiensten, die tief in das Gesicht gezogen wurden, um es möglichst nicht erkennbar zu machen. Cartoonisten wie Harm Bengen bedienen sich in ihren Werken dieses Bildes, meist ergänzt um Sonnenbrille und Lodenmantel. (Wikipedia)