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Quentin Quencher
Glitzerwasser — Reflexionen und Kommentare: immer das infrage stellend, was als Selbstverständlichkeiten angenommen wird
Der Gegenwart. — 3. Februar 2024
Geboren 1960, wuchs ich in der ehemaligen DDR auf, dort machte ich mich 1983 vom Acker. Es fiel mir nicht schwer, die Heimat habe ich nicht verlassen, fühlte mich nie dazu gehörig dort. Auch der Westen oder das wiedervereinigte Deutschland, wurde mir nie ein Zuhause. Immer bleibt mein Blick der eines Außenstehenden. Hier wie dort. Heute wie damals. […] Sachsen, das württembergische Schwaben sowie die philippinischen Visayas wurden die hauptsächlichen geografischen Stationen meines Lebens, und an jedem Platz färbte etwas von Land und Leute auf mich ab. So bin ich ein Vagabund zwischen den Welten geworden, immer das infrage stellend, was als Selbstverständlichkeiten in Gesellschaften angenommen wird.
Quentin Quencher in „Selbstauskunft“
Aktuelle Artikel
Quentin Quencher • Glitzerwasser
Notizen im Mai 2024
Es gibt Verräter und Gegner des konservativen Bürgertums in Deutschland. Die Gegner, Linke und Grüne, kann ich respektieren, auch wenn ich ihre Überzeugungen nicht teile. Die Verräter des Bürgertums allerdings, CDU und FDP, die verachte ich nur noch.
Lügen, überall Lügen, wo ich auch hinschaue; und wenn ich ehrlich zu mir bin, sogar aus meinem Mund.
Ich mag den Begriff „Verfassungspatriotismus“ nicht; immer wenn ich ihn höre, entsteht ein Bild im Kopf, wie ein Mann mit glänzenden Augen ein Buch in die Höhe hält. Dieses Bild ist mir unangenehm. Was kann ich für meine Bilder in meinen Kopf? Sind sie Warnungen und wovor?
Einer meiner Lieblingsamis ist gestorben, Paul Auster. Ruhe in Frieden. Das Letzte seiner Bücher, was ich kaufte, „4 3 2 1“, steht nur angelesen im Regal; ich werde es mir nun wieder auf den Schreibtisch legen und vielleicht schon heute es mir noch mal vornehmen.
Sein erstes Buch, was ich las, die „New-York-Trilogie“ begeisterte mich, einige weitere folgten. Irgendwie, ganz am Anfang, so fand ich, ist er so etwas wie eine Mischung aus Edgar Allan Poe und Franz Kafka.
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An der Tanke
Es ist schon eine Weile her, ein paar Jahre, es fällt mir schwer, mich an das genaue Datum zu erinnern. Es muss im Sommerhalbjahr gewesen sein, irgendwann zwischen April und Oktober, die Bäume rings um die Shell-Tankstelle trugen Blätter. Corona war offensichtlich noch kein Thema, jedenfalls finde ich keine Hinweise in meiner Erinnerung. Die zeitliche Einordnung in „vor Corona“ und „nach Corona“ lässt sich nur über Umwege feststellen, mit dem Versuch, sich in den eigenen emotionalen Zustand der Zeit zurückzuversetzen.
Ich will von einem Wutausbruch berichten, und so was hat ja immer mit der Befindlichkeit zu der jeweiligen Zeit zu tun. Insofern ist diese Unterscheidung in Vorcorona und Nachcorona nicht ganz unwichtig, denn die Empfindlichkeit und Reizbarkeit verändert sich eben, manches wird wichtiger, anderes verliert Wirksamkeit. Aber dies nur nebenbei, mir ging es nur darum, mich zu erinnern, wie lange ich nun schon alle Shell-Tankstellen meide, mehr noch, sie boykottiere.
Wir, meine Frau und ich, waren in der Gegend um Tübingen unterwegs und ich musste tanken. Das war schon ärgerlich, normalerweise tue ich dies an einer der Freien Tankstellen in meiner Wohngegend. Aber ich hatte es vergessen und nun war notwendig geworden und so stoppte ich eben an der nächst besten Tanke auf dem Weg.
An der Kasse dann fragte mich der junge Kassierer: „Möchten sie eine CO₂-Abgabe machen?“ Ich wusste nicht was er meinte, oder ob ich ihn vielleicht falsch verstanden hatte, und fragte nach: „Eine Was?“ In diesem Augenblick hatte ich noch ein Lächeln auf den Lippen, es hätte ja auch sein können, dass dies nur ein Scherz war. Doch das Lächeln verschwand schnell, denn der Kassierer klärte mich auf, erzählte was von Klimawandel und Kohlendioxid und dass ich mit einer freiwilligen Abgabe etwas dagegen tun könne.
Da platzte es aus mir heraus: „Habt Ihr den Arsch offen? Ich zahle für den Sprit schon jede Menge Steuern und Abgaben und soll jetzt freiwillig noch was draufzahlen!“, zahlte die Rechnung, natürlich wie immer bar, und verließ zügig den Raum, ohne mich umzuschauen.
„Was war denn da drin los?“, fragte mich meine Frau, als ich wieder ins Auto einstieg. Natürlich konnte sie an meinem Gesicht erkennen, dass ich verärgert war. Statt ihr zu antworten, sagte ich nur: „Das war das letzte Mal, dass ich an einer Shell-Tanke war.“ Dabei ist es geblieben.
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Notizen im April 2024
Wie wird unsere Gegenwart dereinst beschrieben werden? In welcher Epoche oder Zeitalter leben wir? Wenn es nicht schon den Begriff „Fin de Siècle“ gäbe, auch Epoche der Dekadenz genannt, (1890 - 1914), dann würde ich genau das vorschlagen.
Erzählungen erklären, öffnen Wege für neue Gedankengänge. Erklärungen nicht, die tun das Gegenteil, sie verschießen nicht akzeptierte Gedankengänge.
Wonach ich gute und schlechte Religionen unterscheide? Die Guten führen den Gläubigen zur Meditation, die Schlechten zur Aggression.
Es gibt keine Schablonen aus der Vergangenheit, die, legt man sie auf die Gegenwart, uns die Zukunft vorhersagen könnten. Es ist nämlich in der Vergangenheit immer viel viel mehr geschehen, als in Schablonen eingearbeitet werden kann.
Aus der Vergangenheit wollen manche herauslesen, wie die Zukunft wird. Ich lerne aus der Vergangenheit lediglich etwas über die Natur der Menschen.
Die Tochter (21) häkelte eine Stoffpuppe, einen Frosch, ich bekam ihn geschenkt. Jetzt sitzt er auf dem Schreibtisch und ich spüre die Wärme und die Liebe, die in diese Figur hinein gehäkelt wurde. Danke Elizabeth!
