
Machtworte – Inspektion der Herrschaftssprache
Rassismus
Der inflationäre Vorwurf ist im Meinungskampf ein Instrument blindwütiger Cancel Culture: Auch eine Pizza Hawaii kann jetzt „rassistisch“ sein.
Der Gegenwart. — 6. März 2023
Der inflationäre und blindwütige Rassismus-Vorwurf ist im politischen Meinungskampf ein Instrument der Cancel Culture. Was heute ein Grüppchen „Linke PoC-Migrantifa“ fordert, ist heute noch wirres Zeug, morgen Regierungspolitik und vielleicht übermorgen Verfassungstatsache.
Dabei wird die Rechtsgrundlage überdehnt. Noch ist im Grundgesetz-Artikel 1 „das Deutsche Volk“ als Subjekt der politischen Macht in Deutschland festgeschrieben. Grundgesetz-Artikel 3 besagt: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“
Alle semantische Kritik hat sich also am Verfassungstext zu messen. Der politisch korrekte Wikipedia-Artikel zum „Rassismus“ ist ein Beispiel dafür, wie das legitime Zurückweisen von biologischer Hierarchisierung vermengt wird mit der Anweisung, Unterschiede nicht mehr auf den Punkt bringen zu dürfen.
Außerhalb solcher Lexikon-Definitionen geht man noch willkürlicher vor: Auch eine Pizza Hawaii kann inzwischen „rassistisch“ sein. —
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Rassismus oder Rassenideologie ist eine Weltanschauung, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethnie“ kategorisiert und ausgegrenzt werden. Bis ins 20. Jahrhundert wurden dazu vor allem aufgrund biologischer Merkmale (Hautfarbe, Formen von Gesicht und Körper usw.) angebliche „Menschenrassen“ in heute obsoleten Rassentheorien konstruiert und damit Sklaverei, Assimilationspolitik, Ethno- oder Genozid gerechtfertigt.
Rassisten und Rassenideologen betrachten Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, meist als höherwertig, während alle anderen (oftmals abgestuft) als geringerwertig betrachtet werden (Chauvinismus). Oft möchten sie einen normalen Verkehr der Gruppen untereinander erschweren (Segregation) und dabei insbesondere die Vermischung durch familiäre Verbindungen und Zeugung von Nachkommenschaft verhindern.
Seit der Ächtung von Rassismus durch die UN nach dem Zweiten Weltkrieg tritt vermehrt sogenannter Kulturrassismus (siehe Rassismus ohne Rassen und Ethnopluralismus) auf, beispielsweise um Grenzpolitik zu rechtfertigen oder Flüchtlinge zu diskriminieren. Rassismus soll den Zugang zu Ressourcen (z. B. Gelder, Rohstoffe, Boden), Orten (z. B. Nationalstaaten, bestimmte Stadtviertel) und Positionen (z. B. politische Posten oder auch Positionen in Betrieben) erschweren und dient zur Legitimation von Machtausübung, Verletzung der allgemeinen Menschenrechte, Gewalt oder Diskriminierung.
Der Begriff Rassismus entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der kritischen Auseinandersetzung mit auf Rassentheorien basierenden politischen Konzepten. In anthropologischen Theorien über den Zusammenhang von Kultur und rassischer Beschaffenheit wurde der Begriff der Rasse mit dem ethnologisch-soziologischen Begriff „Volk“ vermengt, z. B. von der völkischen Bewegung. Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage. Rassistische Diskriminierung versucht typischerweise, auf projizierte genetische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen.
Unabhängig von seiner Herkunft oder Nationalität kann jeder Mensch von Rassismus betroffen sein. Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung unterscheidet nicht zwischen rassistischer und ethnischer Diskriminierung. Ein erweiterter Rassismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien einbeziehen. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit; institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Rassistische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele. Die Folgen von Rassismus reichen von Vorurteilen und Diskriminierung über Rassentrennung, Sklaverei und Pogrome bis zu sogenannten „ethnischen Säuberungen“ und Völkermord.
Biologisch lässt sich eine Unterteilung der rezenten Art Homo sapiens in „Rassen“ beziehungsweise Unterarten nicht rechtfertigen. Zur Untersuchung bestimmter geographisch voneinander abweichender Merkmale des Menschen werden in der Humanbiologie stattdessen einzelne Populationen abgegrenzt, die nur auf das untersuchte Merkmal bezogen sind oder im Vorfeld willkürlich vorgenommen werden. Auch wenn daraus Erkenntnisse über die Abstammungsgeschichte des Menschen gewonnen werden und der Laie scheinbare Ähnlichkeiten zu Rassekonzepten zu erkennen glaubt, sind sie weder für taxonomische Zwecke geeignet noch belegen sie die biosystematische Unterteilung des Menschen in Untergruppen.
