Illustration: Camille Flammarion, L'Atmosphère: Météorologie Populaire (Paris, 1888), pp. 163.

Nie waren Gegengeschichten so wichtig wie heute, da nur noch alternativlose Erzählungen in einer alternativlosen Zeit genehm sind.

Till Kinzel in der Rezension zu Heimo Schwilk „Mein Abenteuerliches Herz I“, Junge Freiheit vom 9. September 2022

 

Als Gegenwart bezeichnet man den Moment, der gerade ist. Die Gegenwart dauert nur einen Augenblick, dann gehört sie schon zur Vergangenheit. Während sich der Springer darauf konzentriert, gleich vom Brett zu springen, liegt der Absprung immer noch in der Zukunft.

In der deutschen Sprache gibt es nur eine Form der Gegenwart. Man nennt sie auch Präsens: Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „gegenwärtig“ oder „anwesend“. Sätze in der Gegenwart sind „Der Fahrer startet den Motor.“, „Das Buch liegt auf dem Tisch.“ und viele andere.

Dabei gibt es inhaltliche Unterschiede: „Der Fahrer startet den Motor.“ dauert nur kurze Zeit. Hingegen kann etwas auch schon seit längerem bis in die Gegenwart andauern, wie im Beispiel „Das Buch liegt auf dem Tisch.“ Andere Sprachen nutzen dafür verschiedene Formen. Im Englischen beispielsweise gibt es zwei verschiedene Arten um auszudrücken, ob eine Handlung in der Gegenwart nur kurz währt oder schon länger andauert.

Präsens wird in der deutschen Sprache auch für allgemeingültige Aussagen verwendet. Die Sätze: „Die Katze fängt gerne Mäuse“ oder „Fische schwimmen im Wasser“ stehen sprachlich gesehen im Präsens. Hier ist aber nicht gemeint, dass es in der Gegenwart passiert, sondern, dass das immer so ist.

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