Wenn ich ins Internet gehe, ins Netz, begebe mich ich auf die Jagd nach Informationen oder Unterhaltung, so scheint es mir. Aber bin ich damit eigentlich nicht anderen ins Netz gegangen, in Verknüpfungen eingebunden, die mich eingefangen haben. Es ist völlig unklar, ob ich im Netz Jäger oder Beute bin.
Ich habe heute Morgen schon einen Kuss und eine Umarmung bekommen. Dieses dadurch entstandene wohlige Gefühl werde ich jetzt nicht zerstören, indem ich Nachrichten lese. Besser ist dem morgendlichen Vogelgezwitscher zu lauschen, die ersten Sonnenstrahlen begrüßen, den Duft von frischen Brötchen und frischem Kaffee zu genießen. Erst wenn das vorüber ist, werde ich mich den Nachrichten widmen, vielleicht auch nicht, sie erscheinen mir gerade so unwichtig.
Die CDU hat ihre wichtigste Aufgabe gut gelöst: den Wiederaufbau nach dem Krieg. Danach wurde sie orientierungslos, flüchtete ins Narrativ Europa, gab dafür die DMark preis, dieses wohl wichtigste Symbol deutscher Identität der Nachkriegszeit.
Was und wie sie sein wollen, bleibt den Durchschnittlichen meist verborgen. Sie definieren sich darüber, was sie nicht sein möchten.
Die Verlogenheit der Friedensbewegung wird immer dann offensichtlich, wenn sie ihre Ideologien durchsetzen wollen. Für den Frieden wirklich zu sein, bedeutet vor allem, mit allen zu reden, auch wenn der Gegenüber ein Mistkerl ist. Wer aber das miteinander Reden verweigert, ist keiner, dessen oberstes Ziel Frieden ist.
Der Geruch von Benzin ruft Glücksgefühle in mir hervor, es riecht nach Freiheit.
Kinder oder Jugendliche mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule. Manche tragen einen Fahrradhelm, andere nicht. Schon jetzt, in diesen jungen Jahren, ist erkennbar, wer von denen eine Beamtenlaufbahn anstreben wird und wer nicht.
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Die Coronamitläufer
Unrecht ist in der Coronazeit geschehen, Verbrechen gar, und viele haben mitgemacht. Wie soll da eine Aufarbeitung geschehen? Die Akteure der Maßnahmen, der Verbote, der Drangsalierungen und Diffamierungen, die haben kein Interesse daran, es könnte Ihnen an den Kragen gehen. Doch auch die Verführten, diejenigen die sich täuschen ließen, werden sich zurückhalten, wollen nicht daran erinnert werden, mitgemacht zu haben.
Hatten die Mitläufer in der DDR ein Interesse daran, dass die Verbrechen des SED-Regimes aufgearbeitet werden? Nur dann, wenn sie sich als Opfer darstellen konnten. Mindestens aber wurde das Mitmachen heruntergespielt und davon gesprochen, dass man doch nichts dagegen machen konnte. Also gab es auch hier keine Aufarbeitung, die diesem Namen gerecht würde. Runde Tische kamen in Mode, wo es hätte Tribunale geben müssen, bei denen die Verbrecher Rede und Antwort gestanden hätten. Aber nein, das ging nicht, zu viele hatten mitgemacht oder haben es wenigstens widerstandslos erduldet.
Vergleiche hinken immer, auch dieser, aber dennoch gibt es Aspekte, die auf prinzipielle gemeinsame Verhaltensweisen hinweisen. Wir sollten deshalb die Mitläufer ein wenig in den Augenschein nehmen, wenngleich schon der Begriff „Mitläufer“ irreführend ist, eigentlich müssen sie „Mitgezogene“ heißen. Sie ertragen das Unrecht, wehren sich nicht, richten sich ein, versuchen lediglich einigermaßen unbeschadet zu überleben. Unter jedem Regime, möge es wegen Corona oder der SED sein, ist ihr Verhalten gleich. Befehle werden befolgt, ohne dass diese in der Seele Verwundungen auslösen, ja, es ist wie das Verhalten von Soldaten. Unter Befehlsgewalt tun sie auf Anweisung Dinge, die sie eigenverantwortlich nie tun würden. Immer ist dann der Befehl die Rechtfertigung fürs Tun, vor allem als Rechtfertigung gegenüber sich selbst.
Ändern sich irgendwann die Befehle, so haben diese Mitläufer keinerlei Probleme, mit der neuen Situation klarzukommen, ihre Seele und ihr Gewissen waren nicht berührt, der Befehlsstachel hat sie nicht verletzt. Unter dem neuen Regime, mit anderen Befehlsgebern, richten sie sich genauso ein, wie sie es früher taten. Ihr Überlebensinstinkt leitet sie.
Erst wenn wir uns diese Mentalität und diesen Charakter genauer betrachten - und wir reden hier von einer Mehrheit der Deutschen - wird klar, warum sie keine Aufarbeitung haben wollen. Es würde die Mitläufer aus ihrer geistigen Bequemlichkeit reißen, ihre Selbstentschuldigung mit Berufung auf die Umstände, auf die Befehle, würde zusammenbrechen, dann müssten sie sich eingestehen, missbraucht worden zu sein. Wer dann noch ein bisschen tiefer im Selbst gräbt, dem geht vielleicht auf, wie bereitwillig er sich missbrauchen ließ. So weit will kein Mitläufer gehen, diese Selbstanklage, die aus diesem Eingeständnis erwachsen würde, wollen sie unbedingt vermeiden. Es würde ihnen aufgehen, dass sie Unrecht taten, sie sich schuldig machten, als sie Befehle befolgten. 1945 hatten wir diese Situation, und selbst da, nachdem das Nazi-Regime besiegt war und niemand mehr die Verbrechen entschuldigen konnte, gelang es den meisten, sich auf Befehle zu berufen.
Wahrscheinlich wird es also keine schonungslose Aufarbeitung der Coronazeit geben, bestenfalls ein paar runde Tische, an denen dann Menschen sitzen werden, die Vergebung einfordern, von denen, die keine Mitläufer waren. Doch wenn die nicht vergeben wollen, die Kränkungen nicht vergessen können, sondern ein Tribunal über die Hauptschuldigen fordern, dann werden sie als Spalter und Hardliner beschuldigt, möglicherweise als Verschwörungstheoretiker. Wichtig wird sein, sie beim Mitläufer als Außenseiter darzustellen, denn nichts fürchtet der mehr, als nicht mehr zur Masse zu gehören.
Doch wird dem Mitläufer geschmeichelt, indem man ihn um Vergebung für den einen oder andern Fehler bittet, dann ist der ruhig gestellt. Dann geht es weiter in gewohnter Manier, bis zum nächsten Ausnahmezustand.
