Der pure Genuß: ein Negerkuß – und das auch noch in alter Schreibweise – herrlich! — Foto: Rainer Zenz/Wikimedia

Fakten

Ein Schokokuss oder Schaumkuss (Deutschland und Schweiz) bzw. eine Schwedenbombe (Österreich) ist eine Süßigkeit aus weichem Schaumzucker, der auf eine Waffel dressiert und mit Schokolade oder Fettglasur überzogen wird. (Wikipedia)

 

»„Negerkuss“ bestellt – gekündigt«

»Der Schokokuss hieß früher „Negerkuss“ oder „Mohrenkopf“ und manche Menschen haben sich immer noch nicht mit den neuen Begrifflichkeiten angefreundet. […] Die Begriffe sind rassistisch besetzt, deshalb verwendet man sie heute nicht mehr – schon gar nicht öffentlich, wie der Mitarbeiter eines Reisekonzerns erfahren musste. Den Mann aus dem mittleren Management hätte sein diskriminierender Sprachgebrauch fast den Job gekostet: Er hatte in der Kantine bei einer aus Kamerun stammenden Frau einen „Negerkuss“ bestellt. Thomas Cook schickte dem Mitarbeiter daraufhin eine fristlose Kündigung. Die wollte der Manager nicht hinnehmen und zog vors Arbeitsgericht Frankfurt. Mit Erfolg. (Az.: 15 Ca 1744/16)« (Quelle: n-tv 19.7.2016)

 

Absätze angestiegen

»Ein schweizerisches Unternehmen weigert sich aktuell sogar, seine Mohrenköpfe umzubenennen. Und das, obwohl es laut sueddeutsche.de bereits eine Petition gegen das Unternehmen gibt. Aber dem Onlinemagazin zufolge sind gerade in der aktuellen Debatte die Absätze des Unternehmens um das doppelte angestiegen.« (Quelle: verbraucherschutz.com 3. August 2020)

 

Künftig ohne Mohren

»Die Karnevalsgesellschaft Mörlau wird künftig ohne Mohren auftreten. Nach einem Besuch in der Hessischen Staatskanzlei wurde die Traditionsfigur eines Schwarzen als sogenanntes „Blackfacing“ kritisiert. Der Verein bat in einer Stellungnahme um Verzeihung und versicherte, „die Angelegenheit sehr ernst“ zu nehmen. Am Sonnabend hatte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) Gesandte der Karnevalsvereine empfangen. Darunter auch aus der Stadt Ober-Mörlen, die einen Mohren im Wappen führt. Dieser wird traditionell als Karnevalsfigur dargestellt. Jedenfalls bis zu diesem Jahr. „Oberste Priorität hat für uns, daß wir niemanden verletzen oder ausschließen“, zeigte sich der Karnevalsverein zerknirscht. Man habe daher beschlossen, sämtliche Bilder und Inhalte auf den Seiten des Vereins zu löschen „sowie alle öffentlichen Auftritte des Mohren ab sofort abzusagen, da wir niemanden kränken wollen. Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei allen Menschen, die wir verletzt haben könnten.“«
„Karnevals-Mohr hat Schuldigkeit getan“ in: Junge Freiheit vom 13. Februar 2023

 

Der Mohr von Ober-Mörlen

»Ober-Mörlen ist eine Gemeinde in der westlichen Wetterau im hessischen Wetteraukreis. […] Das alte Wappen wurde nach einem Gerichtssiegel von 1716 gestaltet. Es wird als redendes Wappen bezeichnet. Es zeigt in der oberen Hälfte die roten Sparren der Herren von Eppstein, belegt mit einem roten Kurmainzer Rad (Kurfürstentum Mainz) und unten einen rechtsgewendeten Kopf eines Mohren. Am 17. Juli 1967 wurde der Gemeinde Ober-Mörlen im damaligen Landkreis Friedberg ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Silber über drei roten Sparren je ein rechtsgewendeter Mohrenkopf, im Schildfuß ein rotes sechsspeichiges Mainzer Rad. Die Verleihung erfolgte im Zuge der hessischen Wappenreform, in der alle Wappen die typische Schildform erhielten. Hierbei wurden die bereits erwähnten Wappenfiguren beibehalten, der Mohrenkopf wurde aus gestalterischen Gründen verdoppelt und in der oberen rechten und linken Ecke platziert.« (Wikipedia)