Sex Pistols perform in Paradiso, Amsterdam, 6. Januar 1977 — Foto: Koen Suyk/Nationaal Archief, Den Haag/Wikimedia

Cover des Albums „Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols“
Cover des Albums „Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols“ aus dem Jahr 1977 — Repro: Wikimedia

Fakten & Daten

Die Sex Pistols sind eine der bekanntesten englischen Punk-Bands der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Die Mitglieder der Band sind John „Johnny Rotten“ Lydon, Steve Jones, Paul Cook und Glen Matlock, den in den Jahren 1977 und 1978 Sid Vicious ersetzte. Weitere wichtige Personen im Umfeld der Sex Pistols waren deren Manager Malcolm McLaren, der für sich in Anspruch nahm, die Band geschaffen und berühmt gemacht zu haben, die Designerin Vivienne Westwood, der Regisseur Julien Temple, der drei Filme über sie drehte, und der Grafiker Jamie Reid. Das einzige Studioalbum „Never Mind the Bollocks“ markiert den kommerziellen Durchbruch der Punk-Bewegung in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre. (Wikipedia)

Gründung: 1975, 1996, 2002, 2007
Auflösung: 1978, 2001, 2004, 2009

Gründungsmitglieder
Gesang: Johnny Rotten (John Lydon)
Gitarre: Steve Jones
Bass: Glen Matlock (bis 1977, seit 1996)
Schlagzeug: Paul Cook

Spätere Mitglieder
Bass: Sid Vicious (John Ritchie) (1977–1978)

Website SexPistolsOfficial.com ⋙ Link

 

Das einzige Studioalbum

Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols ist das einzige Studioalbum der britischen Band Sex Pistols. Es erschien am 28. Oktober 1977 beim Musiklabel Virgin Records in Großbritannien und wurde am 10. November 1977 in den USA veröffentlicht. Es wird dem Genre Punk zugerechnet und gilt als prägend für die Punkszene der späten 1970er-Jahre. Der Albumtitel verstärkte die Kontroverse, weil einige das Wort bollocks (Testikel) anstößig fanden. Viele Plattenläden weigerten sich, das Album zu verkaufen. In einigen Charts wurde es nicht aufgeführt, sondern stattdessen nur eine Leerstelle gezeigt.

In Großbritannien unterlag das Album dem, was der Autor Heylin als „krasse Zensurakte der Medien und des Einzelhandels“ bezeichnete. Die Londoner Polizei besuchte die Filialen von Virgin Record Stores in der Stadt und teilte den Verantwortlichen mit, dass sie wegen Unanständigkeit strafrechtlich belangt werden, falls sie weiterhin Plakate des Album-Covers in ihren Fenstern ausstellten. So sei es durch ein Gesetz von 1899 vorgeschrieben. Die Dekorationen wurden daraufhin entweder abgeschwächt oder entfernt. Am 9. November 1977 kündigte der London Evening Standard jedoch in seiner Schlagzeile Police Move in Punk Disc Shops („Polizeibewegung in Punk-Plattenläden“) an und berichtete, dass ein Virgin-Records-Shopmanager in Nottingham wegen Ausstellens des Albumcovers verhaftet wurde. Er hatte das Wort Bollocks nicht verdeckt.

Chris Seale, der Manager des Ladens, schien sich bereitwillig als Zielscheibe zur Verfügung gestellt zu haben. Er sagte, dass er bereits viermal von der Polizei besucht worden war und jedes Mal wieder Exemplare des Albums in den Schaufenstern ausstellte, nachdem sie gegangen war. Nach Seales Festnahme kündigte Branson an, dass er die Prozesskosten des Managers übernehme und den Kronanwalt John Mortimer als Verteidiger beauftrage. In der Zwischenzeit wurde versucht, mit Werbeanzeigen für Never Mind the Bollocks in Musikzeitungen das Thema zu politisieren. Sie zeigten Schlagzeilen in der Zeitung über die Sex-Pistols-Kontroverse, im Sinne von „Das Album wird bleiben. Die Umschlagsgestaltung nicht“.

Das Gerichtsverfahren gegen Seale wegen Obszönität fand am 24. November vor dem Amtsgericht in Nottingham statt. Mortimer stellte den Fall als Diskriminierung durch die Polizei vor. Während seines Kreuzverhörs mit Seale fragte er, warum die Zeitungen The Guardian und Evening Standard (die sich auf den Namen des Albums bezogen hatten) nicht wegen derselben Tat angeklagt worden waren. Als der Oberste Richter seine Fragestellung ansprach, gab Mortimer an, dass offensichtlich eine Doppelmoral im Spiel sei und Bollocks nur als obszön angesehen würden, wenn sie auf dem Titel eines Sex-Pistols-Albums erschienen. Mortimer führte einen sachverständigen Zeugen an, Professor James Kinsley, den Leiter der School of English an der University of Nottingham. Dieser argumentierte, dass das Wort Bollocks nicht obszön sei und ein legitimer Begriff der alten englischen Sprache sei, der sich früher auf einen Priester bezog, was im Zusammenhang damit Unsinn bedeutete. Rechtsanwalt Geoffrey Robertson, der zusammen mit Mortimer erschienen war, wies auf den Professor hin, der sagte, frühere englische Übersetzungen der Bibel verwendeten Bollocks, um sich auf Hoden zu beziehen. Dies wurde in der King-James-Version der Bibel durch das Wort Steine ersetzt. Rotten reichte Robertson einen Zettel mit der Aufschrift: „Keine Sorge, wenn wir den Fall verlieren, benennen wir das Album in Never Mind the Stones, Here’s the Sex Pistols um.“

Das Schlusswort des Vorsitzenden der Verhandlung:

So sehr meine Kollegen und ich die vulgäre Ausbeutung der niedersten Instinkte der Menschheit für die Erzielung von kommerziellen Gewinnen sowohl von Ihnen, als auch von Ihrem Unternehmen, aus tiefstem Herzen beklagen, müssen wir Sie widerwillig bei jedem der vier Anklagepunkte für nicht schuldig befinden.

(Wikipedia)

 

Never Mind The Bollocks

Sex Pistols – Never Mind The Bollocks, Here's The Sex Pistols [Full Album] (HQ) (38:56 min.)
Sex Pistols' only studio album. Released on November 11, 1977.

Track List:
01 - Holidays In The Sun 0:00
02 - Bodies 03:23
03 - No Feelings 06:27
04 - Liar 09:18
05 - God Save The Queen 12:00
06 - Problems 15:19
07 - Seventeen 19:30
08 - Anarchy In The U.K. 21:34
09 - Submission 25:06
10 - Pretty Vacant 29:19
11 - New York 32:37
12 - EMI 35:42