Logarithmische Darstellung des beobachtbaren Universums mit den gegenwärtig bekannten astronomischen Objekten; von links nach rechts sind die Himmelskörper nach ihrer Nähe zur Erde angeordnet; Am linken Rand sind die Erde und erdnahe Objekte abgebildet. Am rechten Rand werden die am weitesten entfernten beobachteten Objekte dargestellt, darunter Gammastrahlenausbrüche, Quasare, Galaxien und die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung. Himmelskörper wurden teilweise ähnlich (logarithmisch) vergrößert. — Illustration (2018): Pablo Carlos Budassi/Wikimedia. Größere Darstellung auf Wikimedia

 Der Kosmologe Michael S. Turner, 2012
Der Kosmologe Michael S. Turner, 2012
Foto: Philipp Weigell/Wikimedia

Lebensdaten

Michael Stanley Turner (* 29. Juli 1949 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer theoretischer Astrophysiker. Er arbeitet an der University of Chicago. Er interessiert sich primär für Kosmologie und gilt als führender Experte für die Frühzeit des Universums. (Wikipedia)

 

Fakten

Das Universum (von lateinisch universus ‚gesamt‘), auch der Kosmos oder das Weltall genannt, ist die Gesamtheit von Raum, Zeit und aller Materie und Energie darin. Das beobachtbare Universum beschränkt sich hingegen auf die vorgefundene Anordnung aller Materie und Energie, angefangen bei den elementaren Teilchen bis hin zu den großräumigen Strukturen wie Galaxien und Galaxienhaufen.

Die Kosmologie, ein Teilgebiet sowohl der Physik als auch der gegenwärtigen Philosophie der Naturwissenschaften, befasst sich mit dem Studium des Universums und versucht Eigenschaften des Universums wie beispielsweise die Frage nach der Feinabstimmung der Naturkonstanten zu beantworten.

Die heute allgemein anerkannte Theorie zur Beschreibung der großräumigen Struktur des Universums ist das Standardmodell der Kosmologie. Sie beruht auf der allgemeinen Relativitätstheorie in Kombination mit astronomischen Beobachtungen. Auch die Quantenphysik hat wichtige Beiträge zum Verständnis speziell des frühen Universums der Zeit kurz nach dem Urknall geliefert, in dem die Dichte und Temperatur sehr hoch waren. Wahrscheinlich wird ein erweitertes Verständnis des Universums erst erreicht, wenn die Physik eine Theorie entwirft, die die allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantenphysik vereint. Diese „theory of everything“ oder auch Weltformel genannte Theorie der Quantengravitation soll die vier Grundkräfte der Physik einheitlich erklären. (Wikipedia)

 

Daten

Physikalische Eigenschaften (bezogen auf das beobachtbare Universum)
Radius: > 45 Mrd. Lichtjahre
Masse (sichtbar): ca. 10^53 Kilogramm
Mittlere Dichte: ca. 4,7 · 10^−30 Gramm/Kubikzentimeter
Alter: 13,799 ± 0,021 Mrd. Jahre
Anzahl Galaxien: ca. 2 Billionen
Temperatur Hintergrundstrahlung: 2,725 ± 0,002 Grad Kelvin

 

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Das Universum, das wir beobachten, hat genau die Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts außer blinder, erbarmungsloser Gleichgültigkeit.

Richard Dawkins: Und es entsprang ein Fluß in Eden (1998)

 

Größenvergleich

Universum Größenvergleich 3D: Wie groß das Universum ist, weiß noch niemand – das ist nur eine Vorstellung.

 

Für Weltraum-Fans

TheSimplySpace: Wie groß ist das Sonnensystem und das Universum?
Es liegt in der Natur des Menschen, dass wir stets danach streben, unsere Umwelt genauestens zu ergründen und zu verstehen. So sind wir praktisch von dem Wunsch beseelt, die genauen Funktionsweisen und Hintergründe aller Objekte und Strukturen, die uns umgeben, bis ins kleinste Detail zu erforschen. Dazu gehört es auch, unsere Umgebung in Größen und Dimensionen einzuordnen, was uns wiederum dabei hilft, die Ausprägungen der entsprechenden Gebilde authentisch nachzuvollziehen. Was auf der Erde noch ein vergleichsweise einfaches Unterfangen ist, gestaltet sich umso schwieriger, je weiter wir unseren wissbegierigen Blick in Richtung Weltall schweifen lassen. Tatsächlich gehören die Fragen nach den genauen Ausmaßen des Sonnensystems und des Universums noch immer zu den zentralen Feldern der modernen wissenschaftlichen Forschung. Welche Probleme sich bei der Vermessung des Weltalls ergeben und welche Erkenntnisse die Experten bezüglich dieses Themas in der Vergangenheit bereits verzeichnen konnten, verraten wir euch jetzt! Nur für echte Weltraum-Fans!

 

Hubble-Spannung

Unbekanntes Phänomen vermutet: Vermessung des Alls liefert neue Rätsel
Meldung von n-tv vom 21.10.2022

»Brisant ist die Antwort von Pantheon+ auf die Frage, wie schnell sich das Universum heute ausdehnt. Astronomen beschreiben die Ausdehnungsgeschwindigkeit mit der Hubble-Konstanten, benannt nach Edwin Hubble, dem Entdecker der kosmischen Expansion. Pantheon+ liefert für die Hubble-Konstante einen Wert von 73,4, mit einer Unsicherheit von nur noch 1,3 Prozent. Es gibt jedoch eine zweite, unabhängige Methode, die Hubble-Konstante zu bestimmen. Sie basiert auf einer genauen Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung - einer Art Strahlungsecho des Urknalls – und liefert einen Wert von 67,4 mit einer Unsicherheit von 0,7 Prozent. Die Zahlenwerte geben an, um wie viele Kilometer der Abstand zweier Objekte, die 3,26 Millionen Lichtjahre – ein Megaparsec – auseinanderliegen, pro Sekunde zunimmt. Der Unterschied zwischen den beiden Werten wird als Hubble-Spannung bezeichnet. Bislang gab es unter Forschern immer noch die Hoffnung, dass der Unterschied sich schlicht als statistischer Fehler erweist. Doch mit den neuen Daten von Pantheon+ ist die Wahrscheinlichkeit dafür auf weit unter ein Zehntausendstel Prozent gesunken. […] Die Hubble-Spannung deute auf eine neue Physik im jungen Kosmos – und inzwischen gibt es dazu viele theoretische Überlegungen.«