Formen der Idee
Leider gr. OW
Eine gute Enzyklopädie verzeichnet möglichst alle Bereiche des Lebens, Denkens und Handelns. So kann auch diese Webseite keinen Bogen um einen Sektor machen, der an anderen Stellen bereits übergenug Publicity erhält.
Der Gegenwart. — 29. August 2022
Das Wort mit drei Buchstaben – vorn ein „S“ und hinten ein „x“ – ist in aller Munde. Das Thema dominiert weite Bereiche der Unterhaltungskultur. Wir wollen es hier nicht gänzlich aussparen, das Thema bloß in diesem Artikel stellvertretend abhandeln. Es ist nicht nötig, in die Tiefe zu gehen. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und Kenntnisse, und wir wollen hier niemanden mit den eigenen belästigen.
Im Gegenteil drücken wir hiermit unsere Ansicht aus, dass es folgenlos gesellschaftliche Tabu-Bereiche geben könnte, über die ein wohltuender Mantel des diskreten Schweigens gebreitet werden könnte. (Lassen wir hier mal die notwenige Aufklärung der Jugend außer Betracht.) Wer das anders sieht, kann ja auf seinem eigenen Medium alle Spielarten seiner Vorlieben und seines Verlangens wuchern lassen.
Was an dieser Stelle interessiert, ist die sprachliche Würdigung tatsächlicher oder eingebildeter Vorzüge, die in Partnerschaftsanzeigen ablesbar ist. Gern wird mit einer „fraulichen Figur“ oder „mit schöner Figur“ geködert. Etwas unverblümt nennt sich das dann „vollbusig“.
Für mich, Andrea, 54 Jahre, mit zierlich schlanker Figur, bedeutet Liebe das tiefe Gefühl füreinander da zu sein und miteinander zu leben. Ich bin leider nur eine einfache Gärtnerin, aber sehr hübsch, vollbusig, anschmiegsam, zärtlich, sexy, mit vielen hausfraulichen Vorzügen und bestimmt treu. Gibt es einen lieben Mann, der mich braucht?
Monika, 58 Jahre, eine hübsche Witwe, schlank, vollbusig, mit schöner Figur, viel Herzenswärme, bin Naturfreund, liebe Garten, Tiere und Blumen. Auto habe ich, fahre nur nicht gern alleine, bin eine gute Hausfrau und Köchin, vielleicht bald für Dich? Habe Mut und melde Dich.
Mein Name ist Brigitte, ich bin 50 Jahre, anschmiegsam, zärtlich, sehe gut aus und bin vollbusig. Da ich in meinem Job als Krankenschwester überall Arbeit finde, könnte ich zu Dir ziehen. Dein Beruf und Aussehen sind mir nicht wichtig, nur gut solltest Du zu mir sein. Ich bin häuslich und koche sehr gut.
Ich, Jacqueline, 44 J., gelernte Krankenschwester, bin eine sehr einsame Witwe vom Land, noch sehr hübsch, mit schlanker, vollbusiger Figur, habe leider keine Kinder, besitze ein Auto und würde auch umziehen. Ich sehne mich nach Zweisamkeit, mag Gartenarbeit, koche sehr gut und bin sehr lieb. Darf ich noch mal glücklich werden?
Eine zweite Chance für mich? Linda, 67/158/52, vom Land, leider viel zu früh verwitwet, suche schon lange das Licht am Horizont. Ich bin eine ganz liebe Frau, gutaussehend, habe blonde Haare, bin vollbusig und zärtlich. Leider bin ich jetzt ganz allein und würde gerne mit einem ehrlichen, treuen Mann ein neues Leben beginnen.
Textgrundlagen: Vermittlungs- und Beratungsgesellschaft Julie mbH
Noch deutlicher: mit der Formel „leider gr. OW“ wird der Anschein eines Handicaps erweckt, für das der Interessent hoffentlich die Toleranz aufbringen möge, was wahrscheinlich aber eher seinen Speichelfluß verstärkt.
Nun, an dieser Stelle wollen wir abbrechen und weitere Phantasien dem Leser überlassen. — Uff, das wäre geschafft! Der Chronistenpflicht wurde genügt.
Herzensangelegenheit
Mit der Partnervermittlung Julie ins Glück zu zweit! Unsere Arbeit ist uns eine Herzensangelegenheit! Bereits seit mehr als 25 Jahren zählt die Partnervermittlung Julie zu den erfolgsreichsten Agenturen in Deutschland. Durch unser spezielles Verfahren haben wir bereits zahlreichen Menschen zu ihrem ganz persönlichen Liebesglück verholfen. (pvjulie.de)
Die Männer beteuern immer, sie lieben die innere Schönheit der Frau – komischerweise gucken sie aber ganz woanders hin.
Marlene Dietrich
(1901–1992)
In der Liebe fühlt sich der Mann als Bogen, er ist aber nur der Pfeil.
Jeanne Moreau
(1928–2017)
Die Phantasie des Mannes ist die beste Waffe der Frau.
Sophia Loren
(*1934)
Ein Mann ist alt, wenn er seine Komplimente nicht mehr in die Tat umsetzen kann.
Charles Boyer
(1899–1978)
Arme Männer! Wenn sie erst einmal geheiratet haben, haben sie eigentlich immer nur die Wahl, Schurken oder Trottel zu werden.
Sebastian Haffner
(1907–1999)