
Widerspruch+Widerstand
Schreckgespenst für Pferdehalter
Weidetierhalter bangen: 1,3 Millionen Pferde sollen in verzäunter Landschaft oder im Stall stehen, um 1.500 Wölfen eine ungebremste Vermehrung zu sichern. Die Verbände verlangen eine Bestandsobergrenze beim Wolf.
Der Gegenwart. — 23. September 2022 — Update 3. Januar 2024
In Berlin kann man soviel erleben, in Brandenburg
Soll es wieder Wölfe geben, Brandenburg ...
Rainald Grebe (*1971) in seinem Lied „Brandenburg“ (2005)
Den Wolf aus Sicht von Pferde-, Schaf- und Rinderverbänden betrachten im Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben Bernhard Feßler (Deutsche Reiterliche Vereinigung), Anne Menrath (Fleischrinder-Herdbuch Bonn) und Alfons Gimber (Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände). Sie kritisieren, dass für den Tierschutz Offenstall-, Weide- und Gruppenhaltung definiert würden und gleichzeitig werde „der Wolf ideologisiert“. 1,3 Millionen Pferde sollen im Stall oder in verzäunter Landschaft stehen, um 1.500 Wölfen eine ungebremste Vermehrung zu sichern. Sie schreiben in einem Artikel vom 16. Februar 2021:
»Für uns als Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) ist es nicht nachvollziehbar, wie gemeinsam mit dem BMEL Leitlinien für Tierschutz definiert und die Offenstall-, Weide- und Gruppenhaltung von Pferden verfolgt werden, und gleichzeitig im Umweltministerium der Wolf ideologisiert wird.
Landwirte und Stallbesitzer investieren viel Geld in neue Haltungsformen, stallen ihre Tiere aus, verbinden sie miteinander in der Natur und schaffen natürliche Lebensräume. Das wird nun alles rückgängig gemacht, vor lauter Angst vor dem Wolf. Viele Pferdebesitzer tun sich das nicht an und holen die Pferde wieder in die Boxen. 1,3 Mio. Pferde in Deutschland sollen wegen 1500 Wölfen mit ungebremster Vermehrung ihr Leben im Stall verbringen. Das versteht niemand!
Es kann nicht das Ziel sein, die Landschaft zu verzäunen. Die Folgen für die Besatzdichte von Wildtieren (Unfallgefahr nähe Autobahnen) und panischen Reaktionen von Pferden in Weidehaltung, wenn sie einen Wolf aufnehmen, sind katastrophal.
Die FN setzt auf die gezielte Entnahme von Problemwölfen, die endlich gesetzlich geregelt werden muss. Wir brauchen eine einvernehmliche Festlegung des günstigen Erhaltungszustandes, also eine Obergrenze an Wolfsbestand. Mit offiziell 1500 Wölfen liegen wir weit über der Anzahl, die wir in einem dicht besiedelten Land ertragen können.
Ein Pferd ist nicht nur ein Nutztier. Es ist Teil der Familie, es ist Sport- und Freizeitpartner. Ein Riss bringt immer großes Leid für die Halter und die Familie. Sowie Traumata bei Kindern, wobei gerade für diese Generation das Pferd eine unvorstellbar positive Wirkung auf die Psyche und den Entwicklungszustand hat. Die Politik sitzt dieses Thema seit Jahren aus. Eine Partei schiebt es der anderen zu. Und versteckt sich hinter dem Artenschutz. Niemand möchte den Wolf ausrotten, nur in der Anzahl regulieren – damit die Millionen von Weidetieren eine Chance.«
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Wolfsberater rät verfolgter Frau, stehen zu bleiben
Eine junge Frau ist in Niedersachsen auf dem Weg zur Arbeit nach eigenen Angaben über mehrere Hundert Meter von drei Wölfen verfolgt worden. Das berichtet die Kreiszeitung am Dienstag. Die 24-jährige Marie Schmidt vermutet, dass sie nur der Turbo-Gang ihres E-Bikes vor den Tieren gerettet habe. „Keine Ahnung, wie die Begegnung mit den drei Wölfen ausgegangen wäre, wenn sie mich erreicht hätten“, sagte die 24-Jährige gegenüber dem Blatt. […] Vor lauter Angst wendete die 24-Jährige daraufhin mit ihrem Fahrrad und floh zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Dabei habe sie gebrüllt und geweint. Die Tiere seien ihr noch ein gutes Stück weiter hinterhergelaufen. „Sie sind bis auf vier, fünf Meter herangekommen. Ich habe sie deutlich wahrgenommen und ihren Atem gehört“, berichtet die junge Frau. Nach der Begegnung kontaktierte die Radlerin dem Bericht zufolge den zuständigen Wolfsberater Jürgen Cassier aus Kirchwalsede. Dieser habe ihr geraten, dass man bei Wolfsbegegnungen nicht flüchten sollte, weil das den Jagdtrieb der Wölfe animiere. Besser sei es, stehen zu bleiben oder langsam rückwärtszugehen oder laut zu sein.
