Machtworte – Inspektion der Herrschaftssprache
Die unheimliche Gleichschaltung
im Klimajournalismus
Zahlreiche Journalisten Aktivisten erklären ganz offiziell, dass Objektivität ein überholtes Konzept sei, wenn sie über die Erderwärmung berichten.
Von Peter Panther (EIKE)
Der Gegenwart. — 20. Dezember 2023
Deutsche Medien berichten längst nicht mehr objektiv über die Themen Erderwärmung und Klimaschutz. Das ist keine böswillige Unterstellung, sondern offizielles Credo: Demnach verstehen sich viele Klimajournalisten als Aktivisten, die sich in den Dienst einer vermeintlich guten Sache stellen.
Wer den Eindruck hat, von den deutschen Medien tendenziös und einseitig über Klimawandel, Klimaschutz und Klimapolitik informiert zu werden, ist nicht etwa ein Verschwörungstheoretiker. Denn zahlreiche Journalisten haben ganz offiziell erklärt, dass Objektivität ein überholtes Konzept sei, wenn es um die Berichterstattung über die Erderwärmung geht.
«Was die Klimakrise angeht, ist der Stern nicht länger neutral», schrieb im September 2020 die Chefredaktion des Nachrichtenmagazins in einem Editorial. Und weiter: «Die Marke Stern verpflichtet sich ab sofort, den Klimaschutz mit unseren publizistischen Mitteln regelmäßig zu unterstützen und als eines unserer Schwerpunktthemen zu verstehen.» Im Klartext: Der «Stern» stellte sich ab sofort in den Dienst einer angeblich guten Sache (Klimaschutz). Mit der gebotenen journalistischen Distanz war es offenbar vorbei.
«Wissenschaftlich, menschlich und journalistisch geboten»
Um gleich ein Zeichen zu setzen, gab die Stern-Chefredaktion bekannt, dass die Redaktion an jenem Tag von Aktivisten der Fridays-for-Future-Bewegung begleitet werde. Mit diesen diskutiere man die Nachrichtenlage und lasse daraus Themen entstehen. Dass Interessensvertreter direkten Einfluss auf die Berichterstattung einer Redaktion haben, ist eigentlich ein journalistisches No-Go. Doch zum gleichen Schritt war ein Jahr zuvor bereits die «Frankfurter Rundschau» bereit gewesen. Diese Zeitung überließ einer Handvoll Aktivisten gleich die Gestaltung einer ganzen Ausgabe.
Es waren keine Einzelfälle. 2020 machten 50 deutsche Medienmacher einen offenen Brief publik, in dem sie die Journalisten des Landes aufforderte, die «Klimakrise endlich ernst» zu nehmen. Denn man habe keine Zeit mehr und müsse jetzt handeln. «Solange eine kritische Masse an Journalist:innen das nicht verstanden hat und ihre Arbeit nicht danach ausrichtet», hieß es in dem Brief, «solange werden auch Politiker:innen nicht entsprechend handeln.» Das sei im Übrigen «kein Aktivismus», denn es sei «wissenschaftlich, menschlich und journalistisch» geboten, als vierte Gewalt die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu kontrollieren.
«Dümmliches Neutralitätsideal»
Man mag das als abstrus erachten. Doch viele Klimajournalisten sind überzeugt, dass die Pflichten ihres Berufs ihnen gebieten, als eine Art Aktivisten aufzutreten. So bezeugte es beispielsweise der Wissenschaftsjournalist Christopher Schrader: «Wir müssen uns beteiligen, uns einmischen, weil wir nur so die journalistische Glaubwürdigkeit retten können», schrieb er letztes Jahr auf dem Portal «klimafakten.de». Um gleich eine Order durchzugeben: «False Balance und das ideologisch motivierte Streuen wissenschaftlicher Zweifel sollten wir Journalist:innen keinesfalls dulden.» Man werde sonst der Verantwortung als Journalisten nicht gerecht.
Demnach dürfen Medienschaffende keine Diskussion über die Ursachen des Klimawandels mehr zulassen. Ein solch verqueres Verständnis einer offenen Gesellschaft kommt nicht nur von Journalisten selbst, sondern zum Teil auch aus der Wissenschaft. So plädierte Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, vor zwei Jahren für eine «kämpferisch, engagierte Objektivität» in der Klimaberichterstattung. Diese müsse ein «dümmliches Neutralitätsideal» verdrängen, sagte er gegenüber dem «Deutschlandfunk».
Pariser Klimaabkommen ist «Richtschnur und Leitplanke»
Längst haben sich Wissenschaftsjournalisten, die sich als Aktivisten verstehen, untereinander verständigt: Im Frühling 2022 wurde das deutsche «Netzwerk Klimajournalismus» aus der Taufe gehoben. In einer zugehörigen Charta, die inzwischen hunderte Male unterzeichnet wurde, heißt es, dass das Pariser Klimaabkommen von 2015 für den Klimajournalismus «Richtschnur und Leitplanke» sei. Mit anderen Worten: Die unterzeichnenden Medienleute stellen sich in den Dienst politischer Ziele – ganz offiziell.
Diese Haltung wird in der Charta weiter ausgedeutscht: «Grundlegende Veränderungen unserer Arten zu leben und zu wirtschaften sind umgehend nötig, um die Erderhitzung zu begrenzen.» Der Globale Norden trage durch den Kolonialismus und das Wachstumsparadigma seiner Ökonomien historisch die Verantwortung für die Klimakrise. «Klimajournalismus erkennt diese Fakten an und konfrontiert die Verantwortlichen damit, dass sie die Welt in eine irreversible Katastrophe steuern, wenn sie in den nächsten Jahren nicht entschieden handeln.»
