
Visitenkartell – Die beste Verbindung zu guten Adressen.
Marco Linke
Bei seinen regelmäßigen Laufrunden reflektiert Herr Coolinski die Vergangenheit. Seine Autobiographie „RUN RUN RUN“ zeigt, dass das Leben so ist, wie man es sich selbst gestaltet.
Der Gegenwart. — 29. August 2023
»Sicher gibt es Millionen Geschichten von den Wendekids und den Menschen vor und nach der Zeit der 80’er, 90’er und 2000’er Jahre … Doch dies hier ist die Geschichte des Herrn Coolinski, einem 74’er Jahrgang, geboren in einer Kleinstadt ganz im Osten Deutschlands. Beim Laufen wird er immer wieder zurück zu den Geschichten seiner Vergangenheit katapultiert, die er einfach aufschreibt, wie ihm das Maul gewachsen ist.
Es ist die ganz persönliche Sicht eines knapp 50-Jährigen auf über 40 Jahre Vergangenheit voller zum Teil exzessiver Partyzeiten, aber auch Zeiten, in denen er durch Täler geht, die bis zum Rand mit Scheiße gefüllt zu sein scheinen.
Eine Autobiographie, die in der großen Vielfalt unserer Sprache eine Sozialisierung beschreibt, die geprägt ist von Siegen und Freuden, von Niederlagen und dem ständigem Wiederaufstehen, von Liebe, Ängsten und der schier unbändigen Kraft einer stetig wachsenden Resilienz, all die Dinge irgendwie zu meistern, die Herrn Coolinski im Leben begegnen, um zum Schluss trotzdem als Gewinner hervorzugehen.
Es ist die Geschichte einer Erkenntnis, dass das Leben so ist, wie man es sich selbst gestaltet. Es ist ein Spiegel des eigenen Denkens und Handelns und wird zu dem, was man selbst daraus macht. Bisweilen ein bissiger, manchmal recht sarkastischer und zynischer Rückblick auf die Zeit vom Damals bis ins Jetzt und Hier der 2020er Jahre.« (Verlagstext)
* * *
LESEPROBE
Nägel mit Köpfen
Aus: Marco Linke: RUN RUN RUN. Ein wilder Lauf über den verschlungenen Lebensweg des Herrn Coolinski; Seiten 102 bis 105. Brighton Verlag GmbH (2023)
Aber ganz langsam mit dem unaufhaltsamen Wachstum der Gefühle zueinander stieß ich auch auf so manches Vorurteil bei ihr, das eine schier unüberwindbare Mauer aus Angst aufzutun schien, die gewonnenen Dinge auch schnell wieder zu verlieren. Fast wäre ich nicht dagegen angekommen!
Aber wir redeten nächtelang intensiv über alles und ich bat sie, mir und uns einfach diese Chance zu geben und uns nicht dieses wunderbare Gefühl zu nehmen. Aus der ersten gemeinsamen Nacht im Juli wurde ein Dauerzustand und wir waren fortan nie mehr voneinander getrennt!
Mein Rucksack war mein ständiger Begleiter und die Kinder schliefen gemeinsam auf der Matratze.
Dann holte ich die Fahrräder, so, dass wir hier hin und wieder auch mal mit den Rädern unterwegs sein können. Einfach auch notwendig auf dem Dorf und für alle eine tolle Runde.
Es folgte der erste gemeinsame Tagesausflug Mitte August ins Zittauer Gebirge.
Wir turtelten wie verliebte Teenies, umschwärmt von unseren kleinen Mädchen, die nun ebenfalls nicht mehr allein und voller ausgelassener Freude waren. Und schon Anfang September setzten wir noch einen drauf.
Wir entschieden uns, die ganze Sache nun richtig anzugehen und Nägel mit Köpfen zu machen. Worauf auch sollten wir warten, wenn es sich doch alles richtig anfühlte?!
Ich schlief schon lange nicht mehr zu Hause und bereits im September trafen wir die nächste Entscheidung: Wir bauen die obere Etage für unsere Kinder aus, denn das Ding mit der Luftmatratze war nicht unendlich so weiterzuführen. Jeder brauchte seinen Platz!
Und so gingen wir weiter unseren Weg. Zu meinem 40. Geburtstag fühlte es sich schon so an, als ob es nie was Anderes gab, als ob wir uns schon ewig hätten.
Und der Oktober kam. Eine Woche Urlaub, ein Kasten Radler und Malerutensilien, so startete ich das Projekt Kinderetage. Ziel war es, zum Beginn der Weihnachtszeit die Etage an die Mädchen zu übergeben.
Und ich machte es dingfest: Ich kündigte meine ehemalige Wohnung in meiner alten Heimatstadt! Raus aus Opfer-City, die mich so viele Nerven gekostet hatte, aber in der ich eben auch genau meinen Weg fand, den ich nun abschloss und meine Zukunft in den Stein zu meißeln begann.