Der Wolfskopf von Leiferde
Zu Leiferde im Gifhornschen trug sich an Karfreitag eine gar merkwürdige Geschichte zu: Vor dem Zentrum zur Erhaltung der Arten schaute ein Wolfskopf mit weit aufgerissenem Maul auf selbiges, so als wollte er „Danke!“ schreien, dass er und seine Sippe unter so strengem Artenschutz stehen. Nun gut, für ihn selbst traf der nicht mehr zu, denn seine bessere Hälfte, der zum Kopf gehörige Rumpf, war bereits an anderer Stelle verblieben und dort gefunden worden. Und einer von 114 in Niedersachsen tätigen „Wolfsberatern“ bescheinigte ihm noch dazu, dass sein Kopf nicht nur ein Wolfskopf sei, sondern „ein vollständig abgetrennter“, sollte daran doch jemand Zweifel hegen. Sonst kriegen diese durch das Land Niedersachsen bestellten ehrenamtlichen „Wolfsberater“ ihre Aufwandsentschädigungen dafür, dass sie die zunehmend gerissenen Schafe und andere getötete Nutztiere einem Wolf als Jäger zuordnen.
Zitiert aus: „Der Wolfskopf von Leiferde“, pi-news.net vom 9. April 2023
Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige
Konflikte auftreten.
Koalitionsvertrag 2021—2025
von SPD, GRÜNEN und FDP
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Wolf – nein danke!
»Wir wehren uns gegen immer mehr Wölfe. Wir wollen auch in Zukunft ohne Angst auf dem Lande leben. Wir fordern, große Teile Brandenburgs zur WOLFS FREIEN ZONE zu machen. Überall, wo Menschen und Weidetiere sind, müssen Wölfe konsequent gejagt werden. Nur echte Wildnis darf als Schutzgebiet ausgewiesen werden. So wird die Zahl der Wölfe und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, auf ein für die Landbevölkerung und Landwirtschaft erträgliches Maß begrenzt.«
Initiative WOLFS FREIE ZONE
Webseite: wolfsfreiezone.de
Bauernbund Brandenburg
Geschäftsführer Reinhard Jung
Dorfstraße 20, 19336 Lennewitz
Telefon: 038791 – 802 00
Telefax: 038791 – 802 01
kontakt@wolfsfreiezone.de
Wolf tötet „Dolly“
»Nun hat ein Wolf das falsche Tier gerissen. Es handelt sich um den Wolf „GW950m“, wie der NDR berichtet. Dem werden bereits 70 getötete Tiere zugeschrieben. Doch das war bisher kein Problem. Jetzt soll GW950m aber bei Hannover „Dolly“ getötet haben. Ein Pony der Familie von der Leyen. Das Lieblings-Pony der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen (CDU). Das geht natürlich nicht. Schafe von Bauern waren bisher kein Problem – aber das Lieblings-Pony einer hochrangigen Politikerin stellt die Wolfs-Ansiedlung in Frage. Zumal der Kadaver laut Bild nur hundert Meter vom Wohnhaus der Familie lag.«
Mario Thurnes: Wolf reißt von der Leyens Liebling und steht jetzt zur Diskussion. Tichys Einblick vom 7. Dezember 2022