Der Begriff des Rassismus überlappt mit dem der Fremdenfeindlichkeit und lässt sich oft nur ungenau von diesem unterscheiden. Teile der Sozialwissenschaft unterscheiden zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus
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Fallsammlung über Rassismus gegen Weiße
Rassismus gegen Weiße oder Deutsche – existiert so etwas? Man könnte mit einem Satz aus Loriots Sketch „Das Jodeldiplom“ entgegnen: „Da regt mich ja schon die Frage auf!“ Oder aber entspannter aus dem Markusevangelium zitieren: „Wer Augen hat zu sehen, der sehe!“ Aber sind die Deutschen denn eine Rasse? Sind sie nicht, doch in den vergangenen Jahren ist es gelungen, eine inflationäre „Rassismus“-Definition durchzusetzen, die mit echtem Rassismus nichts mehr zu tun hat, sondern zum Synonym für jedwede Abwertung geworden ist. Durch diese Verallgemeinerung des Begriffs zum Zwecke seiner politischen Nutzbarmachung sind heute vollkommen absurde Konstruktionen möglich, wie etwa „antimuslimischer Rassismus“. Warum also nicht auch „antideutscher Rassismus“? […] Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist nicht durch die Zahl existierender Beispiele begrenzt, sondern durch den Umstand, daß jede Zeitungsseite endlich ist. Tatsächlich ist sie sogar nur ein kleiner Ausschnitt eines viel größeren Phänomens. Die Beispiele benennen nach dem Namen die Funktion, die die zitierte Person zur Zeit ihrer Aussage innehatte. Im Text darunter werden vormalige und spätere Funktionen genannt, wenn diese relevant sind. Sie zeigen, daß es sich nicht um unbedeutende, sondern um Menschen mit erheblichem gesellschaftlichem Einfluß handelt, sowie daß selbst die haßerfüllteste rassistische Mordphantasie gegen Weiße/ Deutsche mit Pech zwar zu partieller Kritik (es gab immer auch öffentliche Stimmen, die die Urheber verteidigten), nie aber, wie wir dies sonst kennen, zu gesellschaftlicher Ächtung führte und erst recht kein Hindernis für eine anschließende noch so steile Karriere ist.
Es passieren einfach merkwürdige Dinge, wenn man Millionen Menschen aus fremden Kulturkreisen in einem historisch sehr kurzen Zeitraum in einem Land mit hoher Bevölkerungsdichte ansiedelt, das seinen Selbstbehauptungswillen weitgehend verloren hat und von einer post- und antinationalen Elite regiert wird.
Martin Lichtmesz, 16. Januar 2023
Eliminatorischer Rassismus
Axel Steier, Mitbegründer, Vorsitzender und Sprecher der NGO Mission Lifeline e. V., am 12. Januar 2023 auf Twitter:
Antwort von Hans-Georg Maaßen, 13. Januar 2023:
»Wir können dankbar für Herrn Steier sein. Er fühlt sich so sicher, dass er ausspricht, was die treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum als Stossrichtung haben. Eliminatorischer #Rassismus gegen Weiße und der brennende Wunsch das #Deutschland verrecken möge.« (twitter.com/HGMaassen)
Rassistische Pizza Hawaii
»Nach dem „Zigeunerschnitzel“, der „Zigeunersoße“ und dem „Negerkuß“ geht es nun dem „Toast Hawaii“ und der „Pizza Hawaii“ an den Kragen. Die nach dem im Südpazifik gelegenen US-Bundesstaat benannten Speisen seien angeblich mit der Geschichte des „Kolonialismus, kultureller Aneignung und Rassismus“ verbunden. Daher solle man die Bezeichnungen nicht mehr verwenden, fordert die Gruppe „Linke PoC-Migrantifa“ auf Instagram. Die selbst ernannten Antirassisten sehen in dem Namen eine Diskriminierung der Ureinwohner Hawaiis.«
Zitiert aus: „Auch ‚Pizza Hawaii' ist jetzt rassistisch“, Junge Freiheit, 6. März 2023
Pizza mit Ananas seit 1962
Pizza Hawaii ist eine Variante der Pizza, die aus dem Grundteig mit Tomatensauce, Schinken, Ananas und Käse besteht. Erfunden wurde die Pizza Hawaii 1962 in Chatham (Ontario, Kanada) vom Gastronomen Sam Panopoulos (1934–2017). Laut einer Umfrage aus dem Jahr 1999 ist sie mit einem Marktanteil von 15 Prozent aller verkauften Pizzen die beliebteste Sorte Pizza in Australien. Sie erhielt ihren Namen durch die Garnitur „à la Hawaii“, die sich durch die Zugabe von Ananas auszeichnet. Die Inselgruppe Hawaii gilt als eines der besten Anbaugebiete für Ananas. Mit ähnlichen Zutaten für den Belag wie die Pizza Hawaii wird der in Deutschland schon in den 1950er Jahren bekannte, von Fernsehkoch Clemens Wilmenrod kreierte Toast Hawaii zubereitet. (Wikipedia)