Immer noch war ich trotzdem in der Nähe meiner Eltern. Die Kinder blieben beide in den Schulen in dieser Stadt und ich arbeitete in der nächsten Nachbarstadt.
Dazwischen lag unser Märchenschloss mitten in zauberhafter Natur, im Frieden der Einsamkeit. Ich fühlte mich endlich angekommen!
Eine perfekte Frau, die Kinder glücklich, sogar der Fußballplatz um die Ecke und ein Leben in Frieden und Glückseligkeit.
Zwar war dieses junge Pflänzlein unserer Beziehung noch zart und gebrechlich, jedoch hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir etwas Falsches taten. Immer mehr wuchs das Gefühl des neuen Zuhauses.
Nach über 20 Jahren wilder Odyssee in meinem Leben schien ich endlich einzukehren in eine neue, so sehr ersehnte Welt der Ruhe und Geborgenheit.
Und die Zeit rannte weiter. Jene Zeit, die in traurigen Momenten der Vergangenheit oftmals einfach stehengeblieben zu sein schien, und ich so manches Mal in früheren Jahren Angst hatte, diese Zeiten überhaupt zu überstehen.
Ich begann, dies alles so sehr zu schätzen, gerade weil ich ja so lange darauf gehofft hatte, gerade weil ich die letzten Jahre auf so vieles in meinem Gefühlsleben verzichten musste und einfach nur Papa für meine kleine Fee war, die es zu lieben, zu beschützen und zu begleiten galt.
Doch nun war auch ich endlich wieder im Rennen – als Mann und eben auch Partner.
Vielleicht hätte ich das alles nicht so zu schätzen gewusst, wenn ich eben nicht meine Erfahrungen der letzten 20 Jahre gemacht hätte. Das musste einfach Schicksal sein! Und natürlich nahm ich es an. Wäre ich an irgendeiner Stelle im Leben anders abgebogen, hätte eine andere Entscheidung getroffen, ich hätte das alles, was mich nun umgab, nicht erfahren!!
Und wieder waren diese ominösen sieben Jahre in meinem Leben vergangen, bevor es jene wohl bislang schönste Änderung gab.
Auch darüber redeten wir von nun an viel gemeinsam, und oftmals weinten wir sogar vor Glückseligkeit und Dankbarkeit, dass uns Gott zu einander brachte. Wir fühlten uns zunehmend auch diesbezüglich so sehr im Geiste verbunden, was im Übrigen auch bis heute noch anhält.
Spiritualität, Seele und Geist sind ein ständiges Thema in unserer Beziehung und allgemein in unserem Leben. Wenn man gelernt hat, die Dinge, die einem Menschen unpässlich begegnen, immer irgendwie zu bewältigen, dann lernt man eben auch die Dinge, die einem scheinbar das Leben versüßen, noch viel mehr zu schätzen und legt den Mantel der Akzeptanz über den Lauf der Zeit.
© Marco Linke: RUN RUN RUN. Brighton Verlag GmbH (2023) — Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Das Buch
Marco Linke: RUN RUN RUN. Ein wilder Lauf über den verschlungenen Lebensweg des Herrn Coolinski; 152 Seiten. Brighton Verlag GmbH (2023).
isbn.de ⋙ Link
Die Termine
Musikalisch eingerahmte Lesung von und mit Marco Linke am Freitag, dem 17.11.2023, ab 19.00 Uhr im Caféhaus Zille in Spremberg (An den Mühlen 2, 03130 Spremberg).
Weitere ausgewählte Termine für Lesungen und Veranstaltungen mit dem Autor Marco Linke werden demnächst hier bekanntgegeben.
Der Verlag
Brighton Verlag GmbH
Sitz: Framersheim
Verleger: Sonju DiCarmen
»Unsere Bücher erzählen ausgewählte Geschichten, die, fernab gängiger Klischees, über Einzigartiges berichten und dementsprechend auch ihren einzigartigen Leser suchen, der bei uns schnell zum Bücherliebhaber wird.« (Verlagstext)
»2005 machte sich die Prokuristin Sonju DiCarmen mit dem Brighton Verlag selbständig. Dies geschah zunächst nebenberuflich, bis sie 2011 ihren Beruf als leitende Angestellte aufgab und hauptberuflich in das Film- und Verlagsgeschäft einstieg. Das Programm umfasst Kinderbücher, Fantasy, Krimi, Thriller, Biografien, Bildbände, Gedichte und indische Lebensweise, darunter die Krimireihen „MAINhattan-Krimi“ vom Richter Dietmar Cuntz und „Kommissar Wischkamp“ von Renate Behr. Der Verlag publizierte Aphorismen von Friederike Weichselbaumer, deren Texte Konrad Seckinger vertonte. Erich Sedlak, ehemals PEN Präsident Österreichs, veröffentlichte 2016 seinen Roman „Den Spuren folgen in die Dunkelheit“ im Brighton Verlag.« (Wikipedia)