So steht es geschrieben
Wortkonfekt
Drei Autoren und ihre Bücher wurden ausgewählt, die das höchste Prädikat verdienen: Zsuzsa Bánk, Martin Suter, Robert Seethaler.
Der Gegenwart. — 22. Februar 2024
Kürzlich fragte die Autorin, Journalistin und Lektorin Dr. Maria Zaffarana in der Autorenwelt („das Zentrum des Literaturbetriebs“), was „erlesenes Wortkonfekt“ ausmache und wie „Texte von unauslöschlicher Prägnanz“ entstünden. Aus den eingesandten Antworten entstand ein Sachbuch zu Rhetorik und Stilistik. Wir verbürgen uns dafür, dass der Begriff Wortkonfekt, den wir hier verwenden, unabhängig davon während einer Unterhaltung über feinste Literatur spontan ausgesprochen und auch diesen Namen und Werken zugeordnet wurde. So wollen wir unter dieser Klammer drei Autoren und drei Bücher vorstellen, die nach unseren Maßstäben alle Kriterien erfüllen und alle Erwartungen übertreffen.
Weiterlesen: „Aufruf: Wie entsteht Wortkonfekt?“ – Einsendeschluß: 30. September 2020 ⋙ Link
Zsuzsa Bánk
Schlafen werden wir später
Roman. 688 Seiten. S. Fischer (2017)
»Was fangen wir noch an mit diesem Leben, jetzt, nachdem wir die halbe Strecke schon gegangen sind? Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt, die Lehrerin Johanna lebt allein in einem kleinen Ort im Schwarzwald. Eine lange Freundschaft verbindet sie, in E-Mails von großer Tiefe, Offenheit und Emotionalität halten sie engen Kontakt. Was ist gewesen in ihrem Leben – und was wird noch kommen? Zuszsa Bánks neuer Roman ist eine Feier der Freundschaft und des Lebens.
Zsuzsa Bánk, 2011 — Foto: Amrei-Marie/Wikimedia
■ Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman Der Schwimmer wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Für die Erzählung Unter Hunden aus ihrem Erzählungsband Heißester Sommer erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis. Zuletzt erschien ihre Romane Die hellen Tage und Schlafen werden wir später.« (Verlagstext)
Martin Suter
Die Zeit, die Zeit
Roman. 304 Seiten. Diogenes (2013)
»Ist es verrückt, wenn einer glaubt, die Zeit lasse sich „zurückdrehen“? Es ist verrückt, denkt Peter Taler anfangs, als er das Vorhaben des alten Knupp begreift, der ihm gegenüber wohnt. Denn der möchte etwas denkbar Unmögliches möglich machen.
Martin Suter, 2010 — © Das blaue Sofa/Club Bertelsmann
■ Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter Melody und Der letzte Weynfeldt) und die Business-Class-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.« (Verlagstext)
Robert Seethaler
Der letzte Satz
Roman. 144 Seiten. Goldmann (2021)
»An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat schon immer geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.
Martin Suter, 2010 — © Das blaue Sofa/Club Bertelsmann
■ Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, wurde 2007 für seinen Roman Die Biene und der Kurt mit dem Debütpreis des Buddenbrookhauses ausgezeichnet. Er erhielt zahlreiche Stipendien, darunter das Alfred-Döblin Stipendium der Akademie der Künste. Der Film nach seinem Drehbuch Die zweite Frau wurde mehrfach ausgezeichnet und lief auf internationalen Filmfestivals. 2008 erschien sein Roman Die weiteren Aussichten. Jetzt wirds ernst wurde 2010 veröffentlicht, darauf folgte 2012 der Bestseller Der Trafikant. Robert Seethaler lebt und schreibt in Wien und Berlin.« (Verlagstext)
Zsuzsa Bánk
Zsuzsa Bánk (* 24. Oktober 1965 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie wurde als Tochter ungarischer Eltern geboren, die nach dem Ungarnaufstand 1956 in den Westen geflohen waren. Sie wuchs zweisprachig auf, war Buchhändlerin und studierte Publizistik, Politik und Literatur in Mainz und Washington, D.C. Nach dem Studium arbeitete sie als Wirtschaftsredakteurin. Seit 2000 ist Zsuzsa Bánk freie Schriftstellerin mit Wohnsitz in Frankfurt am Main. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zsuzsa Bánk schreibt hauptsächlich Romane. Ihr erstes und bisher einziges Theaterstück Alles ist groß wurde im September 2020 in der Regie von Kornelius Eich am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt. (Wikipedia)
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Radikal subjektive Literatur fand ich immer schon umwerfend, Intimitäten, Seeleneinblicke, das große Ausziehen und Nacktdastehen.
Martin Suter
Martin Suter (* 29. Februar 1948 in Zürich) ist ein schweizerischer Schriftsteller. Sein Vater war ein promovierter Ingenieurwissenschaftler und arbeitete als leitender Angestellter in der Foto- und Filmchemie, seine Mutter war im kaufmännischen Bereich tätig. Suter wuchs mit zwei Geschwistern die ersten fünf Jahre seines Lebens in Zürich-Oerlikon, später in Freiburg im Üechtland auf. Dort besuchte er das Collège Saint Michel und schloss seine Ausbildung mit einem General Certificate of Education der London University ab. 1968 begann er eine Ausbildung zum Werbetexter in der renommierten Basler Werbeagentur GGK. Nach seiner Ausbildung wurde er im Alter von 26 Jahren Creative Director der GGK. Zusammen mit Robert Stalder gründete er die Werbeagentur Stalder & Suter und war Präsident des Art Directors Club der Schweiz. Parallel dazu hat er immer auch geschrieben, unter anderem Reportagen für die Zeitschrift Geo sowie zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen. (Wikipedia)
Ich bin ein politischer Mensch, aber kein politischer Schriftsteller. Ich glaube nicht, dass meine Funktion als Schriftsteller darin besteht, meine politische Meinung öffentlich kundzutun.
Robert Seethaler
Robert Seethaler (* 7. August 1966 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie im zehnten Wiener Gemeindebezirk Favoriten auf. Die Mutter war Sekretärin, der Vater Schlosser und Holzschnitzer. Aufgrund eines angeborenen Augenfehlers wurde er mehrfach operiert und besuchte eine Volksschule für Blinde und Sehbehinderte, ehe er auf ein Gymnasium wechselte, das er im Alter von fünfzehn Jahren wieder verließ. Es folgten verschiedene Tätigkeiten und Aufenthaltsorte, so begann er eine Lehre als Verkäufer und war Botenjunge bei der österreichischen Tageszeitung Kurier, wo er auch kleinere Texte für den Sportteil schrieb. Hiernach ging er für einige Monate nach Israel, wo er auf einer Truthahnfarm arbeitete. Er war zeitweise als Physiotherapeut tätig und verkaufte Schallplatten. Später holte er nach eigenen Aussagen das Abitur nach und begann ein Studium der Psychologie, welches er jedoch abbrach. (Wikipedia)
Die Grundstimmung meines Lebens ist die Sehnsucht nach Stille. Das Schreiben ist für mich, als würde ich dem Schweigen Worte abringen.