Argumente zum Rapport
Suiso Frontier
Der weltweit erste kommerziell genutzte Wasserstofftanker ist eine teure Energieverschwendung. Das Gas wird in Australien erzeugt – „um sauberere Energie zu gewinnen“ – aus Braunkohle.
Der Gegenwart. — 10. April 2024
Nach der E-Auto-Blase platzt nun auch die Wasserstoff-Blase. Wasserstofffahrzeuge und Wasserstofftransport sind schlichtweg zu teuer. Das hält die Ampel-Parteien nicht davon ab, ausgerechnet jetzt auf Wasserstoff zu setzen. […] Bisher gibt es noch keine Schiffe, die auf minus 253 Grad abgekühlten Wasserstoff transportieren können. Nur das japanische Versuchsschiff „Suiso Frontier“ fährt mit lausigen 100 Tonnen Wasserstoff oder knapp 1300 Kubikmeter. Allerdings gehört Wasserstoff zu den unsinnigsten Arten, Energie zu transportieren. Die Energiedichte pro Volumen ist denkbar schlecht; das bedeutet, es ist ineffizient und damit teuer, ihn als Kraftstoff zu verwenden. Es ist zudem aufgrund der physikalischen Eigenschaften schwer und teuer, Wasserstoff zu transportieren und zu lagern. Letztlich eine teure Energieverschwendung ohnegleichen.
Holger Douglas (Tichys Einblick): »Wunderwaffe „Wasserstoff“ zerschellt«, 8. April 2024
Im Februar 2016 gründeten die Unternehmen Iwatani Corporation, Kawasaki Heavy Industries, Shell Japan und Electric Power Development (J-POWER) das Gemeinschaftsunternehmen HySTRA, dem sich 2018 das Handelsunternehmen Marubeni und 2019 ENEOS und die Reederei Kawasaki Kisen Kaisha (“K” LINE) anschlossen. Zusammen wurde eine Lieferkette für die Herstellung von Wasserstoff aus australischer Braunkohle, deren Verflüssigung und dem anschließenden Seetransport mit einem geeigneten Tanker zum japanischen Terminal in Kobe entwickelt und aufgebaut.
Dem Bau des weltweit ersten seegehenden Wasserstofftankers für größere Seestrecken ging die Entwicklung geeigneter schiffsseitiger Wasserstofftanks und eines vakuumisolierten Rohrleitungssystems seitens Kawasaki Heavy Industries voraus. Kawasaki baute dabei auf dem Know-how aus dem seit langem betriebenen Bau von LNG-Tankern auf. Die Suiso Frontier kann pro Reise 75 Tonnen auf minus 253 °C gekühlten und dadurch verflüssigten Wasserstoff transportieren. Die Suiso Frontier wird im regelmäßigen Gastransport von Australien nach Kōbe in Japan eingesetzt. Sie traf am 20. Januar 2022 erstmals im Hafen von Hastings (Australien) ein, um die erste für Japan bestimmte Ladung Wasserstoff aufzunehmen. Am 25. Januar 2022 kam es bei der Wasserstoffübernahme aufgrund eines Magnetventilschadens zu einer Flammenerscheinung an Deck, die vom Australian Transport Safety Bureau untersucht wurde.
Im Juli 2022 wurde das Schiff mit dem „Ship of the Year Award 2021“ der Japan Society of Naval Architects and Ocean Engineers (JASNAOE) ausgezeichnet.
Textgrundlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Suiso_Frontier
Wasserstoff aus Braunkohle
„Suiso Frontier” loaded liquefied hydrogen derived from Victorian Coal returns to Kobe (25.2.2022; 0:36 min.)
Die vom japanischen Konzern Kawasaki Heavy Industries gebaute Suiso Frontier wird von Freitag an mit flüssigem Wasserstoff aus Braunkohle beladen und tritt dann ihre Reise nach Japan an. […] Das HESC-Projekt hat ein Gesamtvolumen von 500 Millionen australischen Dollar (etwa 318 Millionen Euro) und wird von Japan und Australien gefördert, um sauberere Energie zu gewinnen und Emissionen zu senken. […] Ziel des Projektes ist es, bis zu 225.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr zu produzieren. […] AGL Energy, einer der größten Energiekonzerne Australiens, liefert die Braunkohle. Im letzten Jahr begann HESC mit der Herstellung von täglich 70 Kilogramm Wasserstoff auf Basis von Braunkohle, die im Latrobe Valley unweit von Melbourne abgebaut wird. Der Wasserstoff wird durch die Reaktion von Kohle mit Sauerstoff und Dampf bei großer Hitze und unter hohem Druck erzeugt. Danach wird er per Lkw zum Hafen transportiert, auf minus 253 Grad Celsius abgekühlt und damit für den Transport verflüssigt.
Fakten & Daten
Die Suiso Frontier ist der weltweit erste kommerziell genutzte Wasserstofftanker. (Wikipedia)
Flagge: Japan
Heimathafen: Kōbe
Eigner: CO2-free Hydrogen Energy Supply-chain Technology Research Association (HySTRA), Tokio
Reederei: Shell International Trading and Shipping Company (STASCO), London
Kiellegung: 12. Juni 2019
Stapellauf: 11. Dezember 2019
Übernahme: 3. Dezember 2021
Länge: 116,00 m (Lüa)
Breite: 19,00 m
Seitenhöhe: 10,60 m
Tiefgang (max.): 4,52 m
Besatzung: 25
Maschine: 2 × Nishishiba-Electric-Elektromotor
Maschinenleistung: 2.720 kW (3.698 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 13,0 kn (24 km/h)
Energieversorgung: 4 × Dieselgenerator
Tragfähigkeit: 2272 tdw
Tankkapazität: 1250 m³
Hintergrund