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Stierkampf bietet eine mächtige Metapher für das Leben selbst: Jeden kann es erwischen, doch Stil kann dabei nicht schaden.

Paul Ingendaay
in: Ein Kult aus Blut und Empfindsamkeit,
FAZ vom 9. Juni 2004

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Fakten

Der älteste Beleg stammt aus dem Jahr 1215, als eine Bischofssynode unter der Leitung des Bischofs von Segovia Priestern in den Städten Cuéllar, Coca, Sepúlveda und Pedraza die Teilnahme an „Bullenspielen“ (juegos de toros) untersagte. Ein literarischer Beleg des Stierkampfes findet sich in dem nur noch als Prosatext überlieferten Epos der Siete Infantes de Lara (um 1280). Reste der mittelalterlichen Corrida haben sich noch im Rejoneo erhalten. Die heutige Art des Stierkampfes (etwa Kampf auf Augenhöhe und nicht mehr vom Pferd aus, Verwendung der Muleta, Tötung mit einem einzigen Stich) wurde im frühen 18. Jahrhundert durch Francisco Romero (1700–1763), dem ersten professionellen Stierkämpfer, entwickelt. Die erste steinerne Stierkampfarena Spaniens befindet sich bei der Stadt Béjar und wurde in den Jahren 1711 bis 1714 gebaut. Per Gesetz hatte Philipp V. im Jahr 1700 den (damals noch ausschließlich von Adeligen betriebenen) Stierkampf untersagt. Aufgehoben wurde Philipps Erlass 1725. Auch unter König Karl IV. (regierte von 1788 bis 1808) war der Stierkampf verboten, sein Nachfolger Ferdinand VII. erlaubte ihn jedoch wieder. Im Jahr 1796 wurden in der Schrift Tauromaquia des Matadors José Delgado erstmals die Regeln beschrieben, nach denen der spanische Stierkampf im Wesentlichen bis heute durchgeführt wird. Im Jahr 1830 gründete Pedro Romero, ein 1754 geborener Enkel Francisco Romeros, in Sevilla die erste Stierkampfschule. (Wikipedia)