Flagge und Logo der sorbisch/wendischen Volksvertretung — Illustration: serbski-sejm.de; Montage

Róža Domašcyna im März 2018
Róža Domašcyna im März 2018

Foto: Julian Nyča/Wikimedia

Es ist immer besser, sich selbst zu vertreten!

Róža Domašcyna, 29. August 2016

 

Lebensdaten

Róža Domašcyna (deutscher Name Rosa Maria Domaschke, geborene Keschka; * 11. August 1951 in Zerna, Landkreis Kamenz) ist eine Lyrikerin, Essayistin, Dramatikerin, Herausgeberin und Übersetzerin, die in sorbischer und deutscher Sprache schreibt. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und der Sächsischen Akademie der Künste. (Wikipedia)

 

Pressekonferenz

Pressekonferenz Serbski SEJM (21. März 2023; 1:33:55 Std.)

 

Ein offenes Volk

»Die Offenheit des sorbischen/wendischen Volkes hat ein ganz besonderes Merkmal: Sorbin/Wendin und Sorbe/Wende kann jeder werden, nur durch das Bekenntnis, nicht durch Abstammung. Separatismus und Nationalismus mit den üblichen Mitteln der Nationenbildung – der Ausmerzung und Vertreibung konkurrierender Ethnien – sind ihnen fremd. Ihr Heimatland, schlicht »Siedlungsgebiet« genannt, besitzt keine nationale Grenze; es umfasst lediglich die Gemeindegebiete der sorbischen/wendischen Kommunen.« (serbski-sejm.de)

 

Kontakte

Die Sorben/Wenden in Sachsen und Brandenburg haben eine demokratisch legitimierte Volksvertretung – den Serbski Sejm.

Sitz der Geschäftsstelle:
Hauptstraße 9, 01920 Nebelschütz

Webseite: serbski-sejm.de

Facebook: Serbski Sejm

Das Logo des Serbski Sejm
Das Logo des Serbski Sejm

Die Frucht der Linde

»Das Zeichen des Serbski Sejm ist die Frucht der Linde. Der heilige Baum der slawischen Mythologie ist die Linde. Sie symbolisiert das Zentrum der Gemeinschaft und steht für Freiheit und Glück. In vielen sorbischen/wendischen Zusammenhängen taucht der dreiblättrige Lindenbaum oder das einzelne Lindenblatt auf. Wir meinen: Die Zeit der Reife ist gekommen. Die sorbische/wendische Kultur hat der Welt etwas zu geben, was gerade heute von essenzieller Bedeutung ist: Friedenswillen, Gemeinschaftlichkeit, Verbundenheit mit der Natur. Deshalb zeigt das Zeichen den Fruchtstand der Linde. Die drei Nüsschen, die an einem gemeinsamen Stiel hängen, stehen für den Willen, die Zusammenarbeit mit allen sorbischen/wendischen Gruppierungen zu suchen und die Verbundenheit der pluralen Gesellschaft in den beiden Lausitzen zu stärken. Der Flügel der Frucht möge unserer Bemühung Leichtigkeit verleihen und die sorbische/wendische Sache „zum Fliegen“ bringen!« (serbski-sejm.de)

 

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„Eine isolierte Gruppe“

Der Sprecher des Ältestenrates für die Niederlausitz Dr. Hartmut Leipner sieht keine Chance mehr für ein sorbisches Parlament – Serbski sejm. Das sagte er unserer Zeitung. „Die Initiativgruppe hat keine Verbindung zum Volk. Es ist eine isolierte Gruppe sorbischer Intellektueller ohne Volksnähe.“

Quelle: „Keine Chance für Serbski sejm“, Serbske Nowiny, 28. měrca 2018

 

„Nationale Wiedergeburt“

Ein sorbischer Traum ist in greifbare Nähe gerückt. Es geht keineswegs um ein weiteres regionales Parlament mit beschränktem Einfluss, es geht um einen politischen Prozess, der mit der Wahl angestoßen werden soll. Es geht um nationale Selbstbestimmung nach innen und außen, es geht um eine Verfassung, um einen Staatsvertrag mit der Bundesrepublik und den Ländern Sachsen und Brandenburg, es geht um nicht weniger als die „nationale Wiedergeburt“ des kleinsten slawischen Volkes, das im Südosten Deutschlands beheimatet ist.

