Die Wisente lassen es sich mit schmackhafter Rinde geschützter Rotbuchen gut gehen in der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig. — Fotos: Martin Lindner/Wikimedia

Streit um wilde Wisente

Streit um wilde Wisente: Zerstören Ur-Rinder den Wald? (SPIEGEL TV für ARTE Re: vom 7.3.2020; 31:55 min.)
»2013 wurden im Rothaargebirge 20 Wisente ausgewildert. Die größten Landsäuger Europas sollen in deutschen Wäldern wieder heimisch werden. Doch das Artenschutzprojekt steht auf der Kippe. Die Tiere verlassen immer wieder ihr Revier und fressen die Rinde geschützter Rotbuchen.«

 

„Ein sehr großer Erfolg“

Fragt man die Biologin des Trägervereins der „Wisent-Welt-Wittgenstein“ Kaja Heising fällt die Antwort eindeutig aus: Aus wissenschaftlicher Sicht sei das Projekt ja schon ein sehr großer Erfolg, sagt sie: „Die Tiere sind gesund, sie haben eine gute Reproduktionsrate. Das zeigt, dass sie sich in der Region wohlfühlen.“

Jürgen Bröker, wsp: „Zu viel Freiheit / Das einzigartige Wisentprojekt am Rothaarsteig steht vor dem Aus. Wie kam es dazu?“, 2.2.2023

Anmerkung: Die Biologin des Trägervereins der „Wisent-Welt-Wittgenstein“ Kaja Heising (MSc Wildlife-Management & Ethology) war von März 2017 bis Dezember 2022 Scientific Coordinator beim Wisent-Welt-Wittgenstein e.V. (Quelle)

 

„Sehr unrealistisch“

Dr. Oliver Keuling vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat 2021 ein umfangreiches Gutachten vorgestellt. Er hält eine Fortsetzung des Wisentprojekts für „sehr unrealistisch – auch wenn eine dauerhafte Wiederansiedlung durchaus machbar wäre“.

Jürgen Bröker, wsp: „Zu viel Freiheit / Das einzigartige Wisentprojekt am Rothaarsteig steht vor dem Aus. Wie kam es dazu?“, 2.2.2023

 

Fakten & Daten

Die Wisent-Wildnis am Rothaarsteig, in umgangssprachlicher Kurzform auch Wisent-Wildnis, bzw. das Projekt „Wisente im Rothaargebirge“ ist ein 2010 gegründetes Artenschutzprojekt, mit dem erstmals seit 1775 wieder Wisente in Deutschland angesiedelt wurden. Das Projektgebiet liegt im Wald des nordrhein-westfälischen Rothaargebirges im Kreis Siegen-Wittgenstein. In einem naturnahen Schaugehege von ca. 20 Hektar werden derzeit 8 Tiere (Stand: September 2023) gehalten. Die frei lebende Herde, die auf 40 Tiere angewachsen war, wurde Anfang 2024 in ein 24 Hektar großes Gehege auf Bad Berleburger Gebiet gelockt und das Auswilderungsprojekt vorerst beendet. Die Wisent-Wildnis liegt an der Kreisstraße 42 zwischen Wingeshausen (Bad Berleburg) und Jagdhaus (Schmallenberg), etwa 2,5 Kilometer (km) südöstlich vom Härdler, 2,2 km südwestlich von Jagdhaus und 3 km nordwestlich von Wingeshausen (jeweils Luftlinie). Sie befindet sich auf Höhen um 600 m ü. NHN. (Wikipedia)

 

Förderverein

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Wisent-Welt-Wittgenstein e. V.

Jörg Sonneborn (1. Vorsitzender)
Am Homberg 12A, 57319 Bad Berleburg
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