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Notizen im März 2024
Wer kann in die Politik gehen, seine Berufung oder wenigstens ein Auskommen da finden, und gleichzeitig anständig bleiben? Ich nicht, irgendwann würde dort der Gestank und der Morast auch mich zerstören.
Die Tochter kommt von der Fahrstunde für den PKW-Führerschein nach Hause und berichtet ganz stolz von ihrer Autobahnfahrt: „Ha, heute bin ich 200 gefahren!“ Sie war ganz happy und ich bin jetzt gespannt, welches ihr erstes Auto sein wird.
Die Demokratie hierzulande ist wie ein verrücktes Skatspiel, in dem die Luschen meinen, sie wären Trumpf.
Meine persönliche Aufarbeitung der Coronazeit: Ich war mir unsicher darüber, ob das Virus nun gefährlicher oder harmloser als die Grippe ist. Ebenso was die Impfung betrifft, schadet sie mehr als sie nützt, ich wusste es nicht. Also verließ ich mich auf mein Bauchgefühl und blieb ungeimpft. Nur in einem war ich mir sicher: Die Coronapolitik, wie sie von oben herab geführt wurde, Drangsalierungen und Einschränkung von Freiheitsrechten, war ein Verbrechen.
Einige Jugendfreundschaften sind zerbrochen, ich bin mit den Persönlichkeitsveränderungen derer nicht klargekommen, die mit dem Kiffen begannen.
Ich lese von Einbrüchen und nehme es zur Kenntnis. Wird aber beim Nachbarn eingebrochen, dann beunruhigt es mich.
Es ist ein großer Unterschied, ob etwas in der Nähe oder in der Ferne geschieht. Während Geschehnisse in der Ferne das eigene Wohlfühlklima kaum verändern, so ist das ganz anders, geschieht das Gleiche in der Nähe, dann entsteht ein Unwohlfühlklima. Und genau diese Veränderung erleben wir zurzeit.
Zukunft war einst ein Begriff, der mit Hoffnung verbunden war. Heute fällt es schwer, sich die Zukunft nicht dystopisch vorzustellen.
Auf dem bekommenen Erbe, materielles wie immaterielles, baut unsere Gegenwart auf. Es ist wie eine Ressource, die sich nicht verbraucht, wenn wir sie klug nutzen. Das gilt im Kleinen, wie der Familie, als im Großen, der Gesellschaft. Woke-Rot-Grün wird aber nur Hypotheken vererben.
Mir geht der Begriff „Schicksal“ durch den Kopf. Hin und her gehen die Gedanken darüber, aber immer wieder bleibe ich an Denis Diderot und seinem „Jacques der Fatalist und sein Herr“ hängen.
Der Jüngste kam gerade nach Hause und rief schon an der Tür: „Ist Mama schon zu Hause?“ „Nein, noch nicht, erst in zwei Stunden“, antwortete ich. Dann sah ich es, er hat Blumen dabei, die er seiner Mutter schenken will. Einen Grund gibt es nicht. Ich werde heute noch Glückstränen sehen.
Ich maße mir nicht an, einer Frau vorzuschreiben, ob sie eine Abtreibung machen darf, oder nicht. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, eine Frau als Partnerin zu haben, die Abtreibung als Option betrachtet.
Zwischen den Zeilen lesen zu können, Mimik und Gestik mit Gesagtem zu vergleichen, ja, gute Beobachtungsgabe und analytische Fähigkeit werden notwendig werden, will man verstehen, was passiert. Nur die Worte allein sagen in Zeiten einer Meinungsdiktatur nicht viel aus.
Ich will nicht immer moralisch begründen müssen, warum ich jemanden, oder etwas, mag oder nicht mag. Sympathie und Antipathie ergeben sich, Begierden und Ekel auch, und haben nichts mit Moral zu tun. Bestenfalls kann ich mein Unterbewusstsein befragen, warum das so ist.
Danke, Ihr Bauern!
Warum sind Linke oder Grüne überwiegend unfähig? Fast alles, was sie anpacken, gerät zum Desaster. Wahrscheinlich, das ist meine Vermutung, verstehen sie zu wenig von der Natur des Menschen. Begierden, Sehnsüchte, Ängste, Triebe gehören zum Menschen und noch nicht mal den Religionen gelingt es, diese zu kontrollieren; doch die Linken und Grünen meinen, ihre Ideologien könnten das.
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Notizen im Februar 2024
Konservative und Liberale können in Frieden leben, wenn man sie in Ruhe lässt. Linke und Grüne hingegen, sind erst dann zufrieden, wenn alle ihnen folgen oder sie wenigstens die Macht haben. Die einen wollen Individualismus, die anderen Totalitarismus.
Eine Bekannte aus dem Ort meinte schon vor Jahren, dass die Beflaggung eines Hauses an der Hauptstraße mit der Deutschlandfahne darauf schließen lasse, dass dort ein Rechtsradikaler wohne. Für sie, wie für alle Linken, ist unsere Nationalflagge ein Ekelobjekt geworden.
Als Kind las ich die Märchen, dann fantasievolle Erzählungen, Romane als Erwachsener und heute, ja, das muss ich zugeben, fesseln mich meist nur noch Biografien. Das, was reale Menschen von sich oder anderen berichten.
Heute warnen verantwortungsvolle Eltern ihre Kinder: Glaub bloß nicht alles, was dir in der Schule erzählt wird!
Ich wusste es von Anfang an, dass es ein Fehler ist, Berlin zur Hauptstadt Deutschlands zu machen. Die politische Atmosphäre, die sich immer dort bildet, war selten gut fürs Land. Weimar wäre besser gewesen, vielleicht Frankfurt am Main, alles, nur nicht Berlin.
Der Krieg schien über Jahrzehnte nur als Theorie oder als historisches Ereignis in meinem Kopf zu sein. Dass Kriege nun wieder zur Realität, als einzukalkulierendes Lebensrisiko, betrachtet werden müssen, damit kann und will ich mich nicht abfinden.
Selbstdenker formulieren ihre eigenen Erkenntnisse vor dem Hintergrund des selbst Gedachten. Solche Leute haben es in jeder Partei schwer, dort wird immer eine Anpassung des Gesagten an die Parteilinie erwartet. Manchmal schaffen es Personen, dass sich die Rollen vertauschen. Dann passt sich die Partei an das Gesagte eines ihrer führenden Mitglieder an. Besonders auffällig ist hier die Person Angela Merkel und ihre CDU.
Ob mich heute irgendeine Nachricht oder Kommentar, die ich lesen oder hören werde, überraschen wird? Wahrscheinlich nicht, alles ist so vorhersehbar in diesen Zeiten.
So viele Stunden habe ich jede Woche als Jugendlicher in der Stadtbibliothek zugebracht und doch gewusst, so viele Bücher, die da rumstehen, sind Schrott. Doch den habe ich ignoriert und nur das gelesen, was gut war. Genauso mache ich heute im Netz auch.
