Teresa of Ávila, Gemälde von François Gérard, 1827 — Foto: Sammlung Infirmerie Marie-Thérèse/Wikimedia

 

An Teresa darf nicht das Normalmaß gelegt werden. Sie ist ein Phänomen, wie es nicht in jedem Jahrhundert vorkommt.

Walter Nigg

 

Lebensdaten

Teresa von Ávila (spanisch Teresa de Ávila, geborene Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada; * 28. März 1515 in Ávila, Kastilien, Spanien; † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes, bei Salamanca) war Karmelitin sowie Mystikerin. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt. Daneben wird auch in der anglikanischen und evangelischen Kirche mit Gedenktagen an sie erinnert. Im Spanischen und Italienischen wird ihr Name ohne „h“ geschrieben: Teresa, im Deutschen auch als Theresia mit „h“; sie selbst nahm den Ordensnamen Teresa von Jesus (Teresa de Jesús) an. Oft wird sie die „große Teresa“ genannt, um sie von der heiligen Theresia vom Kinde Jesus (von Lisieux) zu unterscheiden, die man auch die „kleine Therese“ nennt. Teresa gilt als große Mystikerin. 1614 wurde sie seliggesprochen, 1617 zur Schutzpatronin von Spanien ernannt und 1622 heiliggesprochen. 1944 wurde sie von Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Schachspieler erklärt. Am 18. September 1965 ernannte Paul VI. Teresa zur Patronin der hispanischen Schriftsteller und am 27. September 1970 als erste Frau in der Geschichte der Kirche zur Kirchenlehrerin. Weitere Ehrungen sind ihre Ernennungen zur Mitpatronin Spaniens 1627 (neben Santiago, dem heiligen Jakobus), zum Ehrendoktor der Universität Salamanca am 4. März 1922 und aus Anlass ihres 500. Geburtstages zum Ehrendoktor ihrer Heimatuniversität, der Katholischen Universität Ávila am 5. August 2015. Die hl. Teresa von Avila starb am letzten Tag der Gültigkeit des julianischen Kalenders in den damaligen katholischen Gebieten. Wegen der gregorianischen Kalenderreform fiel der Heiligengedenktag der hl. Teresa auf den 15. Oktober, der dem 4. Oktober unmittelbar folgte. Eine dem Gedenktag entsprechende Bauernregel lautet: Zu Theres’ beginnt die Weinles’. In der christlichen Ikonographie wird Teresa von Ávila im braunen Habit der unbeschuhten Karmelitinnen mit weißem Chormantel und schwarzem Schleier, mit den Attributen Buch und Feder, mit einem Herzen mit dem Christusmonogramm, mit Geißel, Dornen und Pfeil, mit der Taube des Heiligen Geistes dargestellt. (Wikipedia)

 

Das Buch

Teresa von Avila: Die innere Burg
Teresa von Avila: Die innere Burg.
Herausgegeben und übersetzt von Fritz Vogelgsang. Mit einem Vorwort der Autorin. 224 Seiten. detebe-klassiker 20643. Diogenes, Zürich (1979)

»In sich gehen – das Bild der inneren Burg als Metapher für die Seele ist heute so lebendig wie zu Lebzeiten Teresas von Avila. ›Die innere Burg‹ ist ihr Hauptwerk und gleichzeitig ihr reifstes – ein Klassiker der christlichen Mystik, der sich aber auch neu interpretieren lässt und damit ein Grundlagenwerk für eine moderne Spiritualität ist. Im Jahr 1577 blickt Teresa von Avila zurück auf ein Leben als Nonne, Reformatorin und Klostergründerin – aber auch auf eine lebenslange Reise ins eigene Innere und zu Gott. Sie hat bereits mehrere Schriften verfasst, die jedoch von der Inquisition beschlagnahmt wurden und als verloren gelten. Auf Drängen eines Beichtvaters schreibt Teresa erneut die Geschichte ihres Lebens nieder, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse – nichts weniger als die Summe ihres mystischen Erlebens. Über die Jahrhunderte hinweg teilt sich uns Teresa mit, nahbar und auf Augenhöhe; ins Deutsche übertragen und eingeleitet von Fritz Vogelgsang.« (Verlagstext)

Volltext: PDF „Die innere Burg“