Mehlwürmer zum Verzehr — Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons) [Vorschaubild: Makroaufnahme eines Mehlkäfers/Elias.Denzler]

Fakten

Der Mehlkäfer (Tenebrio molitor) ist ein Käfer aus der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae). Seine Larven werden wegen ihres wurmartigen Aussehens als Mehlwürmer bezeichnet. Sowohl Käfer als auch Larven sind bekannte Vorratsschädlinge. T. molitor wird bereits seit dem 19. Jahrhundert als Futterinsekt für Terrarientiere und Vögel in menschlicher Obhut gehalten und gezüchtet. Neuerdings dienen die Larven auch als Speiseinsekten für den menschlichen Verzehr.

Merkmale

Die Käfer werden 10 bis 18 Millimeter lang und haben einen etwas langgestreckten Körper. Ihr Kopf ist flach. Sie sind kurz nach dem Schlupf hell gefärbt, nach kurzer Zeit sind sie bereits rotbraun verfärbt, um nach und nach dunkler zu werden und schließlich eine schwarze Färbung am ganzen Körper zu erlangen. Auf den leicht gewölbten Deckflügeln verlaufen Längsrillen. Die Unterseite des Körpers, die Beine und die Fühler sind rotbraun gefärbt.

Vorkommen

Die Käfer sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten Kulturfolgern. Im Freien bewohnen sie, gleich wie ihre Larven, Mulm, verrottendes Holz und Vogelnester. In der Umgebung der Menschen bewohnen sie Mehl und andere Getreideprodukte und halten sich bevorzugt an dunklen und warmen Stellen auf.

Lebensweise

Die nachtaktiven Imagines ernähren sich von Getreide, Mehl, Backwaren und anderen Substanzen, in denen Stärke enthalten ist. Deshalb trifft man Mehlkäfer häufig in Bäckereien an, was aber nicht zwingend ein Hinweis mangelnder Hygiene sein muss. Sie fressen darüber hinaus auch andere Insekten und mitunter ihre eigenen Larven. Da sie sich tagsüber in dunklen Ritzen verbergen, machen sie vor allem durch die entstehenden Schäden auf sich aufmerksam. Die Käfer können fliegen, tun dies aber selten. Die Larven ernähren sich, ähnlich wie die Käfer, in erster Linie von stärkehaltigen Stoffen, aber auch kannibalisch von den eigenen Artgenossen. Zudem verzehren sie die abgestreiften Häute der Larven und Puppen.

Entwicklung

Die Weibchen legen innerhalb ihres drei- bis fünfmonatigen Lebens 100 bis 600 Eier einzeln oder in kleinen Gruppen meist an geschützten Stellen ab. Die Eier sind klebrig, weiß, etwa 1,5 Millimeter lang und oval. An ihnen haften Staub und Ähnliches an, was ihnen eine gute Tarnung verleiht. Nach 4 bis 14 Tagen schlüpfen die anfangs etwa 2 mm langen und weißlich gefärbten Larven. Ihr Körper hat schon bald eine goldbraune Färbung, nach jeder Häutung sind sie wieder hell weißlich und verfärben sich erst nach und nach erneut zu goldbraun. Je nach Bedingungen werden sie über die Dauer von 2 bis 4 Monaten etwa 4 cm lang, dann verpuppen sie sich. Von der Verpuppung bis zum Schlüpfen der Mehlkäfer vergehen meist weitere 14 Tage. Bei schlechten Umweltbedingungen kann dies auch länger dauern. (Wikipedia)

 

Ein Stück expandiertes Polystyrol
Ein Stück expandiertes Polystyrol
(EPS, vor allem bekannt unter dem Handelsnamen Styropor) — Foto: Wikimedia

Plastik-Verwerter

Im Jahre 2015 entdeckten Forscher an der Stanford University, dass Mehlwürmer in der Lage sind, Polystyrol zu verzehren und in CO₂ und verrottbaren Kot zu zersetzen. Die Verzehrmenge einer Hundertschaft von Würmern lag bei 35–39 mg täglich. Nach dem einmonatigen Experiment konnte kein Unterschied zwischen dem Gesundheitszustand von Mehlwürmern festgestellt werden, die sich ausschließlich von Polystyrol ernährten und solchen, die konventionelle Nahrung zu sich nahmen. Der Verdauungsvorgang ist im Einzelnen bislang unerforscht. (Wikipedia)

 

Verordnung (EU) 2017/2470

Laut Verbraucherschutzministerium sind folgende Insekten als neuartiges Lebensmittel zugelassen beziehungsweise werden dies demnächst sein (Verordnung (EU) 2017/2470) (Quelle: Epoch Times):

▬ Acheta domesticus (Hausgrille, Heimchen), gefroren, getrocknet und pulverförmig

▬ teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)

▬ Larven von Alphitobius diaperinus (Getreideschimmelkäfer), gefroren, als Paste, getrocknet und in Pulverform

▬ Locusta migratoria (Wanderheuschrecke), gefroren, getrocknet und in Pulverform

▬ getrocknete Larven von Tenebrio molitor (Mehlkäfer)

▬ gefrorene, getrocknete und pulverförmige Mehlwürmer (Larven von Tenebrio molitor)