Ob sich so viele Autofahrer für einen SUV entscheiden, weil die meisten Straßen hier im Ländle, vor allem innerorts, in einem so miserablen Zustand sind? Sicher korreliert die Anzahl der zugelassenen SUV mit der Anzahl der Schlaglöcher und Bodenwellen.
Linke denken über Rechte: Die sind böse.
Rechte denken über Linke: Die sind dumm und naiv.
Rechte können Linken verzeihen, umgekehrt nicht.
Bislang führte ich vier Leben. Das Erste im Elternhaus, als Kind und Jugendlicher, das Zweite als Vater und Ehemann in der ersten Ehe. Dann einige Jahre als Single, das war das dritte Leben. Und jetzt, als Vater und Ehemann, bin ich im vierten Leben.
Die Orte, an denen ich lebte, die verschiedenen Länder genauso wie die verschiedenen Tätigkeiten, die ich ausübte, spielen dabei eine untergeordnete Rolle.
Auch wenn sich nun immer mehr Parteien präsentieren, so haben Wahlen in einer Demokratie immer den Effekt, dass sich zwei gegenüberstehende Massen bilden. Diese bilden die Pole des politischen Spannungsfeldes, in dem der Rest gefangen ist.
Der Befehl ist älter als die Sprache, sonst könnten ihn Hunde nicht verstehen.
(Elias Canetti)
Auf mich wirkt die Rot-Grüne Politik derzeit nicht gestaltend, sondern mehr wie eine Rachefeldzug, gegen diejenigen, die andere Ansichten haben und früher den Charakter des Landes ausmachten.
In Dorfkirchen fühle ich mich wohl, in Kathedralen nicht.
Welche Aufgabe hat Gelb in einer Ampel. Nur ab und zu den Finger heben. Ob dann Stopp oder Go folgt, ist völlig egal, es genügt Gelb, wenn es ab und zu aufleuchten darf. Nie würde sich in einer Ampel Gelb mit Rot oder Grün streiten.
Was kann ich tun, wenn meine Argumente einfach ungeprüft beiseite geschoben werden, ja wenn diese meine Argumente als Hass und Hetze bezeichnet werden. Kann ich zivilisiert bleiben? Ich versuche es, doch meine Verachtung für Rot-Grün bricht dann doch manchmal in Worten aus.
So manche NGOs in der Politik sind eigentlich Kampftruppen der Parteien. Weimar lässt grüßen.
Wir haben uns am Valentinstag beschenkt und auch das Wohnzimmer geschmückt. Wir zeigen, dass wir uns lieben, die Kinder gratulieren uns, wissen, das ist ehrlich. Ich muss an diejenigen Kinder denken, bei deren Eltern die Liebe zueinander erloschen ist. Welch eine Bürde fürs Leben.
Staatswohlgefährdung? Der Begriff ist mir zu schwammig, es braucht zu viele Erklärungen und Interpretationen, damit ich mir darunter etwas vorstellen kann. Bürgerwohlgefährdung dagegen, also das, was die Ampel betreibt, ist ganz konkret, ich spüre sie sehr deutlich.
Valentinstag am Aschermittwoch. Der Kalender hat Humor.
Frühere Machthaber: Tiberius (römischer Kaiser) etwa, der jede Kritik sofort als Hochverrat deutete und viele der Kritiker, die manchmal eben nur eine Beobachtung ausgesprochen hatten, in Prozessen zum Tode verurteilen ließ. Alles schön nach Recht und Gesetz. Viele spätere Machthaber folgten dem gleichen Stil, bis in die Gegenwart. Liegt so was in der Natur der Macht? Oder liegt es am miesen Charakter der Machthabenden? Mal so, mal so, wahrscheinlich, manchmal trifft beides zu. Auch das gilt bis heute.
Heutige Machthaber: Wenn also einfache Beobachtungen nicht mehr ausgesprochen werden dürfen, in ganz normalen Worten, die dann als Hass und Hetze gedeutet werden, dann leben wir wieder wie unter Tiberius.
Diese Sehnsucht in mir, nach einer Zeit, in der Politik wieder zur Nebensache im täglichen Leben wird.
Wenn der eine lügt, der andere auch, so kann der Beobachter, bei der Analyse der Lügen, vielleicht doch manchmal erkennen, was die Wahrheit ist.
Meist war meine Wahlentscheidung gar keine, sondern eine Abwahlentscheidung. Ich mache keine Positivauslese der Programme und Personen, sondern eine Negativauslese, suche mir also diejenigen aus, die ich keinesfalls haben möchte. Deren erklärte Gegner wähle ich dann.
Um ehrlich zu sein, eigentlich interessiert es mich recht wenig, was der Putin zu sagen hat. Ich traue keinem Machthaber übern Weg, egal ob im Osten, Westen, Norden oder Süden. Macht korrumpiert eben. Stutzig macht mich allerdings, wenn die einen Machthaber vor einem Interview eines Journalisten mit einem anderen Machthaber Angst haben. Die müssten sich doch nicht fürchten, wenn sie immer die Wahrheit gesagt haben.
In den allermeisten Fällen geht Gefahr für eine Verfassung von den Regierenden aus. Die wollen sie zum Instrument ihrer Interessen machen. Der Machtinstinkt, den alle Machthaber naturgemäß haben, leitet sie dazu an.
Wenn es also so etwas wie den Verfassungsschutz schon geben muss, dann sollte er vor allem erst einmal die Machthaber unter die Lupe nehmen, bevor er sich um die Machtlosen kümmert.
Viele haben die Grenzöffnung 2015 als großen Verrat an den eigenen Wählern empfunden und gingen auf Distanz zu Merkel. Bei mir war das schon 2011 der Fall, als wegen eines Tsunamis die Kernkraftwerke abgeschaltet wurden. Über den Weg habe ich der Merkel schon früher nicht getraut, ihre Biografie ließ kein Vertrauen in die Person zu. Aber die Dreistigkeit, mit der sie ihre Wahlversprechen brach, war zu viel, und dann die CDU, die das alles mitmachte. Nie mehr wieder habe ich, seit 2011, mein Kreuzchen bei der Union gemacht. Kanzlerin, die ganze Führungsriege, bis hin zu einfachen Mitgliedern hatten bei mir verschissen und ein Friedrich Merz tut noch das seine dazu, dass meine Verachtung noch größer wird.
Die CDU war schon immer eine Opportunistenpartei. Die brauchten immer einen, der ihnen den Weg zeigt. Nach dem Krieg die Alliierten, dann die EU, heute die Grünen. Immer versuchten sie, sich genehm zu machen. Mag sein, dass das oft richtig war, dass dadurch, vor allem die Westeinbindung des Landes und die Aussöhnung mit Europa, der Bundesrepublik ein guter Dienst geleistet wurde. Doch ein eigenes Rückgrat hat die Partei nicht entwickelt, immer hängt sie an einem, der ihnen sagt, was richtig ist.
