
Großtaten und Meisterstücke
Leif Eriksson
Rund 500 Jahre vor Kolumbus setzten Wikinger als erste Europäer den Fuß auf Amerika. Der Seefahrer, Entdecker und Gründer von Vinland führte aber nicht Krieg gegen die indianischen Urvölker.
Der Gegenwart. — 18. Februar 2024
Leif Eriksson wurde um 970 als Sohn Eriks des Roten und seiner Frau Thjodhild (womöglich vor der Taufe Thorhild) geboren. Da die Landnahme in Grönland um 986 begann, ist bei dem vermuteten Geburtsdatum von einer Geburt auf Island auszugehen.
Die Entdeckung Amerikas durch Leif Eriksson wird in den beiden „Vinland-Sagas“ unterschiedlich geschildert:
Sage von Erik dem Roten
Gemäß der Eiríks saga rauða (Sage von Erik dem Roten oder auch Erikssage) fuhr er um das Jahr 1000 von Grönland nach Norwegen, um dort am Königshof aufgenommen zu werden. Nachdem dies gelungen war, entdeckte er auf der Rückreise nach Grönland unbekanntes Land, rettete überdies noch Schiffbrüchige und bekehrte nach seiner Ankunft die Grænlendingar zum Christentum. Bei einer weiteren Fahrt nach dem neu entdeckten Land erkundete Leif mit anderen weitere Gebiete an der nordamerikanischen Küste, darunter Helluland, Markland und schließlich auch Vinland. Die geographische Zuordnung dieser Gebiete ist umstritten. Aufgrund der Funde in L’Anse aux Meadows wird Vinland häufig mit Neufundland gleichgesetzt.
Grönland-Saga
Gemäß der Grænlendinga saga (Grönland-Saga) entdeckte Bjarni Herjólfsson diese Gebiete, als er nach Grönland suchte, wobei ihm auch letzteres nur aus Beschreibungen bekannt war. Er ging in den neu entdeckten Gebieten jedoch nicht an Land. Nachdem Leif Eriksson von den Gebieten erfahren hatte, unternahm er eine Fahrt dorthin und überwinterte dort. Da er das Land im Gegensatz zu Bjarni Herjólfsson auch betreten und erforscht hat, gilt er als Entdecker dieser Gebiete.
Die Entdeckung wird auch von Adam von Bremen in der Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum erwähnt. Dass jenes fruchtbare Land, das die Grænlendingar im Westen entdeckten und Vinland nennen, auf dem nordamerikanischen Kontinent lag und die Skandinavier somit Amerika, genauer Neufundland, erreichten, ist inzwischen archäologisch gesichert. Davon zeugen die 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Reste einer skandinavischen Siedlung auf Neufundland bei L’Anse aux Meadows. Die nachweislich als Fälschung erkannte Vinland-Karte hat keinen historischen Quellenwert. Die Angaben, die sie enthält, sind bereits aus schriftlichen Quellen bekannt.
Ehrungen und Gedenken
Islands internationaler Flughafen in Keflavík trägt den Namen Leifur Eiríksson. Der Leif-Eriksson-Tag ist am 9. Oktober und wird gerne von skandinavischen Jugendlichen am letzten Schultag vor den Ferien zelebriert. Zum Gedenken an seine Entdeckungen steht im südgrönlandischen Brattahlid, heute Qassiarsuk, eine Bronzestatue von Leif Eriksson. Diese Statue ist eine Nachbildung der Leif-Eriksson-Statue von Shilshole (Ballard’s Shilshole Marina) in Seattle, Washington (Vereinigte Staaten). Seit dem 9. Februar 2012 trägt die Gemeinschaftsschule im BZM in Kiel-Mettenhof den Namen Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule. Der Marskrater Ejriksson wurde nach ihm benannt.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Leif_Eriksson
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Zum Weiterlesen
Die Geschichte der ersten Deutschen
»Unsere Geschichte soll zu einem Verbrecheralbum umgeschrieben werden. Das beginnt schon bei den Germanen – den „ersten Deutschen“, wie Buchautor S. Fischer-Fabian sie nannte. Die in vielen Hirnen eingebrannte Vorstellung von mordenden, brandschatzenden und tumben Barbaren könnte falscher nicht sein: Schon Swebenführer Ariovist, der sich Cäsar entgegenstellte, oder Cheruskerfürst Arminius, der „Befreier Germaniens“, wie ihn Tacitus nannte, zeigten sich als umsichtige Feldherren und hochintelligente Strategen.
Später gründeten germanische Großstämme ganze Reiche – von Skandinavien über Norditalien und Spanien bis nach Nordafrika. Die Wikinger betrieben von Haithabu aus Handel bis in den Orient – und die schwedischen Waräger bildeten als Kiewer Rus die Keimzelle des späteren russischen Staates.
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COMPACT-Geschichte 22: Die Germanen ⋙ Link
Leif Ericson on the shore of newly discovered Vinland (New Foulndland), 1908. — Illustration von Monro S. Orr/Wikimedia
Lebensdaten
Leif Eriksson (isländ. Leifur Eiríksson, altnord. Leifr Eiríksson; * um 970 in Island; † nach 1021) war ein isländischer Entdecker. Sein Beiname ist „der Glückliche“. Er war der erste Europäer, der im Jahr 1021 das amerikanische Festland betrat. (Wikipedia)
Ein möglicher Verlauf der Reise Leif Erikssons mit einer möglichen geographischen Zuordnung der Entdeckungen — Karte: Finn Bjørklid/Wikimedia — Vergrößern ⋙ Link
Er war kein Unterdrücker
Leif Eriksson folgte der von dem Kaufmann Bjarni Herjolfsson beschriebenen Route, kam in Neufundland an und betrat nicht nur den ihm fremden Landstrich, sondern gründete dort sogar eine Siedlung. Die Gegend, die er entdeckt hatte, nannte er Vinland – was entweder mit Weinland oder Weideland übersetzt werden kann. Doch anders als Kolumbus und später die englischen Siedler führte er keinen Krieg gegen die indianische Urbevölkerung. Er war Entdecker, aber kein Unterdrücker!
Daniell Pföhringer: „Wikinger: Die wahren Entdecker Amerikas“, 17. Februar 2024
Datierung im Jahr 1021
In den Jahresringen der Föhrenstämme, die die Wikinger zum Bau ihrer ersten Siedlung (bei Neufundland) verwendeten, ließ sich der Sonnensturm des Jahres 993 lokalisieren. Von dort bis zur Borke verblieben noch genau 28 Jahresringe. Siehe: Lucien F. Trueb: Ein solarer Fixpunkt der Radiocarbon-Datierung. In: Naturwissenschaftliche Rundschau Nr. 886 (April 2022), S. 194f. (Wikipedia)