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The Oswald Spengler Society
Engages in the understanding of the principles underlying Human Evolution and World History and its perspectives.
Der Gegenwart. — 4. November 2022
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Vor genau 100 Jahren wurde der bis dahin weitgehend unbekannte Privatgelehrte Oswald Spengler (1880–1936) mit seinem Monumentalwerk vom Untergang des Abendlandes auf einen Schlag berühmt und avancierte zu einem der einflussreichsten Denker der Weimarer Republik. Dem durch und durch von der Goetheschen Formenlehre und vom Nietzscheanischen Elitismus Geprägten waren die Nationalsozialisten in ihrer Pöbelhaftigkeit und Gemeinheit zutiefst verhasst. Während das Buch in der Zwischenkriegszeit in fast jedem bildungsbürgerlichen Haushalt zu finden war und auch ausländische Intellektuelle wie etwa José Ortega y Gasset, André Fauconnet, F. Scott Fitzgerald oder Henry Miller beeinflusste, spielten Werk und Verfasser nach 1945 jahrzehntelang eine immer geringere Rolle. Indes: Fast siebzig Jahre, nachdem Theodor W. Adorno voreilig das Vergessen Spenglers konstatierte, hält sich der Universalgelehrte immer noch hartnäckig in der Diskussion und feiert in jüngster Zeit geradezu eine Wiederauferstehung. Vom Feuilleton über die Literatur bis zur wissenschaftlichen Debatte in verschiedensten Disziplinen beeinflusst er zunehmend das geistige Leben. Das hat seinen Grund. Mit seiner grandiosen Gesamtschau der Weltgeschichte überwand Spengler als einer der ersten Denker die eurozentrische Betrachtungsweise. Seine Prognosen erweisen sich bis heute oftmals als hellseherisch-visionär.
D. Engels / M. Otte / M. Thöndl (eds.), Der lange Schatten Oswald Spenglers: Einhundert Jahre Untergang des Abendlandes, Waltrop, Manuscriptum-Verlag, 2018 (Verlagstext)
Der „Untergang des Abendlandes“ verarbeitete eine Fülle von Daten aus den unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen zu einer Gesamtschau. Das Resultat war eine universalgeschichtliche, d.h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfassende Darstellung der Entwicklung des Abendlandes, die weit über die Sozialwissenschaften hinaus ein breites Publikum faszinierte. Daher fühlte sich Spengler missverstanden, wenn seine Rezensenten das Werk in den Kontext der Tagespolitik stellten und meinten, er habe einen gesellschaftspolitischen Kommentar zum Weltkrieg verfasst. Ohne Zweifel lag aber in diesem Missverständnis ein wesentlicher Grund für den Erfolg des Werks. Im engeren Sinn schulbildend hat Spengler nicht gewirkt, auch wenn er in den USA Vertretern der Schule des modernen Realismus in der internationalen Politik wie Henry Kissinger und Hans Morgenthau Denkanstöße gab. In den letzten Jahrzehnten wurde Spengler in der Debatte über das „Ende der Geschichte“ rezipiert, außerdem hat er Samuel P. Huntingtons berühmtes Werk „The Clash of Civilizations“ beeinflusst.
Michael Thöndl, Professor für Politikwissenschaft, Fachhochschule des BFI Wien / Universität Innsbruck
Mission
The "Oswald Spengler Society for the Study of Humanity and World History" (ASBL BE0688.598.446) engages in the understanding of the principles underlying Human Evolution and World History and its perspectives. It is dedicated to the comparative study of cultures and civilizations, including pre-history, the evolution of humanity as a whole and extrapolations regarding the possible future of man. It draws inspiration from the works and ideas of Oswald Spengler, but aims at applying state-of-the-art multidisciplinary approaches including evolutionary theory, sociobiology, philosophy, psychology, jurisprudence and archeology. Both generalist and specialist are welcome to engage which each other in a constructive dialogue on the evolution of societies from earliest time throughout our human history in order to gain insight into the functioning and fate of present-day societies. The Society also welcomes efforts to shed light on the development of World and Universal History as a scholarly discipline including a critical reassessment of Oswald Spengler’s works and background.
Board
Honorary President: Robert W. Merry
Honorary President: Prof. em. Dr. Alexander Demandt
President: Prof. Dr. David Engels (Université libre de Bruxelles)
Treasurer: Prof. Dr. Max Otte (University of Worms / Universität Graz)
Secretary: Prof. Dr. Gerd Morgenthaler (Universität Siegen)
Text nach: https://www.oswaldspenglersociety.com/the-society
Oswald Spengler, 1929
Foto: Unknown author/Wikimedia
Wir sind in diese Zeit geboren und müssen tapfer den Weg zu Ende gehen, der uns bestimmt ist. Es gibt keinen andern. Auf dem verlorenen Posten ausharren ohne Hoffnung, ohne Rettung, ist Pflicht.
Oswald Spengler: Der Mensch und die Technik. Beitrag zu einer Philosophie des Lebens (1931)
Lebensdaten
Oswald Arnold Gottfried Spengler (* 29. Mai 1880 in Blankenburg am Harz; † 8. Mai 1936 in München) war Philosoph und Gymnasiallehrer. Spengler wird zur antidemokratischen „Konservativen Revolution“ gerechnet, lehnte aber den Nationalsozialismus und namentlich dessen Rassenideologie ab. Für den linken Mainstream gilt er als geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus.
In seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes richtet er sich gegen eine lineare Geschichtsschreibung, die die Geschichte „der Menschheit“ als Geschichte des Fortschritts erzählt. Spengler vertritt er eine Zyklentheorie, nach der immer wieder neue Kulturen entstehen, eine Blütezeit erleben und sich durch eine Phase des Verfalls vollenden und untergehen. Er fasst Kulturen als eindeutig abgrenzbare, quasi-organische Gebilde mit einer Lebensdauer von etwa 1000 Jahren auf, die jeweils ganz charakteristische, das Denken und Handeln der Individuen prägende Eigenschaften aufweisen. Der Titel des Werkes enthält die These, die im Buch dargestellt und begründet wird, dass in der Gegenwart Spenglers die „Kultur des Abendlandes“ im Untergang begriffen sei.
Spengler hat im Urteil einiger Zeitgenossen Entwicklungen seiner Zeit richtig vorausgesagt und andere Geschichtswissenschaftler stark beeinflusst, darunter Franz Borkenau und vor allem Arnold J. Toynbee. Von der linken Geschichtswissenschaft wird sein Werk nicht als grundlegend erachtet. (Nach Wikipedia)
Ich wüßte keinen, der die Nationalsozialisten, beim Schlafengehen, im Traum und beim Erwachen, so sehr gehaßt hätte wie eben er.
Friedrich Reck-Malleczewen (* 11. August 1884; † 16./17. Februar 1945 im KZ Dachau), deutscher Arzt und Schriftsteller
Kontakt
The Oswald Spengler Society for the Study of Humanity and World History: oswaldspenglersociety.com