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Simon Kießling
Simon Kießling

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Indem wir uns selbst sehenden Auges in Elementarteilchen einer globalen Bevölkerungsmasse transformieren lassen, die auf ihre reine physische Existenz reduziert sind, unterwerfen wir uns implizit einer omnipotenten, über Leben und Tod verfügenden Macht. Indem wir frohen Herzens den vermeintlich antiquierten, nationalstaatlichen Rechts- und Ordnungsrahmen aufgeben und darauf bestehen, in einer Welt ohne Grenzen nur noch bloße Menschen zu sein, reines (nacktes) Leben darzustellen, ermächtigen wir unter der Hand eine weltweit expandierte biopolitische Macht, prinzipiell schrankenlos in unsere natürliche Lebendigkeit zu intervenieren: sie nach freiem, souveränem Ermessen gentechnisch zu manipulieren, transhumanistisch zu optimieren oder thanatopolitisch zu eliminieren.

Simon Kießling in „Das nackte Leben und der universale Staat“, CATO, 9. Juni 2022

 

Der Autor

Simon Kießling (*1971) ist Historiker, Philosoph, Übersetzer und freier Autor. Studium in Heidelberg und Berlin, Promotion 2006. Veröffentlichungen u. a. über Jacob Burckhardt, die 68er-Studentenbewegung und die Analogien zwischen neuzeitlichem Amerika und antikem Rom.

 

Das Buch

Simon Kießling: Das neue Volk. Kaplaken 83, Antaios 2022, gebunden, 88 Seiten. Bezug über antaios.de

 

Weitere Bücher:

Simon Kießling: Die antiautoritäre Revolte der 68er
Simon Kießling: Die antiautoritäre Revolte der 68er:
Postindustrielle Konsumgesellschaft und säkulare Religionsgeschichte der Moderne. 314 Seiten. Verlag: Böhlau Köln, 2006

 

Simon Kießling: Selbstaufgabe einer Zivilisation?
Simon Kießling: Selbstaufgabe einer Zivilisation?
Gender Mainstreaming, No Border – One World. Gerhard Hess Verlag, Zweite, verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage 2022