Die letzte Woche, das hatte ich mir vorgenommen, wollte ich über die Welt und die Gegenwart nachdenken, ob ich vielleicht irgendwelche Erklärungen für das Gegenwärtige bekomme. Das Ergebnis schockiert mich: Ich vermisse Gott, das Göttliche.
Die Selbstgerechten sind nicht fähig, gerecht zu sein. Und Grüne, Woke, Linke sind immer selbstgerecht. Es ist ihre geistige Natur.
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Das Lächeln der Elizabeth
Es ist schon ein paar Jahre her, da sollte unsere Tochter in der Schule eine Beschreibung über sich abgeben, geschrieben von jemanden, der sie kennt. In welchem Unterrichtsfach das war, weiß ich nicht mehr, meine Tochter auch nicht. Kurz und gut, sie kam mit diesem Anliegen zu mir und ich fühlte mich für diesen Vertrauensbeweis geschmeichelt und schrieb diesen kleinen Text:
Elizabeth
Keiner der Leute kannte ihren richtigen Namen, aber jedes Mal, wenn ich in dem Stadtteil von Cebu/City (Philippinen) auftauchte, in dem viele Handwerker, Dienstleister, kleine Läden, aber auch Großhandel, Leistungen und Waren anboten, waren die Leute aus dem Häuschen: „The smiling baby is here“. Elizabeth war da noch kein Jahr alt und ich oder ihre Mutter trugen sie oft mit so einer ›Baby-Björn-Trage‹ herum. Sie quengelte fast nie oder schrie gar, sie lächelte meist. Wenn ich dann doch manchmal, selten, allein dort einkaufen war – wir brauchten ständig irgendwelche Baumaterialien – dann wurde gefragt: „Where is your similing baby?“, sie war unter diesem Namen vielen Menschen bekannt.
Eigentlich wäre damit schon mein Auftrag erfüllt, nämlich eine Beschreibung über meine Tochter abzugeben. Es hat sich seit dem nicht viel geändert, ihr Lächeln ist geblieben.
Aber vielleicht sollte ich noch kurz auf das Lächeln der Elizabeth eingehen, denn Lächeln ist nicht gleich Lächeln. Manches artet ins Grinsen aus, manches ist auch künstlich und aufgesetzt, das erkennt man vor allem daran, wenn nur die Lippen zu lachen scheinen, die Augen aber seltsam unberührt davon sind. Die Aufzählung von falschem oder künstlichen Lächeln oder Lachen könnte noch lange fortgesetzt werden, übers sarkastische Lachen gehen, bis hin zum Auslachen, womit wir eher im Bereich der Beleidigungen wären.
Doch all das hat Elizabeth nicht, dieser Art negatives Lachen ist ihr fremd, ihr Lächeln ist ein offenes, freundliches, von Herzen kommendes. Was nicht heißt, dass ihr negative Emotionen fremd sind, auch die hat sie, wie jeder, doch dann lacht sie nicht.
Einer der Händler in Cebu/City nannte sie nicht „Smiling Baby“, sondern „Sunshine Baby“ und wahrscheinlich trifft diese Beschreibung auf die Person Elizabeth besser zu. Sie hat Sonne im Herzen, zeigt dies durch ihr Lächeln. Ich als ihr Vater hoffe und bete, dass ihr diese Sonne ein Leben lang erhalten bleibt.
Nun fiel mir dieser Text durch Zufall wieder in die Hände und ich bin sehr froh darüber, dass sich seither nichts geändert hat, obwohl Elizabeth nun schon über zwanzig Jahre alt ist. Und doch mischt sich ein kleiner Wehmutstropfen in meine Gedanken, wenn ich mir betrachte, was heute mit unseren Kindern in Kindergärten und Schulen geschieht. Mit Frühsexualisierung, optionalen Geschlechtswechsel, Weltuntergangsfantasien und ähnlichem gefährlichen Unsinn werden sie verunsichert, politische Indoktrination auch noch. Wie sollen da „Sunshine Babys“ entstehen, die später dann einmal mit einem natürlichen Lächeln durchs Leben gehen? Wir Eltern, das meine ich ganz im Ernst, müssen heute unsere Kinder vor der Schule schützen.
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Notizen im Januar 2024
Im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk, in der Presse auch, sind mehr Inquisitoren als Journalisten.
Wie soll ich denn das Grundgesetz noch ernst nehmen, wenn daran, je nach Tagespolitik, ständig herumgemurkst wird.
Tatsachen, Beobachtungen oder Erkenntnisse suchen sich die passenden Worte. Manchmal werden dann diese Worte verboten oder geächtet, doch es nützt nichts, es finden sich andere Worte. Tatsachen, Beobachtungen und Erkenntnisse finden immer ihren Weg zu den Menschen, auch in Wortdiktaturen.
Ich will weniger Staat!
Bis ca. 1960 konnte Adenauer mit der „Deutschen Partei“ koalieren. Man stelle sich nur mal vor, damals hätte es eine Brandmauer gegeben und die Sozis hätten mitregieren können. Adenauer wusste das zu verhindern und der Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder funktionierten.
Deutsche Demokratische Republik nannten die Diktatoren ihren Staat. Die Misshandlung des Wortes „Demokratie“ hat eine lange Tradition.
Der Vorteil von freien und geheimen Wahlen ist, dass die Stimme der ruhigen, der nachdenklichen oder besinnlichen, derer, die niemals für eine Partei auf die Straße gehen würden, dass deren Stimme das gleiche Gewicht hat, wie die der Lauten, der Selbstdarsteller und Selbstgerechten.
Ein ehrlicher Wettstreit bedeutet, zu versuchen, besser zu sein. Die besseren Produkte, die bessere Performance, die besseren Lösungen anzubieten. Ein hinterhältiger Unternehmer, Sportler oder Politiker allerdings, versucht vor allem den Mitbewerber zu foulen.
Sie fordern zur Verteidigung der Demokratie eine Diktatur. Ihnen fällt der Widerspruch nicht auf. Ich habe kein Mitleid mit diesen Dummen, ich lache sie nur aus.
Die linken Demonstrationen gegen die AfD sind keine Demos, sondern Aufmärsche. Ein Aufplustern, wie der Gockel, der Angst um seine Hoheitsmacht über den Hühnerhaufen hat. Antriebskraft ist die Angst um eigene Macht. Militärparaden zur Einschüchterung der Gegner sind ähnlich.