Quelle: „Nationale Wiedergeburt der Sorben“, taz vom 9. 10. 2018

 

„Gemäß UN-Konvention“

Die Volksvertretung der Sorben und Wenden hat die Bundesregierung ultimativ aufgefordert, ihre Volksgruppe als indigenes Volk anzuerkennen. Das sorbisches Parlament verlangte in einem Brief an die Bundesregierung sowie die Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg ein Selbst- und Mitbestimmungsrecht gemäß UN-Konvention. Wenn dies nicht bis zum 23. Juni geschehe, werde man sich an die Europäische Union wenden, hieß es. In der Lausitz leben etwa 60.000 Sorben und Wenden.

Quelle: rbb24 Inforadio Nachrichten 21.03.2023 20:34 Uhr: „Sorben für Anerkennung als indigenes Volk“

 

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Lausitzer Allianz

Vorsitzender:
Hannes Wilhelm-Kell

Generalsekretär:
Henryk Matuš

Vorstand:
Peter Hadank (Oberlausitz)
Andreas Mroß (Jugend)
Marek M. Chełchowski (Kontakte in slawische Länder)

Aus dem Statut

(1.1) Die politische Partei führt den Namen in Niederlausitzer Wendisch: Łužyska Alianca, in Oberlausitzer Wendisch/Sorbisch: Łužiska Alianca, in deutscher Sprache: Lausitzer Allianz. Auf die zweisprachige Verwendung des Namens analog den Ortsbezeichnungen in der Lausitz wird besonderer Wert gelegt.

(4.1) Die Lausitzer Allianz ist eine politische Partei, die sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland bekennt. Die Lausitzer Allianz ist eine Minderheitenpartei im Sinne des Parteiengesetzes der Wenden/Sorben, ihre Tätigkeiten und Ziele sind auf die Angehörigen des Volkes der Wenden und Sorben sowie das anerkannte Siedlungsgebiet der Wenden und Sorben in der Lausitz ausgerichtet. Sie versteht sich damit auch als eine regionalpolitische Vereinigung in der Ober- und Niederlausitz.

(4.2) Die Lausitzer Allianz hat sich zur Aufgabe gestellt, an der politischen Willensbildung als integrierende und verbindende Kraft in der Nieder- und Oberlausitz mitzuwirken. Sie stellt eigene Wahlvorschläge zu den Wahlen der politischen Vertretungskörperschaften der Städte, Gemeinden und Landkreise in der Nieder- und Oberlausitz, der Landtage in Brandenburg und Sachsen sowie des Bundestages und des Europäischen Parlamentes auf oder beteiligt sich an gemeinsamen Wahllisten, um damit die Voraussetzungen zu schaffen, die Interessen der Nieder- und Oberlausitzer Bevölkerung, insbesondere des wendischen/sorbischen Volkes in den jeweiligen Vertretungen wahrzunehmen. Details dazu finden sich in den jeweiligen Grundsatz- und Wahlprogrammen.

(4.3) Die Lausitzer Allianz ist für die Erhaltung und Förderung der in vierzehnhundertjähriger Tradition jeweilig gewachsenen nieder- und oberlausitzer Identität und der darauf beruhenden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Nieder- und Oberlausitz unter dem Gesichtspunkt der Anerkennung der Wenden und Sorben als autochtones (indigenes) Volk gemäß dem internationalen Völkerrecht.

Webseite luziska-alianca.org ⋙ Link
Blog Lausitzer Allianz ⋙ Link