
Hinweise auf Menschen
Milosz Matuschek
In absurden Zeiten zielt sein Schreiben auf nicht weniger als eine Verteidigung demokratischer Werte und eine Weitung der Welt.
Der Gegenwart. — 8. September 2022
Milosz Matuschek legt überall dort den Finger in die Wunde, wo viele nicht einmal einen Kratzer sehen. Seine Texte sind brillante Analysen einer Gesellschaft, die Vielfalt preist, dabei aber Diskursräume verengt und Anpassung belohnt. Die Coronapandemie mitsamt Maßnahmenapparat stellen eine gänzlich neue Eskalation der Freiheitsbedrohung dar. Hellsichtig wie unnachgiebig zeichnet Matuschek nach, wie die unbehagliche Überlagerung von Themen wie Machtkonzentration, Cancel Culture, digitale Überwachung, Mehrfach-Impfungen und Pandemie-Panik zum Verlust von Freiheit, Transparenz und Demokratie führt. Wir blicken in den Abgrund einer Dystopie, in welcher der punktuelle Ausnahmezustand zum permanenten zu werden droht. In absurden Zeiten zielt Matuscheks Schreiben auf nicht weniger als eine Verteidigung demokratischer Werte und eine Weitung der Welt.
Verlagstext zum Buch „Wenn's keiner sagt, sag ich's.“
Der Intellektuelle kann nur der Macht
der Logik dienen, nie der Logik der Macht.
Karl Jaspers, Günther Anders, Hannah Arendt: Den Typus des interesselosen Intellektuellen, der bereit war, sich mit den Kräften der Gegenwart ohne Rücksicht auf Verluste anzulegen, sucht man heute fast vergebens. Stattdessen regieren Sprücheklopfer und parvenühafte Zeitgeistclaqueure im Dienste der aktuellsten ideologischen Verirrung. Der Intellektuelle wurde in den letzten Jahren vom Orientierungsgeber zum Orientierungsverhinderer. Er wurde zum Teil einer Priesterkaste. Geistige Kollaboration mit der Macht ist jedoch der erste Schritt zu geistiger Korruption durch Macht. Der Intellektuelle kann nur der Macht der Logik dienen, nie der Logik der Macht. Das Spiel mit Worten ist weder ein Spiel noch ist es unschuldig. Geist verdichtet sich zu Materie. Ideen und Schlagworte sind der Stoff aus dem erst ein geistiges Klima und später Gesetze geschmiedet werden.
Was muss wohl zuerst kommen,
Hunger oder Kälte?
Der Semi-Sozialismus der letzten Jahre, wie er sich unter anderem in einem planwirtschaftlichen Geldsystem, einem überregulierten Energiemarkt und einem staatsmonopolistischen Bildungswesen äusserte, bahnt sich gerade seine Schneise der Verwüstung: Inflation, Energieknappheit, brechende Lieferketten auf der einen Seite und viele diplomierte staatsnahe Experten auf der anderen Seite, welche glauben, die selbstverursachten Probleme in der Gegenwart mit der nächsten Utopie lösen zu können. Durch die Medien geisterte bis vor kurzem noch der Satz vom «Besten Deutschland aller Zeiten». Nun, der Euro fällt bereits – wann fällt der Groschen? Was muss wohl zuerst kommen, Hunger oder Kälte? Es ist fraglich, ob der westliche Wohlstandsmensch noch rechtzeitig merkt, dass die mühsam errichteten Grundlagen von Wohlstand und Fortschritt gerade von Nichtskönnern und ideologischen Blendern entsorgt werden, während die Bevölkerung mit moralischen Trostpflastern abgespeist wird.
Wer von uns beiden lebt in der Wahrheit,
wer in der Lüge?
Im Grunde müsste man den Journalismus völlig reformieren, vom Kopf auf die Füße stellen. Er ist völlig dysfunktional. Der Bruch mit der NZZ war nur Symptom für eine größere Entfremdung, die viele Intellektuelle seit Jahren wahrnehmen; der Eindruck, dass man in zwei Realitäten lebt, die nicht mehr kongruent sind und der sich zwangsläufig irgendwann zu der Frage verdichtet: Wer von uns beiden lebt in der Wahrheit, wer in der Lüge? Nichts entzweit Menschen stärker als die Ferne im Denken. […] Dann kam der Oktober 2020. Vielleicht erstmalig befiel mich das Gefühl, dass das ganze Corona-Thema extrem faul ist und dass das Ganze auch nicht so schnell aufhören würde. Der nächste Lockdown kündigte sich durch Dementis an. Im Grunde war man immer auf der sicheren Seite, wenn man das Gegenteil von dem glaubte, was offiziell gesagt wurde.
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Milosz Matuschek (geb. 1980 in Bytom), Dr. jur., ist Publizist und Jurist. Er hat über fünf Jahre deutsches Recht und Rechtsvergleichung an der Sorbonne unterrichtet, bis er sich ganz dem Schreiben widmete. Seitdem sind fünf Bücher und viele Beiträge für deutschsprachige Medien (u.a. NZZ, Süddeutsche Zeitung, Welt, F.A.Z., Berliner Zeitung, Deutschlandfunk) erschienen. Für die Neue Zürcher Zeitung war er sechs Jahre lang Kolumnist. Im Herbst 2020 veröffentlichte er mit Gunnar Kaiser den reichweitenstarken „Appell für freie Debattenräume“ und gründete seine eigene Publikation Freischwebende Intelligenz. Er ist Co-Produzent des Dokumentarfilms „Pandamned: Die Welt im Bann einer Pandemie“ (2022) von Marijn Poels und schreibt Kolumnen für die Weltwoche. Milosz lebt in der Schweiz. (Webseite miloszmatuschek.de)
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Webseiten
www.freischwebende-intelligenz.org