Das Sinulog-Festival in Cebu/City (Philippinen) geht heute zu Ende. Meine Frau, die in dieser Stadt aufgewachsen ist, meinte gerade: „Lustig, die Filipinos feiern ihre spanisch-katholische Tradition, und verehren gleichzeitig den Widerstand gegen die Spanier.“
Auf den ersten Blick sieht das wie ein Widerspruch aus, sie feiern Magellan, der die Philippinen für die Spanier entdeckt hat, und gleichzeitig Lapu Lapu, der den Magellan erschlagen hat. Der eine steht für Freiheit, der andere für Religion und Kultur.
So sollte Geschichtsbewusstsein immer sein, aus dem, was geschehen ist, sind wir entstanden. Es moralisch zu bewerten, ergibt keinen Sinn.
Ich bin kein Fan oder gar ein Anhänger der AfD, von keiner Partei. Aber ich wähle sie trotzdem und meine Wahlentscheidung hat pragmatische Gründe, vergleichbar damit, welches Werkzeug ich auswähle, um etwas zu reparieren.
Bilder? Videos? Ich traue nur noch Polaroidfotos, oder Berichten von vertrauenswürdigen Menschen. Nicht erst seit KI.
Bürgerliche Konservative müssen sich überwinden, wenn sie auf eine Demo gehen, es entspricht so gar nicht ihrem Naturell. Hingegen Linke oder Woke, die suchen ständig einen Grund um zu demonstrieren. Das entspricht ihrem Naturell als selbstgerechte Wichtigtuer.
Der Glatteisnotstand wurde für heute ausgerufen. Na ja, eine Ermahnung zur Vorsicht kann nicht schaden, aber eigentlich ist das doch nur normales Winterwetter. Hat sich eine Notstandsgeilheit ausgebreitet?
Bauern können nicht weglaufen, ohne alles aufzugeben. Sie müssen sich wehren, wenn sie ausgeraubt werden sollen. Ihr Protest ist eigentlich Selbstverteidigung.
Ich wollte meiner Frau ein wenig in der Küche helfen, doch dort bin im Moment unerwünscht, der ältere Sohn ist schon dort und denkt gar nicht daran, sich vertreiben zu lassen. Sie lächelte, scheint stolz darüber zu sein, wie wir um ihre Aufmerksamkeit buhlen.
Um 11 Uhr bin ich heute Morgen aufgewacht. Rund 10 Stunden am Stück geschlafen, das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Hoffnung keimt auf, dass die innere Unruhe, welche mich nun schon so lange nervt, jetzt zu Ende geht. Dazu scheint gerade die Sonne, ich könnte jauchzen.
Aus Science-Fiction, Romane oder Filme, habe ich noch nie was gelernt, aus historischen Beschreibungen und Interpretationen schon. Deshalb schaue ich, wenn ich die Gegenwart verstehen will, lieber in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft.
Manchmal empfinde ich Stolz, etwa, wenn ich unsere Kinder lachen höre. Ja, sage ich mir dann, hast du gut gemacht, sie sind glücklich.
Die politische Bipolarität heute lässt sich nicht mehr mit „Gut und Böse“, „Rechts und Links“, „Richtig und Falsch“ beschreiben. Alle Ideenkonstrukte zur Herleitung der eigenen Überzeugung sind mangelhaft.
Die politische Bipolarität der Gegenwart sind Utopisten und Realisten, politische Pragmatiker als Opportunisten dazwischen.
Fast doppelt so lange wie in Sachsen, dort bin ich geboren, lebe ich nun in Württemberg. Bin ich deshalb Schwabe geworden? Natürlich nicht! Immer werde ich ein „Reingeschmeckter“ bleiben. Sowohl in der Selbstbetrachtung, als auch in den Augen der Schwaben.
Das ist nicht schlimm, nur zeigt mir dieser Umstand, dass Identität aus der Wiege erwächst. Das ist auch bei andern „Reingeschmeckten“ so, egal aus welchem Land sie kommen.
Die Lüge beginnt schon damit, wenn Steuererhöhungen als Sparpläne bezeichnet werden.
Der Weihnachtsbaum ist abgeschmückt und wartet auf dem Balkon auf seine Entsorgung. Die Weihachsdekorationen, der Nussknacker, die Pyramide, die Krippe verschwinden nun auch wieder im Keller. Zwei Wochen der Besinnung auf die eigene Familie, der Pflege der Erinnerung auf die eigene Kindheit, sind vorüber. Jetzt wird es wieder Zeit, sich der Gegenwart zu stellen, es gibt da so viel zu erledigen, aufzuräumen, zuerst die Ampel, die muss weg.
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Notizen im Dezember 2023
2024, was wird das Jahr bringen? Hoffnung auf Verbesserung gibt es nicht, lediglich überleben zu wollen, scheint das Ziel. Ich muss an Boccaccios Decamerone denken und will mir ein Beispiel nehmen, um die hoffnungslose Zeit sinnvoll zu nutzen.
Die Nutzung von Gegebenen (Ressourcen), ist für die Grünen etwas Sündhaftes. Das ist die ideologische Basis, auf der alles grüne Denken und Empfinden keimt. Die Einordnung in eine höhere Ordnung, oft falsch mit der Forderung nach Nachhaltigkeit erklärt, verbietet das Vorhandene zum eigenen Vorteil zu nutzen. Das ist ein zutiefst religiöses Gefühl, dem auch kaum mit rationalen Argumenten beizukommen ist.
Ein weggeworfener Weihnachtsbaum.
Am 24. Dezember, morgens gegen 10 Uhr, sahen wir, wie ein Mann, mit einem Tannenbaum in der Hand, sich einem benachbarten Grundstück näherte, den Baum über den Zaun warf und sich schnell entfernte. Was mag vorgefallen sein, irgendein Streit in der Familie oder Partnerschaft? Eine Trennung vielleicht? Weihnachten kann so grausam sein.
21 Sekunden ist der Tag heute länger als er gestern war. Das dunkle Tal scheint durchschritten, auch wenn wir es noch nicht spüren oder empfinden, das Wissen darum genügt, die Trübsal zu verjagen.
So gerne wäre ich wieder ein Liberaler, der andere Menschen ihr Ding machen und sie in Ruhe lässt. Doch das geht nur auf der Basis der Gegenseitigkeit, und ich werde nicht in Ruhe gelassen, sondern drangsaliert, bevormundet, beleidigt. So kann ich kein Liberaler sein und wurde zum Reaktionär.
Der Bauzaun aus Stahlgitter trotzte dem Sturm, außer die beiden Elemente, an denen Reklameplakate befestigt waren, die liegen nun im Dreck und sind verbogen. Ja, falsch angebrachte Werbung kann zerstören, wenn ein Wind aufkommt. Mal schauen, wie lange noch in Werbespots gegendert wird.
