Fotograf: Frank Fleschner/miersch.media

 

Ich bezweifele, dass die Welt demnächst untergeht. Ich bestreite, dass die Gegenwart durch und durch schlecht ist und ich glaube nicht, dass früher alles besser war.

Michael Miersch

 

Lebensdaten

Michael Miersch (* 1956 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Publizist und Dokumentarfilmer. (Wikipedia)

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Beim Thema Klimawandel hat apokalyptische Volkserziehung über kritische Distanz gesiegt. Ein Berufsverband für Journalistinnen und Journalisten findet die einseitige Berichtserstattung ganz prima. „Klimawandel: Wie grüner Journalismus zur Normalität wird,“ lautet die Titelzeile auf dem Magazin BJV-Report des Bayrischen Journalisten-Verbandes (dessen Mitglied ich bin). Liest man die dazugehörigen Artikel wird klar, der Berufsverband hat kein Problem damit, dass alle Berichterstattung „grün“ gefärbt werden soll (wenn sie es nicht bereits ist). In den vier zum Titelthema gehörenden Texten steht jedenfalls kein kritisches Wort dazu. Stattdessen werden ausschließlich begeisterte Aktivisten und Journalisten zitiert. […] Zwischen 2013 und 2016 bekam ich vom DJV ideelle und vom BJV materielle Unterstützung beim langwierigen Prozess gegen das Umweltbundesamt, das mich öffentlich denunziert hatte. Es ist den Gewerkschaftern hoch anzurechnen, dass sie einem Kollegen halfen, der es nicht gut findet, dass „grüner Journalismus“ Normalität ist.

Michael Miersch: „Neue Berufsethik“ für Journalisten, 23. Februar 2022

 

Michael Miersch 2002

Michael Miersch: Nicht alles, was grün erscheint, ist es auch (45:00 min.)

»Ein Interview von Michael Schramm mit Michael Miersch aus dem Jahr 2002 über Missverständnisse und Irrwege in der Umweltpolitik. Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen die Bücher „Öko-Optimismus“ (1996) und „Lexikon der Öko-Irrtümer“ (1998). Viele Fehlentwicklungen von damals wurden bis heute nicht korrigiert und bestimmen weiterhin das grüne Denken.«

 

Freiheitssymposium 2013

Michael Miersch: Warum ich Optimist geworden bin. Vortrag auf dem Freiheitssymposium 2013 in Berlin (17:32 min.)

»Optimismus gilt unter deutschen Intellektuellen als eine Art Geisteskrankheit. Optimisten, das sind Typen mit rosa Brille, die nicht sehen wollen, wie schrecklich die Realität ist. Wo doch jeder weiß, dass die Menschheit demnächst an der Klimakatastrophe zugrunde gehen wird. Die Fixierung auf drohendes Unheil zur mentalen Grundausstattung Deutschlands. Vielleicht nicht aller Deutschen, aber fast aller, die mit dem Erklären, Deuten und Interpretieren der Welt beschäftigt sind – gern auch Meinungsführer genannt oder geistige Elite. Also die Lehrer, Journalisten, Pfarrer, Künstler, Theater- und Filmleute. Ich bezweifele, dass die Welt demnächst untergeht. Ich bestreite, dass die Gegenwart durch und durch schlecht ist und ich glaube nicht, dass früher alles besser war. Zukunftsoptimismus halte ich nicht für eine Geisteskrankheit, sondern für eine durchaus berechtigte Lebenshaltung. Wie konnte ich auf diese schiefe Bahn geraten?«