Mit Untergangsrhetorik wird also gerechtfertigt, dass elementare Berufsgrundsätze im Journalismus nicht mehr gelten sollen. So begründete im letzten August auch die «taz», warum Objektivität in der «Klimakrise» eine «Illusion» sei: «Wir sind an einem kritischen Punkt in der Klimakrise angekommen, dass die Plattformen, die nicht ernsthaft über sie schrieben, der unterlassenen Hilfeleistung bezichtigt werden sollten.» Im Klartext: Wer als Medienschaffender noch Wert auf journalistische Distanz und Ausgewogenheit legt, macht sich mitschuldig an einer angeblichen Menschheitskrise.
Exakt die Definition von Propaganda
Es sind aber längst nicht nur linke Medienleute, die in Sachen Klimawandel offen aktivistisch auftreten. Ähnliche Vorgänge sind zum Beispiel bei der (eigentlich) bürgerlich-liberalen «FAZ» in Gang. Hier veröffentlichte Kulturredaktor Harald Staun im letzten Mai einen Kommentar unter dem Titel «Neutralität, nein danke!». Darin war zu lesen: «Immer mehr Journalisten bekennen sich dazu, in der Klimakrise nicht mehr objektiv sein zu wollen.» Diese Bemerkung verstand sich nicht etwa als nüchterne Beobachtung. Vielmehr begrüsste Harald Staun die Entwicklung sogleich: Objektivität sei im Klimajournalismus «ein längst überholtes Ideal», schrieb er.
Gemäß Duden ist Propaganda so definiert: «Systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o.ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen.» Es ist eine Beschreibung, die exakt auf das zutrifft, was immer mehr Klimajournalisten in Deutschland betreiben. Mehr noch: Wer sich als Medienmacher diesem Propaganda-Gebot nicht unterstellt, muss damit rechnen, von den eigenen Berufskollegen diskreditiert zu werden.
Man kann es nicht anders sagen: Es ist im deutschen Klimajournalismus eine ideologische Gleichschaltung im Gang, die mit Blick auf historische Beispiele von Gleichschaltung in diesem Land geradezu unheimlich anmutet.
Aktuelle Artikel
Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)
Die Kohlendioxid-Erwärmungstheorie ist falsch – Teil 2
G7-Energieminister vereinbaren Ausstieg aus Kohle bis 2035
Es war ein brutales Jahr für die Offshore-Windenergie – entgegen bester Prognosen der Analysten
Klima-„Lösungen“ verursachen Schäden und sind gefährlich
Die Kohlendioxid-Erwärmungstheorie ist falsch – Teil 1
Kohle ist günstigster Stromlieferant
Die Windkraftindustrie hat es schwer in Frankreich
Umweltschützer schweigen zu den Gräueltaten an Mensch und Umwelt
Törichte Grüne und Aufsichtsbehörden bedrohen die Wiederbelebung der Kernenergie
Klimafanatismus siegt gegen Schweizer Demokratie
EIKE e.V
Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) e.V.
Wiesenstraße 110
07743 Jena
Vertreten durch:
Dr. Holger Thuß, Präsident
Dipl. Ing. Michael Limburg, Vizepräsident (Medien & Politik)
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Dipl.-Physiker), Pressesprecher
Dipl. Meteorologe Klaus-Eckart Puls, Pressesprecher
Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!
EIKE wurde 2007 in Hannover als rein private Initiative gegründet, weil die deutsche Politik, die deutschen Medien und auch einige Institute wesentliche Fakten zu Klima und Extremwetter sachlich falsch, ideologisierend und mit dem offensichtlichen Ziel einer „Politik der Angst“ in die Debatte einbringen, weil sich die deutsche Energiepolitik inzwischen parteiübergreifend von einer rationalen Energieplanung abgewendet hat.
Ziele
EIKE als ein öffentliches Forum die Klima- und Energiefakten ideologiefrei darzustellen, internationale wissenschaftliche Kongresse auszurichten, Veröffentlichungen zur Klimaforschung, insbesondere von EIKE-Mitgliedern, zu fördern und zu verbreiten.
Arbeitsbasis/Verpflichtungen
EIKE ist unabhängig und wirkt nur in eigenem Auftrag, EIKE ist naturwissenschaftlich orientiert, EIKE sieht sich dem Naturschutz und dem sparsamen Umgang mit Ressourcen verpflichtet, EIKE finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Spenden werden nur akzeptiert, insofern jede Beeinflussung durch Spender, ausgeschlossen ist.
EIKE setzt sich dafür ein, energiewirtschaftliche Entscheidungen – für alle Arten von Energieträgern – an Hand bewährter Kriterien zu treffen:
▬ Wirtschaftlichkeit,
▬ Zuverlässigkeit und technische Sicherheit,
▬ Umweltverträglichkeit.
EIKE fordert daher:
▬ Ersatzlose Streichung des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG“;
▬ Sofortige Einstellung des Handels mit Kohlendioxid-Emissions-Zertifikaten;
▬ Beendigung der Versuche, Kohlendioxid mit dem kostspieligen und für die Bevölkerung riskanten CCS-Verfahren in den Erdboden zu pressen;
▬ Beendigung der Kernenergie-Diskriminierung.