Etwas Bluegrass Country, via Internetradio, ist gut für die Nerven, ich komme ein wenig zur Ruhe. Dazu einen Kaffee und ein Zigarillo, den Bürostuhl ans Fenster gestellt und die Zweige der Bäume beobachtend, wie die dem Wind trotzen. Ich merke, Träume entwickeln sich in mir, sie sind aber noch undeutlich.
Die älteste Tochter wohnt nicht mehr bei uns. Gestern beklagte sie sich bei meiner Frau, dass sie krank sei. Eine Erkältung, Halsweh, was wohl gerade umgeht. Dann fragte die Tochter: „Darf ich euch besuchen, auch wenn ich krank bin?“ „Selbstverständlich“, antwortete die Gattin.
Wer hat einer jungen Frau nur so ins Gehirn geschissen, dass die sich unsicher fühlt – bloß weil sie möglicherweise eine Erkältung hat – ob sie ihre Mutter besuchen darf? Das ist das Gift, welches die Coronahosenscheißer und Maskenträger verbreiten.
Dieses quälende Warten darauf, dass die Ampel abgewählt wird, um doch zu ahnen, danach wird es auch nicht viel besser, verursacht ein Phlegma, das jede Dynamik in Gesellschaft und Wirtschaft, ja sogar beim Individuum ausbremst. Nicht Leben, nur Überleben, wird zum Ziel.
Egal welche Themen oder Fragen wir auch betrachten, es zeigt sich fast überall: Ein Drittel herrscht über zwei Drittel des Volkes. Demokratie stelle ich mir anders vor.
Langsam wird mir das Weihnachtsgedöns zu viel, vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit. Es wirkt auf mich wie eine stark überwürzte Vorspeise, die keinerlei Appetit auf den Hauptgang, den Heiligen Abend und die Weihnachtsfeiertage, mehr macht.
Der Wegelagerer glaubt auch, wenn er dem Reisenden nicht alles nimmt, er begeht eine gute Tat.
Noch 98 Tage, dann ist Frühlingsanfang. Durchhalten Quentin! Durchhalten!
Bausünden, die bei einem Gebäudeumbau geschehen sind, wieder zu beseitigen, dauert oft viel länger, als die Dilettanten oder Vandalen brauchten, um das Haus zu verunstalten. Das Gleiche gilt auch für den Staat, die Politiksünden der letzten Jahre wieder zu beseitigen, das wird dauern.
Digitalisierung ist eine technische Weiterentwicklung, mit vielen praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Das Denken erlernt man damit aber nicht, dazu muss der Denker tief in sein Inneres gehen. Digitalisierung verführt eher zur Denkfaulheit.
Ihr Klimawandelhosenscheißer! Mich interessieren eure Argumente und Theorien nicht mehr, meine Zeit ist mir zu schade, mich damit auseinanderzusetzen. Es genügt mir völlig zu sehen, was ihr für Unheil anrichtet, wie ihr euch gebärdet, um zu wissen, ihr labert Unsinn.
Gedanken über die Farben des Herbstes oder des Frühjahrs, jetzt, wo der Schnee alles weiß übermalt hat. Ich, der die Farben so liebt, fühle mich fast wie ein Verräter, da das Weiß ein Lächeln in mein Gesicht zaubert.
Wer hat wann seine Verwandlung erfahren. Sei es in seinen politischen Ansichten, sei es in religiösen Belangen. Wann hat sich Weltanschauung oder Selbstbild geändert und warum?
Müsste ich die SPD strategisch beraten, dann rate ich dazu, die jetzige Ampel-Koalition schnell zu beenden, Neuwahlen im Frühjahr anzustreben und dann GroKo. Das Zeitfenster dazu schließt sich im September 2024, dann, nach den drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, werden die Karten neu gemischt. Wenn die Brandmauer der Union zur AfD fällt, was spätestens nach den Landtagswahlen nächstes Jahr geschehen wird, dann haben die Sozis gar keine Machtoption mehr.
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Notizen im November 2023
Die Augen permanent aufs Smartphone gerichtet, die Ohren mit Kopfhörer abgeschottet, Jeden Tag sind sie zu beobachten, diese Leute im öffentlichen Raum, Junge wie Alte. Fehlen bloß noch Nasenstöpsel, die, mit einer entsprechenden Technik ausgestattet, gewünschte Gerüche diesem Sinnesorgan zuführen. Das wäre dann ihre perfekte Welt, eine der Illusionen, mit ein paar Apps alle Sinne kontrolierend. Dann merken sie nicht mal mehr, wenn sie in die Hundescheiße treten.
Nach dem ersten Jahr Ampel war Deutschland noch mächtig, noch lebend nach dem zweiten Jahr und wird nach dem dritten Jahr zerstört sein. (Frei nach B. Brecht)
Der Parteitag der Grünen ist vorbei und mein Eindruck hat sich verstärkt, ja es ist geradezu eine Gewissheit geworden: „Die Grünen sind die Partei der Selbstgerechten.“ Und solche Leute an der Macht sind brandgefährlich, es entsteht dann immer eine Willkürherrschaft.
Meine Zweifel am Christentum haben mit Paulus zu tun. Hat der wirklich Jesus richtig verstanden und begriffen? Oft denke ich, besser ist es, sich Jesus von jüdischer Sichtweise aus zu nähern, über Hillel beispielsweise.
Als junger Mann auf dem Bau, habe ich selbstverständlich die körperlich schweren Arbeiten übernommen, um die älteren Kollegen zu entlasten. Wer Empathiefähig ist, tut das eben. So was lässt sich in keinem Gesetz, keinem Tarifvertrag regeln.
Damals, als Jugendlicher in der DDR, war ich stolz auf meine Note im Fach Staatsbürgerkunde: eine Vier. Wäre es eine Drei oder gar eine Zwei gewesen, vor Scham hätte ich nicht mehr in den Spiegel schauen können.
19 % Mehrwertsteuer ist unverschämt. Generell, nicht nur was die Gastronomie betrifft. Moralisch mit Wegelagerei zu vergleichen.
Notstand ist nicht viel anders als ein Ausnahmezustand zu verstehen, der Unterschied zwischen beiden Begriffen ist, zumindest für mich, marginal. Und wenn ich „Ausnahmezustand“ höre, muss ich an Carl Schmitt denken. Ja, er ist wieder hochaktuell.
Gerade gesehen: „FCK ANTIFA“ hat da jemand an die Fassade des evangelischen Gemeindehauses gesprüht. Bekommen die Linken und Woken nun ihre eigene scheußliche Medizin verabreicht, hier im durchgrünten Baden-Württemberg?
Links sein, woke und grün, ist ja geradezu herrschende Ideologie, oder wenigstens propagierter Lebensstil, was der natürlichen Rebellion der Jugend den Weg ins Gegenteil vorgibt.
Vom Steinmeier würde ich nicht mal einen Händedruck annehmen, geschweige denn eine Auszeichnung oder einen Orden.
Wenn ich heute „Wasserstoff“ höre, wie dieses Gas die Energiewende retten soll, dann fällt mir ein, dass schon so oft in der Geschichte, dann wenn die Sache keinerlei Aussicht mehr auf Erfolg hat, von irgendwelchen Wunderwaffen gefaselt wird.
„Man könnte die Menschen in zwei Klassen abtheilen; in solche, die sich auf eine Metapher und 2) in solche, die sich auf eine Formel verstehen.“ (Heinrich von Kleist)
Vergebung ist das Zauberwort, um zum Frieden zu kommen. Gerechtigkeit, die Forderung danach, ist das Gegenteil davon. Kann ich jemanden vergeben, der nicht bereut? Gerechtigkeit und Vergebung müssen wohl einen Kompromiss finden.
Namen und Bezeichnungen werden oft weiter geführt, auch wenn sie nicht mehr zutreffen. Beispiel GroKo: Das wäre heute in den meisten Teilen des Landes eine Koalition aus CDU und AfD. Eine SPD hätte nichts damit zu tun, an der ist nur ihr Versagen groß.
Früher hatte ich Empathie für Transen, wünschte ihnen, sie mögen einen Weg finden, ein Leben führen, was sie glücklich und zufrieden macht. Doch heute ist diese Empathie verschwunden, sie gehen mir nur noch auf den Keks. Ich schäme mich dafür, was ist geschehen? Eine rhetorische Frage, ich gebe es zu.
Selbstgerechte kennen nur ihre eigenen Regeln oder Werte und sie sind überzeugt, allgemeine Gesetze gelten nicht für sie, auch das Grundgesetz nicht. Gut ist, dass das Verfassungsgericht der selbstgerechten Ampel auf die gierigen Finger geklopft hat.
Habe gerade nur eine paar Worte, um sie zu zitieren, aus Büchern abgetippt. Dort wurde noch „daß“ geschrieben, mit dem schönen alten Eszett. Die Wehmut packte mich, eine Art Sehnsucht nach Vergangenem. Was so ein einzelner Buchstabe doch bewirken kann.
„Die Gerechtigkeit fordert, daß jeder zu essen hat. Sie erwartet aber auch, daß ein jeder sein Teil zur Erlangung dieser Nahrung beibringt“, meint Elias Canetti in »Masse und Macht«. Ich muss ans Bürgergeld denken.
Ein Taschenbuch (Römisches Lesebuch, herausgegeben von Manfred Fuhrmann), es ist schon Jahrzehnte in meinem Besitz, nahm ich mal wieder zur Hand. Ja, es scheint sich nicht viel geändert zu haben, schon gar nicht die Menschen.
Der Schulterblick beim Autofahren dient der Sicherheit. Der Schulterblick in einem persönlichen Gespräch ebenfalls. Jedenfalls in unfreien Gesellschaften.
Krieg, Kriege auf dieser Welt, wie anders als mit der Existenz des Teufels kann ich mir das erklären? Mit der Natur des Menschen etwa? Dann lieber den Teufel zur Hilfe nehmen, sonst müsste ich die Natur des Menschen verdammen.
„Papa, können wir kurz bei McDonald's vorbeifahren, ich möchte mir was holen?“ So eine Tochter kürzlich, als ich sie von der Schule abholte. Und weiter führte sie aus: „Ein paar Linke in Klasse wollen McD. wegen Palestina boykottieren und da mache ich nicht mit.“
Immer noch bringe ich meine schulpflichtigen Kinder (13, 17) mit dem Auto in die Schule. Das nicht, um ihre Faulheit zu unterstützen, sondern um sofort im Gespräch das zu korrigieren, was ihnen über Gendern oder Klima erzählt wurde.
Hatte gestern einen Arzttermin. Während ich im Warteraum saß, hörte ich, wie Patienten Termine für eine Corona-Impfung vereinbarten. Dem Arzt sagte ich dann: „Was ihr hier macht, ist Körperverletzung!“ Es wurde ein ganz kurzer Besuch dort.
Wann verlor die CDU ihre Bodenhaftung, ihre Verwurzelung, und wurde zu einem Spielball der Medien oder der Intelligenzija? Das muss schon vor Merkel begonnen haben, vielleicht im Prozess der Aufgabe der DMark. Ab da war es offensichtlich: ihre Wurzeln sind tot.
Wie kann ich meinen Werten wie Freiheit und Liberalität in der heutigen Zeit treu bleiben? Die Verteidigung dieser Werte würde Maßnahmen erfordern, die eigentlich im Widerspruch zu meinen Idealen stehen.
Es gibt keinen Eintopf mit den Zutaten Geschichte und Gerechtigkeit. Beides in einem Topf ist unmöglich. Ein Hauptgang nur mit Geschichte, der ist vielleicht lecker, als Dessert dann Gerechtigkeit, ja, so wird oft aufgetischt.
Gestern Abend, fünf Jungs, etwa 12 oder 13 Jahre alt, zündeten Böller auf dem Gehweg vorm Haus. Halloween eben. Einer schrie: die Polizei! Tatsächlich, ein Polizeiauto kam ums Eck. Die Jungs rannten davon. Meine Frau lächelte, freute sich, mal wieder normale Jungs zu sehen.
Manche sentimentalen Figuren gehen als Weichteile in härtere ein und halten sich dort geschickt verborgen. (Elias Canetti)
Ich denke mit Besorgnis an die Entwicklungen dieser Welt, viele Kriege drohen, an allen Ecken, viel Leid und Elend, hervorgerufen von ideologischen oder religiösen machtgeilen Menschen. Ein Fenstersturz genügt und es beginnt, wie damals.
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Quentin Quencher
Foto: Privat
Lebensdaten
Quentin Quencher begann 2011 als Blogger. Zuerst schrieb er bei Readers Edition später im Science-Skeptical-Blog, dann in Glitzerwasser und für die Achse des Guten.
Q. Q. auf Achse des Guten ⋙ Link
Die Bücher
Quentin Quencher: Im Spannungsfeld 1 – Betrachtungen 2011–2017. 280 Seiten. BoD (2018)
Quentin Quencher: Mein Ausreiseantrag – Erinnerungen. 120 Seiten. BoD (2018)
Quentin Quencher: Der Mitläufer – Imagenationen. 106 Seiten. BoD (2018)
Quentin Quencher: Chlorhähnchen esse ich jederzeit – Aufzeichnungen von September 2015 bis Juli 2017. 150 Seiten. BoD (2017)
Quentin Quencher: Deutschland in der Pubertät – Reflexionen des Entwicklungszustandes eines Landes. BoD (2016)
Quentin Quencher: Der Wald, die Deutschen und die DMark – Betrachtungen. BoD (2014)